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Petra auf unserem Landy, Tsavo Ost National Park
Kenya März 2003, zwischen Elefanten

Heftige Turbulenzen schüttelten das Flugzeug der SN Brüssels und damit uns ordentlich durch. Hier über dem Grossen Afrikanischen Graben, dem Rift Valley kommt es häufig zu solchen Luftverwirbelungen. Wir sind im Landeanflug auf Nairobi, endlich wieder in Kenya. Morgens waren wir in Hamburg gestartet, via Brüssel und Kigali (Ruanda) ging es bis zum Jomo Kenyatta Airport in Nairobi. 14 Stunden Flugzeit, lange, aber günstig.

Gegen 23.30 Uhr landen wir in Nairobi, uns empfangen warme 20 Grad C., die Luft ist angenehm klar. Wir reservieren noch schnell (so schnell wie es in Afrika halt geht) ein Flugticket für den Weiterflug nach Mombasa für morgen Mittag, erwerben unsere Visa (50,-US$ p.P.) und schon sind wir in Kenya, unsere beiden Gepäckkisten sind schnell eingesammelt.

Der via Internet reservierte PKW ist zügig in unserer Hand, es ist ruhig am Flughafen. Außer uns sind nur wenige Menschen mit diesem Flieger aus Europa gekommen, das Flugzeug war fast leer, der Krieg im Irak hinterlässt auch hier seine Spuren.

Über die Mombasa Road fahren wir in Richtung Nairobi, tanken noch schnell für ca. 500,-KSH wenige Liter Benzin (das Benzin ist schon wieder teurer geworden), dann geht es weiter zu unserer Unterkunft. Einfach, sauber mit Dusche und Toilette und preiswert, dafür etwas ausserhalb gelegen. Nairobi bei Nacht, ist der Alptraum vieler "Mzungus" (Weißer). Überfälle sind häufig, oft auch mit Waffen, wer immer kann sollte nächtliche Exkursionen vermeiden. Wir können es dieses Mal nicht vermeiden, zügig fahren wir erst Richtung Karen, dann Richtung Lake Magadi, gegenüber des Nairobi National Parks beziehen wir unsere Unterkunft.

Die Nacht war kurz, eigentlich ist das Hotel ausgebucht, aber man erinnert sich an uns. "Jambo, safari kubwa?" (Hallo, auf grosser Safari?), ja schon, aber nicht von der Küste kommend sondern dieses Mal aus Europa. Der Nachtportier hat Mitleid, zwei drei Telefonate und wir bekommen doch noch ein Zimmer, müssen dafür aber um 7.00Uhr wieder aufstehen. Aber das machen wir ja sowieso immer, bemerkt der Portier.

Mit dem geliehenen PKW fahren wir in Richtung "Riverside" und treffen uns mit Gabriele Nowak, zusammen mit Ihrem Freund leitet Sie hier in Nairobi das Safari Familienunternehmen SUNWORLD Safaris. Wir tauschen Erfahrungen aus, erfahren die neusten Neuigkeiten, trinken leckeren Tee und freuen uns über diesen neuen netten Kontakt in Nairobi. Danach brechen wir auf um Daphne Sheldrick und Ihre Tochter Jill zu besuchen und natürlich die kleinen Elefanten Waisen zu sehen.

Aber Afrika beweist wieder wie hart und voller Überraschungen es ist. Jill, J.F. und die Kinder Emely und Zoe sind nach Frankreich ausgewandert. Es hatte zum wiederholten Male Überfälle gegeben. Hier draussen am Rande des Nairobi National Parks, im Bush hatten Sie gelebt, viele Jahre, Jill ist Kenyanerin, sie ist hier geboren. Wir können uns nicht vorstellen, wie jemand der im Bush vom Tsavo National Park aufgewachsen ist, in Europa leben kann. Aber schon einmal habe ich es erlebt, wie Bekannte aufgrund mehrerer Überfälle (auf Haus und Auto) Kenya den Rücken gekehrt haben. Vielleicht geht einem wirklich irgendwann die Kraft aus? Petra sieht Ihre Befürchtungen bestätigt, ohne Kenya nein, aber hier leben eben auch nicht.

Es ist Ende März kurz vor der Grossen Regenzeit, aber vom grossen Regen ist in Nairobi noch nichts zu sehen. Am Mittag besteigen wir eine Maschine der Kenya Airways und fliegen nach Mombasa. Unterwegs wieder heftige Turbulenzen, zwischenzeitlich hebt der Servicewagen im Flieger ab. Petra freut sich über den gereichten Snack, irgendwie hatte ich am Vormittag wieder vergessen ein Frühstück einzuplanen. Pünktlich um 16.15 Uhr erreichen wir den Moi International Airport in Mombasa. Unterwegs hatten wir über dem Tsavo einige grössere Wolken gesehen, aber hier an der Küste war der Himmel einfach nur blau. Es war heiss, brütend heiss.

Ali, unser Mechaniker für den Land Rover, erwartete uns freudig grinsend wie immer. Eine kurze Begrüßung, dann frage ich nach dem Zustand des Rovers. "Oh, everything is ok., the engine is o.k. , the body is o.k." Naja, ein Reifen muss gewechselt werden, es gab da wohl vor kurzem einen Platten, noch fahren wir mit dem katastrophalen Reserverad. "ist der Ölwechsel gemacht worden?" frage ich. "Ölwechsel?" "sorry!". Also kein Ölwechsel!

Naja, der Wagen fuhr ja schliesslich, Petra meinte ich solle nicht soviel auf einmal verlangen. Irgend ein Schalter im spartanischen Armaturenbrett war abgebrochen, nach kurzem Überlegen meinte Ali es könnte der Scheibenwischerschalter sein. Es war der Scheibenwischer. Also nach dem Ölwechsel ein weiterer Auftrag für Ali.

In Likoni wartet die Fähre schon auf uns, bloss nicht warten hier in der Hitze. Schweiß tritt unaufhörlich aus jeder Pore. Mit Genugtuung betrachte ich die Schweisperlen auf Alis Stirn, er schwitzte auch. Im Boko Boko werden wir freudig empfangen, "where is Jen" wollen alle wissen. Petra erklärt allen, das Jenny zur Zeit in Frankreich sei und versichert gleichzeitig das sie aber im Juli mit uns kommen wird. Lange ist es nicht her, seit wir das letzte Mal im traumhaften tropischen Garten des Boko Boko gestanden haben und trotzdem hat sich wieder einiges verändert. Pflanzen sind gewachsen, neue gepflanzt worden, Gästezimmer wurden renoviert und ein neues gebaut. Auch im Kijiji Reptilpark, meiner grossen Leidenschaft, wurden die Terrarien vergrössert.
Terrarienanlage im Kijiji Reptil Park

Grüne Mambas im Terrarium

Für unseren kurzen Aufenthalt (14 Tage) musste ich Petra versprechen einmal ganz normal Urlaub zu machen, am Pool zu liegen, am Strand spazieren zu gehen und einfach irgendwie immer in der Nähe zu sein. Ich sollte nicht mit dem Land Rover auf Ersatzteiljagd sein, das Krokodilbecken schruppen, Schlangenterrarien reinigen oder auf allen Vieren hinter irgendwelchen Schlangen im Busch her kriechen. Nein, wir wollten die Zeit zusammen entspannt geniesen. Nach dem kaltem langen Winter in Deutschland hatte ich eigentlich nichts gegen diesen Vorschlag. Also machte ich nur einen kleinen Kontrollrundgang durch den Kijiji Reptilpark, natürlich gab es die ein oder andere Sache die gemacht werden müsste, naja, vielleicht in der zweiten Woche, oder vielleicht ergibt es sich das ich nach dem Urlaub noch mal vorbei komme.
Puffotter im Freigehege


Die ersten beiden Tage an der Südküste verbrachten wir mit anstrengenden "Nichtstun". Morgens früh aufstehen, ein wenig am, um diese Zeit menschenleeren Strand bummeln. Spätes Frühstück, mit der Luftmatratze auf dem Pool dümpeln oder einfach nur so da liegen in den wolkenlosen blauen Himmel starren und die heissen 38 Grad C. genießen.
am Strand, Galu Beach


Am dritten Tag fanden wir bei unserem morgendlichen Strandspaziergang eine in der Nacht verendete grosse Meeresschildkröte. Ich veranlasste, dass das Tier in den Kijiji Reptilpark gebracht wurde, der Panzer sollte ausgestellt werden. (Mit Hinweistafeln, das die Ausfuhr solcher Produkte streng verboten ist) und das noch frische Schildkrötenfleisch sollten die Krokodile bekommen.

Nilkrokodile, Boko Boko


Wir nutzten die ersten Tage ausserdem um Einkäufe für die bevorstehende Tsavo Safari zu machen, um Bekannte am "The Moorings" an der Nordküste zu treffen und relaxten am Mwazaro Beach.
Mwazaro Beach

Mwazaro Beach


Am Boko Boko erfuhr ich von Ali, das ein neuer Scheibenwischermotor 7500,- KSH kosten solle. Ich erklärte ihm, dass es so stark gar nicht Regnen konnte, dass ich mir für umgerechnet ca. 95,- Euro einen Scheibenwischermotor einbauen lasse. Aus seinem Grinsen konnte ich nicht entnehmen ob er mich verstanden hatte oder mich nicht ernst nahm. Fest stand zumindest erst ein Mal, für diesen Preis wird kein Scheibenwischermotor gekauft, außerdem war doch stahlender Sonnenschein, wer braucht in Kenya schon einen Scheibenwischer.

Am Morgen unserer Safari zeigte sich schnell wer in Kenya einen Scheibenwischer braucht, es hatte über Nacht angefangen zu regnen. Gerade hatten wir mit dem Frühstück begonnen, da erschien Ali im Boko Boko. "Is 4000,-KSH ok for a wipermotor ?" stand er fragend vor mir im strömenden Regen. Natürlich war es immer noch zuviel, aber nun regnete es ja schließlich. Ali baute also noch schnell den neuen Scheibenwischermotor ein, ehe wir uns auf den Weg in Richtung Tsavo Nationalpark machten.

Eilig hatten wir es nicht, wie alles, so wollten wir diesmal auch die Safari ganz ruhig angehen lassen. So brachte es mich auch nicht aus der Ruhe als der Land Rover nach nichteinmal 20 Kilometern in Höhe von Tiwi liegenblieb und nicht wieder anspringen wollte. Per Mobilphone verständigte ich Yolanda im Boko Boko, sie wollte Ali senden. Gleichzeitig schaute ich mich nach einem Mechaniker an der 100 Meter entfernten Tankstelle um. Ich hatte es geahnt, beim Zusammenzählen der Kilometer hatte ich die Tour zum Mwazaro Beach vergessen.
Da wir keine Tankanzeige haben (jedenfalls keine die funktioniert) ist das mitrechnen der Kilometer eine wichtige Sache. Es war also ausnahmsweise nichts defekt, sondern wir hatten schlicht und ergreifend vergessen zu tanken. Petra fielen hierzu ein paar unschöne Worte ein, die ich hier nicht wiederholen möchte, zumal sie alle gegen mich gerichtet waren. Ehrlich gesagt wusste ich gar nicht was Sie hatte, wir waren doch gut auf so eine Panne vorbereitet, schließlich hatten wir 2 leere 20 Liter Kanister auf dem Dach.

Gerade wollte ich zur nahen Tankstelle aufbrechen um 20 Liter Diesel zu holen, da erfuhr ich, dass es weder Diesel noch Benzin an dieser Tankstelle gibt, man aber hofft im nächsten Monat welchen zu bekommen. Also warteten wir 1,5 Stunden auf Ali, damit er uns 20 Liter Diesel aus Ukunda besorgt.

Nach dem unfreiwilligen Stop in Tiwi fuhren wir ohne weitere Probleme bis nach Voi, tankten noch einmal und fuhren dann in den Tsavo Ost National Park. Ohne grosse Umwege fuhren wir direkt zur Public Campsite am Ndololo Camp. Der rote Boden war weich und immer wieder mussten wir grössere Wasseransammlungen auf der Piste am Swamp durchqueren, es musste in der Nacht heftig geregnet haben. Der Boden an der Campsite war ziemlich aufgeweicht. Übernachtungen im eigenen Zelt hätten bedeutet, nach drei Nächten Safari, drei Tagen Ausrüstung putzen und pflegen. Petra und ich waren uns einig, das wir versuchen wollten eine individuelle kleine Campsite aufzusuchen. Kurz vor dieser Reise hatte ich diesbezüglich einen Tipp bekommen, auch Daphne Sheldrick hatte immer wieder Trevor Jennings und sein Tarhi Camp erwähnt. Das Tarhi Camp sollte unseren Vorstellungen entsprechen.

Vom Ndololo Camp fuhren wir also wieder zurück auf die Hauptpiste, dann weiter in Richtung Aruba Damm, unterwegs dann das Hinweisschild (Nr. 136) zum Tarhi Camp. Wir waren sofort zufrieden, grüne Canvas Safarizelte, ausgerichtet mit Blick auf den Voi River, der dank des starken nächtlichen Regens vollkommen aus seinem Lauf und über die Ufer getreten war.

Tarhi Camp, Tsavo Ost


Dieses Camp war ganz und gar nach unseren Vorstellungen, nichts aber auch gar nichts trennte uns von der Wildnis des Tsavo, wir waren nicht böse nicht im eigenen Zelt schlafen zu können und wählten ein Zelt vor dem unmittelbar das Wasser des Voi Rivers stand.
Tarhi Camp, Tsavo Ost


Im Laufe des Nachmittags lernten wir Margit und Trevor kennen, sie hatten das Tarhi Camp vor ca. 1,5 Jahren hier aufgebaut und lebten seitdem hier im Bush. Auch wenn Margit hin und wieder in die Zivilisation in Richtung Küste ausweicht, so bleibt Trevor doch das ganze Jahr über im Bush. Das Tarhi Camp ist nicht sein erstes Camp, auch das bekannte Satao Camp ist ein Kind Trevor Jennings. Gegen Abend unternahmen wir noch einen kurzen Game Drive, freuten uns über jedes Stück Wild und die Freiheit im Park und kehrten bei Dunkelheit ins Camp zurück.

Im "Dinningtent" nahmen wir wie in den guten alten Fünfzigerjahren, fast im freien unser Dinner ein. Außer uns waren zwar nur noch zwei kleinere Gruppen im Camp, deswegen zogen wir es vor uns alleine im Schein einer Petroleumlampe vor unsere Zelt zurück zu ziehen. Bei kaltem Tusker lauschten wir dem Zirpen der Zikaden und den anderen Geräuschen des umliegenden Bushes. Wir sassen auf grünen Safaristühlen, über uns funkelten Millionen von Sternen, in einiger Entfernung vom Zelt prasselte das Campfeuer und wir fühlten uns einfach nur wohl.
der Speisesaal, Dinning tent, Tarhi Camp


Diese Safari sollte wie der ganze Aufenthalt hauptsächlich der Entspannung dienen, deshalb verzichteten wir auch an den Morgenden auf die Frühpirsch, sondern schliefen ein wenig länger. Wir ließen uns heißen Tee ans Zelt bringen, bekleideten uns nur mit Kanga oder Kikoi und lebten unsere Freiheit.
fast so schön wie selber campen, Tarhi Camp

Safari feeling pur, Tarhi Camp, Tsavo Ost


Nach jeweils spätem Frühstück (da waren wir natürlich vernünftig angezogen), unternahmen wir kleinere Game Drives. Wir zogen es auch hierbei vor die einsameren Ecken aufzusuchen und versuchten möglichst da zu sein wo die anderen Safari Busse nicht waren. Zwar gelang uns das Ausweichen sehr gut, allerdings verpassten wir auf diese Weise auch die Begegnung mit drei Löwen Weibchen und einer Gepardin, von denen wir erst abends im Camp erfuhren.
Enttäuscht über das Verpasste waren wir auf keinen Fall, unsere grosse Safari ist für August dieses Jahres geplant, dann werden wir wieder mit Foto und Videokamera auf die Jagt gehen, jetzt ist Schonzeit (für uns).

Ausserdem erfreuten wir uns an Rotschnabeltokos und vielen anderen Vögeln im Camp und der nahen Umgebung
Rotschnabeltoko, Tsavo Ost National Park


So ganz ohne eine grossartige Tierbegegnung wollten wir aber nun doch nicht aus dem Park fahren, deshalb hatten wir über Daphne Sheldrick die Erlaubnis eingeholt uns mit ihren mittlerweile 43 Elefanten im Park zu treffen. In Begleitung eines Keepers fuhren wir vom KWS Hauptquartier aus in den Bush des Tsavo Ost und erwarteten die Herde der Elefanten Waisen an einem Wasserloch.
große Elefanten Waisen, Tsavo Ost National Park

große Elefanten Waisen, Tsavo Ost National Park


Ungestüm und laut kamen die gar nicht mehr so kleinen Elefanten aus dem Bush gebrochen und stürmten auf das bereitgestellte Wasser und in das nahe Schlammbad. Petra flüchtete in die Mitte der Keeper vor den neugierigen Rüsseln. Ich wollte versuchen einige gute Aufnahmen zu machen und nahm es in Kauf hin und her gestoßen, getreten, von Rüsseln erfasst und von oben bis unten mit rotem Schlamm eingeschmiert zu werden. Ein Nachmittag den wir so schnell nicht vergessen werden. Zwar war es nicht das erste Treffen mit den Elefanten Waisen im Bush, aber bei den letzten Begegnungen waren die meisten Jumbos noch viel kleiner und bekamen zwischendurch ihre Flasche und es waren nicht so viele. Bei diesem Treffen stand man wahrhaftig in einer Elefantenherde.
Elefanten Waisen von Daphne Sheldrick

Mit Freude und Genugtuung beobachteten wir wie wild und selbstbewußt die meisten der Tembos waren. Ich zweifle nicht daran das die Arbeit Erfolg haben wird und alle jungen Bullen dieser Herde bald wieder in Freiheit ihr eigenes Leben im Tsavo National Park führen werden. Auch glaube ich das z.B. Emely bald erfahren genug sein wird um die Herde alleine zu führen. Viele der kleinen Jumbos haben wir in einem erbärmlichen Zustand bei Daphne in Nairobi ankommen gesehen, jetzt sind sie kräftige junge Elefanten. Aber schon formiert sich in Nairobi die nächste kleine Gruppe roter Elefanten Waisen. In den vergangenen Jahren hatten wir mehrfach für Daphnes Projekt und ihre Arbeit Geld gesammelt und dann persönlich bei ihr abgegeben, es waren keine kleinen Summen, aber es wird auch eine grossartige Arbeit damit finanziert. Wir freuen uns jetzt schon auf unseren nächsten Besuch im August.

Emely und Aitong, Tsavo Ost National Park

Es sind aber nicht nur die grossen Tiere über die wir uns auf unseren Safaris freuen, als Reptilienliebhaber ist es immer wieder ein Erlebnis eine Leopardschildkröte in der Weite des afrikanischen Bushes zu beobachten oder einen Steppenwaran in seinem Ausguck aus einem Termitenhügel aufzuspüren. Der Bericht von Margit und Trevor über einen in der Nähe des Camps gesehenen Python löste natürlich wieder das Jagdfieber bei mir aus. Allerdings war es aufgrund des Hochwassers unmöglich eine Spur des Tieres zu finden.
Leopardschildröte, Tsavo Ost


Da Margit und Trevor noch nach Nairobi mussten, unter anderem zu Daphne und keine anderen Gäste im Camp waren genossen wir es einen ganzen Tag lang das Tarhi Camp für uns alleine zu haben und verzichteten auf jegliche Game Drives. Unzählige verschiedene Vögel belagerten unseren Frühstückstisch, zum Mittag untersuchte ein neugieriger junger Steppenwaran unser Zelt und am Nachmittag badeten einige Wasserböcke vor uns im Voi River.

Der Land Rover hielt, bis auf eine kleine Überhitzung des Motors (die uns später einiges an Geld kosten sollte), tapfer durch. Nach drei wundervollen Nächten im Tarhi Camp brachen wir auf, zurück an die Küste, nach Hause ins Boko Boko.
Landy im Tsavo


Strahlend blauer Himmel empfing uns schon in Mombasa, keine Wolke zeigte sich am Himmel. Kenya notierte in diesen Tagen die höchsten Temperaturen die je gemessen wurden an der Küste (43 Grad C.). Selbst den Kenyanern war es zu heiß, wer nicht genug Flüssigkeit zu sich nahm bekam Probleme mit Hitzepickeln (verrückte Welt!).

Selbst mir viel es angesichts dieser Temperaturen nicht schwer nur faul im Schatten zu liegen. Um die leichte frische Brise der See zu genießen, unternahmen wir noch einen Ausflug nach Chale Island. Mit dem Land Rover fuhren wir das kurze Stück vom Boko Boko bis kurz vor die Insel. Übergesetzt wurde aufgrund von Niedrigwasser auf dem Anhänger eines Treckers. Das das Fahrzeug die Korallen zerstörte schien niemanden zu interessieren, aber die private Anlage auf Chale, inmitten der Mangroven ist sowieso nicht ganz unumstritten.
Chale Island, Kenya Südküste

Chale Island, Kenya Südküste

Chale Island, Kenya Südküste

Wie auf den meisten Inseln vor der ostafrikanischen Küste, so findet man auch auf Chale Island, nachempfundenen arabischen Stil. Während Petra im Schatten der Palmen ein Buch las, unternahm ich mit Flossen und Schnorchel einen Ausflug in die reichhaltige Unterwasserwelt des Indischen Ozeans. Es war schön die Insel gesehen zu haben und es ist sicher auch nett hier eine Nacht zu verbringen, uns allerdings zieht es zurück in den ruhigen tropischen Garten des Boko Boko.

Viel zu schnell vergingen die letzten 14 Tage, allerdings erwartet uns Jenny in Deutschland und außerdem liegen die Tickets für eine gemeinsame Rückkehr im August ja schon zu Hause.

Chale Island, Kenya Südküste