Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)
Birding Safari im Rift Valley und Grevy Zebras im Tsavo Ost
- Kenya Februar / März 2009 -
Teil VI
Boko Boko - Botanical Garden
Wir waren kaum eine Stunde zu Hause, als das Wildlife uns das nächste Highlight und den nächsten Kill lieferte! Gerade hatte ich den Land Cruiser ausgeladen und Petra die ersten Ausrüstungsgegenstände gereinigt und verstaut, da wurden wir auf lautes Geschrei und Gemecker aufmerksam. Zwei Ziegen (Mutter und Sohn) hatten sich in den Garten verirrt und wurden von unseren Mädchen (Staff) gejagt, mit dem Ziel sie wieder hinaus auf die Farm zu treiben.
Den Ziegen schien nicht ganz klar zu sein, dass man ihnen helfen wollte, jedenfalls flüchteten sie auf eine hohe Mauer. Dummerweise, handelte es sich um die Mauer des Krokodilgeheges und der vermeintlich rettende Sprung der beiden Tiere, fand leider in die falsche Richtung statt.
Es dauerte nur Sekunden, bis unsere inzwischen schon beachtlich großen 7 Nilkrokodile die jüngere der beiden Ziegen gepackt, ins Wasser geschleppt und dann gemeinsam zerrissen hatten! Als ich das Gehege erreichte, war von dem Jungtier nur noch wenig zu erkennen und unsere Sorge galt nun der irritierten Mutter, die meckernd im Gehege stand. Gärtner und Zimmermädchen standen gleichermaßen ratlos am Krokogehege, wie einige Boko Boko Gäste. Grundsätzlich finde ich es zwar gut, wenn unsere Krokodile abwechslungsreiche Nahrung bekommen, aber eine Ziege war dann auch erst einmal genug. Ich besorgte mir also ein paar Sandalen, gab Elek (Boko Boko Tischler) den Auftrag mir eine Leiter zu besorgen (ich komme nämlich gut rein in das Gehege, aber ohne Hilfe nicht wieder heraus) und sprang zu den Krokodilen in das Gehege. Die mit fressen beschäftigten Reptilien befanden sich alle im Wasser und stellten erst einmal keine Gefahr da. Wichtig war nun nur die Ziegenmutter davon abzuhalten, vor mir in das Wasser zu flüchten.
Ich merkte schnell, dass ich keine Chance hatte die Ziege alleine einzufangen.
"jump!" ermutigte ich Ali den Gärtner, der mir schon öfter bei der Krokodilpflege geholfen hatte!
"come in!"
"sure?" lächelte Ali mich ungläubig an,
"sure, I´m even in!" lächelte ich zurück.
Ali sprang und gemeinsam fingen wir die Ziege wieder ein und hoben sie aus dem Gehege in die rettenden Arme der Staff und der Gäste. Ali war genauso schnell wie der aus dem Gehege über die hohe Mauer geflüchtet, wie er hereingekommen war. Ich tat mich etwas schwerer, wurde aber dank vieler hilfreicher Hände und eines Papayabaumes auch schnell wieder aus dem Krokodilbereich gezogen!
Die überlebende Ziege wurde von den Mädchen kräftig beschimpft und geohrfeigt und gefragt, wie sie denn so dumm sein konnte und das sie selber Schuld sei, dass sie nun kein Kind mehr habe, ehe sie an den Beinen gepackt fort getragen wurde. Elek, der inzwischen mit der nicht mehr benötigten Leiter angekommen war, brachte die Ziege dahin zurück, wo sie hergekommen war!
Gerda, Nicole und Erhan, die Safari Gäste von Trevor und Margit waren schon vor uns im Boko Boko angekommen und wir verbrachten noch einige unterhaltsame Abende zusammen.
Tagsüber genossen wir den tropischen Garten des Boko Boko oder den Strand irgendwo am indischen Ozean und nachts saßen wir oft noch lange auf unserer Terrasse und lauschten den Fröschen und sahen den Schildkröten im Teich zu.
relaxte Tage im tropischen Garten, Boko Boko - Porini Farm- and Guesthouse
Mit dem Foto eines unter dem Makutidach hängenden Flughundes, erweitere ich die "Gameliste" der auf dem Grundstück gesichteten Tiere und begann damit eine Liste der tropischen Pflanzen zu erstellen. An einem der relaxten Tage fuhren wir zu den nahen Ruinen von Jumba la Mtwana (auch Jumba na Mtwapa) und erkundeten so neben dem Nguuni Game Sanctuary eine weitere Ausflugsmöglichkeit für die Gäste des Boko Boko.
Für uns steht der nächste Reisetermin nach Kenya natürlich schon wieder fest und die Flugtickets liegen auch schon in Deutschland bereit. In den Monaten dazwischen, gibt es nun einiges in Kenya am Land Cruiser zu tun und wir hoffen bei unserer Rückkehr einen neu aufgebauten und frisch lackierten Wagen vorzufinden, damit wir weiterhin unsere kleinen Abenteuer im Bush erleben können.