Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Okavango Boots Tour

Namibia - ein Hauch von Afrika
- Auf Safari - mit Land Cruiser und Dachzelt durch Namibia ; September 2017 - Teil X





Mit dem Boot auf dem Kavango

Die rote aufgehende Sonne über dem Kavango war traumhaft und die warme Luft hatte uns das Aufstehen leicht gemacht. Die erste Übersicht im Mahango Park war nicht spannend, aber hatte uns gezeigt, wonach wir gesucht hatten. Aus diesem Grund brachen wir am nächsten Morgen mit Sonnenaufgang auf, um pünktlich um 06:30 Uhr in den Park zu fahren. Schließlich wollten wir unsere Chance nutzten und auch die Katzen der Region beobachten. Aber der morgendliche Game Drive brachte uns im Grunde nur die gleichen Wildarten wie am Vortage. Ein vom nächtlichen Grasen zurück kehrendes Flusspferd kreuzte unsere Piste aber von Raubkatzen war nicht einmal eine Fußspur zu entdecken. Etwas enttäuscht kehrten wir zum späten Frühstück ins Camp zurück.
"Habt ihr die Zebras im Mahango beobachtet?" fragte man uns beim Frühstück. Natürlich hatten wir die Steppenzebras beobachtet und auch war uns aufgefallen, dass einige von ihnen keinen Schattensreifen hatten.
"Das sind Grevy Zebras!" erklärte man uns weiter!
"Also, was wir bisher gesehen haben sind auf jeden Fall keine Grevy Zebras, die dürften hier auch gar nicht vorkommen!" antwortete ich recht überzeugt von dem was ich sagte!
"Ich zeig euch morgen Fotos!" beharrte die zur Lodge gehörende deutsche Angestellte und machte uns neugierig!

Sonnenaufgang am Kavango

Bwabwata National Park - Mahango Core Area


Bwabwata National Park - Mahango Core Area

Bwabwata National Park - Mahango Core Area

Roan oder Pferdeantilope (Hippotragus equinus)
Roan oder Pferdeantilopen (Hippotragus equinus)

Groß Kudu Weibchen und Rappenantilope
Groß Kudu Weibchen und Rappenantilope

Lechwe (Kobus leche)
Lechwe (Kobus leche)

Silberreiher (Egretta alba)
Silberreiher (Egretta alba)
Senegalkiebitz (Vanellus senegallus lateralis)
Senegalkiebitz (Vanellus senegallus lateralis)

Flusspferd im Kavango

Roan und Pferdeantilope
Roan und Pferdeantilope

Streifengnu (Connochaetes taurinus)
Streifengnu (Connochaetes taurinus)

Großriedbock 1,0(Redunca arundinum)
Großriedbock 1,0(Redunca arundinum)

Tsessebe {Damaliscus lunatus lunatus}
Tsessebe {Damaliscus lunatus lunatus}

Roan oder Pferdeantilope (Hippotragus equinus)
Roan oder Pferdeantilope (Hippotragus equinus)

Rappenantilope (Hippotragus niger)
Rappenantilope (Hippotragus niger)

Roan oder Pferdeantilope (Hippotragus equinus)
Roan oder Pferdeantilope (Hippotragus equinus)

Mahango Park



Grundsätzlich rechneten wir nach dem Frühstück nicht mehr damit Raubkatzen im Mahango aufzuspüren, trotzdem fuhren wir noch bis zum Mittag zurück in den Park. Für den Nachmittag entschlossen wir uns allerdings zu einer späten, private Bootstour bis zum Sonnenuntergang. Vom Kavango aus wollten wir das Wild am Ufer des Buffalo Core Area genießen. Aber erst einmal waren wir noch bis zur heißen Mittagszeit im Mahango Park unterwegs. Begegneten großen Elefanten und erfreuten uns am regen Treiben unter den großen Kameldornbäumen. Oft hatten sich Impalas, Kudus und Buschböcke unter den Bäumen versammelt und fraßen Blüten und Früchte des Baumes, die die Paviane bei ihrer Nahrungssuche herunter fallen ließen.



Bwabwata National Park - Mahango Park



Cape bushbuck (Tragelaphus sylvaticus)
Cape bushbuck (Tragelaphus sylvaticus) oben Männchen unten Weibchen und Jungtier



Bärenpavian oder Tschakma (Papio ursinus)
Bärenpavian (Papio ursinus)

Kronenducker (Sylvicapra grimmia)
Kronenducker (Sylvicapra grimmia)

Elefanten im Mahango Park

Elefanten im Mahango Park

Elefanten im Mahango Park

Al es gegen Mittag immer heißer wurde fuhren wir zurück zur Lodge und nutzten ein wenig die Gelegenheit um auf unserer Terrasse zu relaxen und einen kleinen Teil der Vogelwelt im Camp mit der Kamera einzufangen.

Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)
Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)

Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)
Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)
Palmtaube (Spilopelia senegalensis, Syn.: Streptopelia senegalensis)
Palmtaube (Spilopelia senegalensis, Syn.: Streptopelia senegalensis)

Glanzstar
Glanzstar


Anfangs waren wir nicht begeistert von der Idee unsere Sundowner Flussfahrt mit dem verhältnismäßig großen Katamaran durchzuführen und wären lieber mit einem der Angelboote gefahren. Als wie dann aber am Ufer des Kavango unterwegs waren stellten wir schnell fest, wie nützlich die höhere Position war und beobachteten eine ganze Reihe Wild am Ufer des Flusses. Nilkrokodile bekamen wir nur sehr kleine zu sehen, dafür aber diverse große Flusspferde im Wasser und am Ufer. Außerdem zeigten sich Wasser- und Buschböcke, ein Kaffernbüffel und vor allem reichlich Vögel, von denen die verschiedenen Bienenfresser am farbenfrohesten waren. Weniger Farbenfroh aber dafür um so seltener waren die brütenden Scherenschnäbel, die wir schon von unserer Terrasse aus auf der Sandbank beobachtet hatten.

Kavango Boot Exkursion

Kavango Boot Exkursion
Goliathreiher (Ardea goliath)
Goliathreiher (Ardea goliath)
Kammblässhuhn (Fulica cristata)
Kammblässhuhn (Fulica cristata)

Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)
Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)

Kavango Boot Exkursion Kavango Boot Exkursion

Nilgänse (Alopochen aegyptiaca)
Nilgänse (Alopochen aegyptiaca)

Kaptriel (Burhinus capensis)
Kaptriel (Burhinus capensis)
Mönchskuckuck (Centropus monachus)
Mönchskuckuck (Centropus monachus)

Kaffernbüffel (Syncerus caffer)
Kaffernbüffel (Syncerus caffer)

Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)
Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)

Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus)
Ellipsen-Wasserbock (Kobus ellipsiprymnus)

Cape bushbuck (Tragelaphus sylvaticus)
Cape bushbuck (Tragelaphus sylvaticus)

Kavango Boot Exkursion

Rotkappenschwalbe (Hirundo smithii)
Rotkappenschwalbe (Hirundo smithii)
Zwergspint (Merops pusillus cyanostictus)
Zwergspint (Merops pusillus cyanostictus)

Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)
Nilkrokodil (Crocodylus niloticus)

Kavango Boot Exkursion Kavango Boot Exkursion


Riedscharbe oder afrik. Kormoran (Phalacrocorax africanus)
Riedscharbe oder afrik. Kormoran (Phalacrocorax africanus)
Stelzenläufer (Himantopus himantopus)
Stelzenläufer (Himantopus himantopus)

Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)
Weißstirnspint Merops b. bullockoides)
Weißstirnspint Merops b. bullockoides)
Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)
Südl. Kaminspint (Merops nubicus coides)

Kavango Boot Exkursion

Kavango Boot Exkursion




Als wir bei der versperrten Flusszufahrt zum Mahango Park die Flusspferde beobachteten, fiel Petra und mir fast gleichzeitig der süßliche unverwechselbare Verwesungsgeruch eines Kadavers auf. Wir suchten mit unseren Blicken das Ufer ab und fanden ein großes Flusspferd, welches es vermutlich gerade noch bis an das Ufer geschafft hatte. Der Kadaver war noch nicht sichtbar von Raubtieren geöffnet worden. Einzig ein Marabu hüpfte in der Nähe umher, konnte aber an nirgendwo zum Fressen ansetzten. Wir vermuteten dass das Tier nach einem Kampf mit einem anderen Bullen seinen Verletzungen erlegen war.
(Zehn Tage nach unserer Rückkehr aus dem Mahngo Park stießen wir auf diese Meldung und waren froh nicht im Kawango gebadet zu haben: "Vermeintlicher Ausbruch von Milzbrand im Nordosten Namibias" https://africageographic.com/blog/news-wrap-hippo-deaths-donkey-population-crisis/)

Kavango Boot Exkursion



Eine Flusssafari ist selten spektakulär, aber immer ruhig und entspannt und den Sonneuntergang auf einem afrikanischen Fluss zu erleben ist nach wie vor ein besonderes Erlebnis!

Kavango Boot Exkursion

Kavango Boot Exkursion

Kavango Boot Exkursion

Kavango Boot Exkursion

Sonnenuntergang am Kavango



Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Nachdem wir am Vorabend auf dem Kawango das Ufer des Buffalo Core Area nach Wild abgesucht hatten, waren wir am Morgen danach gleich nach dem Frühstück aufgebrochen um mit unserem Land Cruiser die Uferregion nach Großwild und vielleicht auch Katzen abzusuchen. Am späten Abend und während der Nacht hatten wir mehrfach aufgeregte Elefanten über den Fluss hinweg gehört. Das laute wütende und anhaltende Trompeten, war keine Streitigkeit unter Dickhäutern, hier musste etwas ernsteres vorgefallen sein. Für uns war die einzig plausible Erklärung Löwen, Wildhunde oder Wilderer.

Um den Park zu erreichen mussten wir zunächst zurück in Richtung Divundu fahren und dort den Kawango über die Brücke überqueren. Nach ca. 15 Kilometern gab es danach einen Abzweig zum Park. Die Parkgebühren bewegten sich auf demselben Niveau wie im Mahango Park, allerdings galt der Buffalo Park als ursprünglicher und wilder. Aber auch hier gab es im Prinzip nur eine Route (zwei Pisten) entlang des Flussufers, plus einer Route zurück an die B8 via der Delta Pan. Aber auch hier bekamen wir den Hinweis, Wild würde man um diese Jahreszeit eigentlich nur am Ufer des Kawango finden.

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area Bwabwata National Park - Buffalo Core Area


Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Die Wildheit des Buffalo Gebietes bestand in erster Linie aus seinen etwas schwieriger zu befahrenden tiefen Sandpisten, allerdings war das ganze Gebiet auch etwas unübersichtlicher und dichter bewachsen, zumindest abseits der Uferpiste. Und der Name wurde den vielen Kaffernbüffeln gerecht, auf die wir immer wieder trafen. Wegen der dichten Vegetation konnte es passieren, dass man plötzlich vor Büffeln oder einer nervösen Elefantenherde stand. Abgesehen von den Tsessebe Leiherantilopen kamen auf dieser Seite des Kawango die gleichen Tierarten wie im Mahango Park vor. Nachdem wir gleich nach Einfahrt in den Park auf einige Marabus und Geier gestoßen waren hofften wir auf Raubtiere zu treffen. Nach genauerem Hinsehen entpuppte sich die Geierbeute aber als etwas älterer Rest eines Springbocks, wie uns das zurückgelassene Beinchen verriet.

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area
Bwabwata National Park - Buffalo Core Area Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area
Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Von Katzen fehlte weiterhin jede Spur, auch wenn spätere Funde von größeren Knochen und Schädeln auf ihre Anwesenheit hinwiesen. Im Gegensatz zum Mahango trafen wir nicht nur auf einzelne Kaffernbüffel, sondern auf größere Herden, die sich aber jeweils bei Annäherung schnell auf eine der Inseln im Fluss flüchteten. Die extra über "Think Africa" vor Reisebeginn besorgte Karte des Gebietes half uns nicht wirklich weiter und so befuhren wir etwas orientierungslos eine tiefere Sandpiste, als plötzlich vor uns die Piste mit einem Baumstamm blockiert war. Ein Umfahren war nicht mal eben so möglich. Wir stoppten notgedrungen. Unmittelbar danach erschien, fast aus dem Nichts, ein Afrikaner im dunklen Tarnanzug. In seiner linken Hand schwenkte er locker ein AK 47 Sturmgewehr, während er langsam auf uns zu kam. Ich suchte vergeblich nach Schulterstücken auf seiner Uniform. Und fingerte dann unter dem Sitz nach meinem Bowie mit der 30 Zentimeter langen Klinge.

"Hi!" begann der Afrikaner das Gespräch und sah sich mit suchendem Blick im Fahrzeug um. Die Situation war etwas beklemmend.
"Hi!" antwortete ich.
"Roadblock?" fragte ich weiter.
"Yes, we like to know who is in the park and who is going from where to where!"
Ranger, ging es mir erleichtert durch den Kopf. Jetzt, nachdem wir wussten, dass wir nicht in ein Wilderernest geraten waren, fühlten wir uns sichtlich wohler. Der Ranger schien dies zu merken und lächelte das erste Mal.
"You can pass if you like, but there is no game on this side!" erklärte er uns.
"Ok, thanks. I try to turn around!" antwortete ich und suchte nach einer Möglichkeit den schweren Wagen im Sand zu wenden. Wenig später fuhren wir zurück in Richtung Flussufer.

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Bwabwata National Park - Buffalo Core Area

Für eine weitere Stunden pirschten wir am Ufer entlang und wussten, dass unsere Chancen auf Katzen mit der zunehmenden Tagestemperatur immer geringen wurden. Zwar waren nicht nur die Büffelherden hier im Gebiet größer, sondern auch die Herden der Elefanten und Rappenherden aber dafür war das Wild hier um einiges scheuer und flüchtete schnell, wenn es unser Fahrzeug wahrnahm. Die eher spärliche Wildbeobachtung brachte uns deshalb zu der Entscheidung den Park am frühen Nachmittag zu verlassen. Kurz vor der Ausfahrt streiften wir noch kurz durch die Ruinen der ehemaligen Kasernen und Militärstation und wunderten uns wenig später über ein in den Park fahrendes Fahrzeug der NAPHA (Namibia Professional Hunting Assosiation) mit viel Gepäck. Was wollten professionelle Jäger in einem National Park fragten wir uns? Waren die Elefanten ihretwegen so nervös? Fragen die offen blieben.

Den Rest des Tages verbrachten wir im Camp und vor unserem Zelt. Schnell stellten wir fest, dass sich das Wild im Buffalo Core Area am anderen Ufer, entspannt von unserer Terrasse aus beobachten lies.
Spannend wurde es gegen Abend noch einmal, als ich vor unserer Terrasse im Wasser einen schwarzen, schlanken Oberkörper aus dem Wasser schießen sah. Nur wenige Sekunden zeigte sich das Tier und folgte offensichtlich einem der Angelboote, welches unsere Terrasse passiert hatte. Ich schaffte es tatsächlich drei Fotos von dem schwarzen ca. 50 - 60 Zentimeter langem Tier zu machen, erwischte aber nur noch den Kopf. Wie schon vor Ort vermutet sind wir uns nun nach Vergrößerung der Bilder sicher einen Fleckenhalsotter (Hydrictis maculicolli) beobachtet zu haben. Eine Säugetierart, die wir vorher noch nirgends in Afrika begegnet waren.

Fleckenhalsotter (Hydrictis maculicolli)
Fleckenhalsotter (Hydrictis maculicolli)
Mahangu Lodge
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Enspannte Tage am Kavango

Grundsätzlich waren wir satt und sehr zufrieden mit unseren Wildsichtungen und Beobachtungen. Alle Tierarten die wir gesucht hatten, hatten wir gefunden und sogar noch ein paar mehr, für uns neue Arten, entdeckt. Nach der Sichtung einiger Fotos konnten wir auch mit Bestimmtheit sagen, dass es keine Grevy Zebras im Mahango Park gibt! Auch wenn angeblich ein Berufsjäger aufgrund der Fotos etwas anderes behauptete!
Wir entschieden uns, die letzten Tage in Namibia entspannt anzugehen und auf weitere Pirschfahrten zu verzichten. Für diese Idee kam uns die Frühstückstour mit dem großen doppelstöckigen Katamaran der Lodge genau richtig. Zumal an diesem Morgen nur wenige andere Gäste an der für uns im Preis inbegriffenen (ab 2 Nächten Mahangu Lodge ist die Tour inkl.) Exkursion teilnahmen.
Wir suchten uns einen kleinen privaten Tisch an Bord aus und genossen den Fluss bei einer gemütlichen Fahrt. Das Frühstück stand dem am Restaurant um nichts nach und so wurden neben Brötchen und der üblichen Auflage auch Spiegeleier oder Omelett serviert. Anderthalb Stunden glitten wir entspannt über den Fluss, vorbei an kleinen Nilkrokodilen, Antilopen am Ufer und allerlei Wasservögeln und Flusspferden im Wasser.

Sonnenaufgang vor dem Zelt

Frühstück auf dem Kavango Frühstück auf dem Kavango

Mahangu Breakfast Cruise

Mahangu Breakfast Cruise



Den Rest des Tages verbrachten wir mit Wildbeobachtung von unserer Terrasse aus. Elefanten, Rappenantilopen, Kudus, Bushböcke und Impalas wechselten sich an der Salzlecke ab. Aber auch Flußpferde direkt vor der Terrasse und Biltong fressende Skinke sorgten für Abwechslung!


Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus

Mahangu Loge - Wildbeobachtung von der Terrasse aus



Zum Dinner wurde an diesem letzten Abend zu unserer Überraschung gegrillt und es gab verschiedene Fleischsorten. Von Boerewors und Lamm über Rind, Geflügel und Wild war für jeden etwas dabei, auch wenn die Zubereitung nicht ganz unsere Geschmacksnerven traf. An den Tagen davor hatten wir jeweils hervorragend gegessen.

Hinter unserem Safarizelt stand seit dem Vorabend ein Fahrzeug mit der Aufschrift "Guestfarm Wildacker - Grootfontein" und beflügelte mich noch einmal bei der Idee, die bevorstehende Rücktour anders als geplant aufzuteilen. In Kaisosi wollte ich auf keinen Fall noch einmal übernachten. Grootfontein wäre genau die Hälfte der Strecke bis zum danach geplanten Zwischenstopp in der Franz Indongo Lodge gewesen. Wie sich schnell herausstellte waren die Verwalter von Wildacker mit Gästen hinter uns eingezogen. Und nach einem kurzen Gespräch und einem guten und fairen Angebot entschieden wir uns die Wildfarm anzufahren und auf eine letzte Nacht im Zelt zu verzichten. Das wir mit Wildacker eine echte Jagdfarm gebucht hatten wurde uns erst nachträglich bewusst, als wir neugierig mit dem Handy im Internet recherchierten. Petra war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, keinesfalls wollte sie mit schießwütigen Trophäenjägern zusammen an einem Tisch sitzen und sich Jägerlatein anhören müssen.
"Wenn es nichts ist, fahren wir einfach weiter und suchen nach einem Zeltplatz!!" versuchte ich Petra zu beruhigen.

Wildacker Guestfarm

Grundsätzlich hatten wir nach der Abfahrt am letzten Morgen in Mahangu gut 4 Stunden und mehr als 375 Kilometer Zeit uns über unser neues und nächstes Ziel Gedanken zu machen. Aber als wir nach ca. 3 Stunden vor dem Veterinärszaun durch das Desinfektionsbad fuhren stand unsere Entscheidung endgültig fest und wir waren beide gespannt auf das was uns erwarten würde.

Desinfektionsbad beim Veterinärszaun



Das Gästehaus und Herz der Farm lag ca. 40 Kilometer abseits und aus Richtung Rundu kommend linkerhand der B8 und war nur mit einfachen und kleinen Hinweisschildern ausgeschildert. Zur Farm führte eine schmale Sandpiste auf der wir uns zweimal, wie gewohnt, selber ein Gatter öffnen mussten. Am offenen Farmhaus wurden wir dann von Helgaard freundlich begrüßt und bekamen wie abgesprochen einen großen geräumigen Bungalow gezeigt.

Der große geräumige, mit Stroh gedeckte Bungalow war recht neu und genau nach unserem Geschmack eingerichtet. Außerdem verfügte er über eine große eigene Terrasse mit Blick auf eine kleine Wasserstelle. Das bis zum Boden gehende Fenster im Badezimmer ließ sich so aufschieben, dass man fast im Freien duschte! Kurzum, uns gefiel es sehr gut!

Zwar hatten wir auf unserer Anfahrt kurz Impalas und einige Gnus gesehen, aber rund um das Haupthaus und die Bungalows war von Wild nichts zu sehen und so verbrachten wir, nach einer kurzen Mittagspause, den Nachmittag zusammen mit Helgaard und unterhielten uns über Jagd und seine Bedeutung in Namibia! Helgaard war Berufsjäger und auch als wir uns outeten, dass wir mit Jagd wenig am Hut haben, wurde er nicht müde meine zahlreichen Fragen zu beantworten. Wobei das Gespräch eigentlich mit einer Frage von ihm begann. Am Morgen hatte er eine Agame mit seinem Handy fotografiert, die er so noch nicht gesehen hatte und nun versuchte anhand von Büchern zu identifizieren.
"Darf ich!" fragte ich und griff, nachdem er mir das Foto gezeigt hatte in das Bücherregal. Helgaard nickte. Mit etwas Glück hatte ich gleich beim ersten Griff das richtige Buch erwischt und nach zweimal blättern konnte ich seine Agame, wie ich es mir gedacht hatte, als Blaukehlagame identifizieren.

Wildacker Guestfarm

Wildacker Guest House

Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm
Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm


Da weder Petra noch ich Vegetarier waren und das leckere Wildfleisch in Namibia zu schätzen wussten, verteufelten wir nicht die Jagd an sich, sondern brachten einfach nur kein Verständnis für die Trophäenjagd auf. Das ganze aus der Sicht eines hier geborenen Berufsjägers zu hören war mehr als informativ und half Namibia besser zu verstehen. Aus diesem Grunde war der Nachmittag auch eigentlich unbezahlbar. Wir erfuhren nicht nur, dass Wildacker aus der Zusammenlegung von drei Rinderfarmen entstanden war und auf rund 150 km² seit mehr als inzwischen 50 Jahren auf der Farm ausschließlich Großwild gehalten wird. Über den Wildbestand hatte Hergaard dank recht aktueller Zählungen aus der Luft ziemlich genaue Zahlen. Raubkatzen zählten aber abgesehen von Caracal (ohne Angabe) und vermutlich sieben Leoparden keine dazu. Da wie alle Wildfarmen, natürlich auch Wildacker komplett umzäunt waren, musste also irgendwie das Wild reguliert werden. Neben dem Verkauf auf Wildauktionen zählte eben auch das Jagen dazu. Ich erfuhr z.B. dass der momentane Bestand von mehr als 400 Zebras für das Gebiet zu hoch sei und dass es natürlich keinen Sinn machen würde hundert oder mehr Tiere zu schießen. Also würden sie kurz oder lang eingefangen und verkauft werden. Natürlich ging es auch um die lange Tradition der Jagd in Namibia, die positive Einstellung der Regierung zur Jagd (die wussten schließlich wo die meisten Steuern herkamen) und die aktuelle Entwicklung der Jagd, die sich trotz allem im südlichen Afrika immer mehr einschränkte! Interessant war die Tatsache, dass Farmen sich noch bis in die 80ziger Jahre besser verkaufen ließen, wenn in der Verkaufsanzeige stand: "Garantiert Wild frei!". Erst danach entwickelte sich langsam das Bewusstsein und es entstanden die heutigen unzähligen Wild- und Safarifarmen, wobei viele von ihnen eben auch bejagt werden! Namibia ist in ganz Afrika das Land mit der höchsten Geparden Population und dennoch bekamen wir nicht eine dieser Katzen zu sehen. Sie sind scheu und Leben praktisch immer auf der Flucht, wenn sie nicht in Gehegen gehalten werden. Denn für die verbliebenen Rinder- und Schaffarmer sind sie immer noch Feind Nummer eins.

Neben vielen Informationen tauschten wir aber auch Erlebnisse aus dem Busch aus und ich genoss den Nachmittag mit jemanden dessen Beruf ich nun besser Verstand. Wenn auch nicht unbedingt gut hieß!

Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm
Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm

Wildacker Guestfarm
Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm



Am späten Nachmittag trafen noch weitere Gäste aus Deutschland auf Wildacker ein. Die kleine Gruppe war mit einem VW Bus auf Namibia Rundreise und Safari. Natürlich sprachen wir auch über Kenya, die Mara und die Migration. Insgesamt blieb mir von unserer Unterhaltung vor allem ein Satz im Kopf:
"Wenn da bei der Migration so viele Fahrzeuge am Ufer stehen, das wäre nichts für mich, das wäre mir zu touristisch!"
Ups dachte ich, sagt mir der, der mit Touristen in einem VW Bus durch das Land und die Etoscha fährt und Pirschfahrten zwischen Reisebussen unternimmt??
Ich machte gar nicht erst den Versuch die Wildnis Ostafrikas weiter zu beschreiben und ließ den Satz so stehen. An der Kompetenz des Führers der kleinen Gruppe hatte ich keinen Zweifel. Im südlichen Afrika kannte er sich ganz sicher sehr gut aus. Nur, bemerkte ich zwischendurch:
"Südafrika heißt Südafrika, weil es südlich von Afrika liegt!" und zitierte damit einen Bekannten aus Diani! (LG Dennis)
Das anerkennende Lächeln Helgaards nahm ich als Zustimmung, zumal er daraufhin von seinem Besuch in Dakar im Senegal erzählte, nach dessen Rückkehr er zu den farbigen Farmangestellten sagte:
"You are not living in Africa!"

An der Wasserstelle hatten sich nach Einbruch der Dunkelheit immer mal wieder Kudus gezeigt und kurz vor Sonnenuntergang hatte ich einen Kronenduiker beobachtet. Das Angebot einen Hochsitz in der Nähe für abendliche Wildbeobachtung zu nutzen hatten wir dankend abgelehnt und hockten lieber am Lagerfeuer und tauschten Bushstories aus. Nach dem es auch and diesem Abend wieder viel Fleisch vom Grill gab, beendeten wir den Abend irgendwann und mit vielen Geschichten aus dem Busch und fast genauso vielen guten Drinks aus der versteckten Bar.

Wildacker Guestfarm Wildacker Guestfarm


Am nächsten Morgen bedauerten wir es, dass wir bereits nach dem Frühstück aufbrechen mussten, es gab sicherlich noch viel zu fragen und zu erfahren. Und wir hatten den Eindruck, als ob Helgaard uns noch gerne weitere Fragen beantwortet hätte.

Wildacker Guestfarm




So aber fuhren wir zurück auf die B8 und in Richtung Windhuk. Anschließend waren es ab Otavi noch rund 340 Kilometer auf der B1 bis zu unserem nächsten und letzten Etappenziel. Unterwegs stellten wir fest, dass es uns auf den Gravelpats (Schotterpisten) in Namibia viel besser gefällt als auf den eher langweiligen Asphaltstraßen. Aber die langen Strecken war immer eine gute Gelegenheit über Erlebtes und weitere neue Erwartungen zu diskutieren. Ich bemerkte bei mir selber, dass ich immer öfter die Satzstellung: "Beim nächsten Mal wählte!" fragte mich aber regelmäßig nachdem ich es gesagt hatte, ob es tatsächlich ein nächstes Mal geben würde. Fest stand, dass wir auf keinen Fall so schnell noch einmal auf die Migrationszeit und beste Safarizeit in Kenya verzichten wollten und so stellte sich die Frage, was bietet Namibia uns an Wildbeobachtung während der anderen Monate? Dann war da noch das Gefühl im KTP etwas verpasst zu haben, aber das war ja nicht Namibia, das war Südafrika bzw. Botswana. Zum Glück hatten wir genügend Zeit uns darüber auch noch in Deutschland Gedanken zu machen, zumal die nächsten Safaris nach Kenya feststanden. 2018 waren beide Reisen ganz für die Küste und die Masai Mara verplant.

Namibia 2017
Namibia 2017 Namibia 2017



Nach knapp 3,5 Stunden, 300g Biltong und vielen Gedanken erreichten wir die Franz Indongo Lodge. Die teuerste Unterkunft unserer Reise sollte uns eigentlich zur Entspannung und ein wenig zum relaxen dienen. Das Ambiente und die Unterkunft an sich, waren hierfür auch bestens geeignet. Aber erst war es der deutsche Manager der unbedingt ein Bewerbergespräch direkt an einem Tisch neben dem Pool führen musste und dann schlug auch noch schlagartig das Wetter um.
Gleichzeitig stellten sich bei mir auch noch Magenprobleme ein. Insgesamt eine unglückliche Mischung für echte Erholung.

Wir blieben unserem Motto treu und nahmen keine der sofort angebotenen Aktivitäten in Anspruch. Besuchten weder die Geparden Farm, noch unternahmen wir eine Pirschfahrt auf dem Farmland. Und da wir nicht wussten wann der herannahende Regen uns erreichen würde und ich ehrlich gesagt wegen des Magens auch nicht wirklich konnte, unternahmen wir auch keine Exkursion zu Fuss. Die angepriesene Wildbeobachtung von der Lodge Terrasse aus brachte Blicke auf aus Südafrika eingeführte Blessböcke in Nominatform und Albinos, sowie auf gezüchtete schwarze Springböcke. Wobei in der Entfernung auch Rappen und Roan Antilopen zu sehen waren. Die einleitende Erklärung bei der sehr ausführlichen und freundlichen Begrüßung zum Wild amüsierte uns. Die Tiere wurden in dem großen Gehege gehalten um sie vor den wilden Tieren und ihren Fressfeinden zu schützen. Wildes Namibia eben!

Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge
Franz Indongo Lodge Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge
Franz Indongo Lodge Franz Indongo Lodge

Franz Indongo Lodge
Franz Indongo Lodge Franz Indongo Lodge

Blessbock (Damaliscus phillipsi)

Blessbock (Damaliscus phillipsi)

Blessbock (Damaliscus phillipsi)
Blessbock (Damaliscus phillipsi)

Franz Indongo Lodge

Im Gegensatz zum Wildbestand machte die Lodge mit ihrem Ambiente Lust auf Safari und bot in gemütlichen Bungalows ein sehr stylisches Ambiente. Hätten Wetter und Magen mitgespielt, wäre es ein entspannter Abschluss geworden. Während ich etwas angeschlagen auf dem Bett vor mich hin dämmerte, ging Petra unsere Safariplanung durch und stolperte plötzlich über die letzten Tage.
"Du hast uns erst für Samstag im Tamboti eingetragen. Samstag fliegen wir aber bereits zurück!" stelle Petra folgerichtig fest!
"Shit!" zischte ich, konnte aber durch einen Anruf im Tamboti die Buchung schnell ändern.

Als ich am Abend das Dinner ablehnte konnte das sehr zuvorkommende Personal mit der Situation nicht wirklich zu Recht kommen. Erst als eine der Managerinnen bei uns am Tisch erschien konnten wir klären, das mein Englisch ausreichte, eine Kellnerin und ihre Bestellungsaufnahme zu verstehen. Umgekehrt die sympathische Kellnerin aber nicht verstand das ich tatsächlich nichts essen wollte. Das Oryxsteak war sehr appetitlich angerichtet, allerdings wie fast überall leider tot gegrillt wie Petra enttäuscht mit dem Satz feststellte: "Du hast nichts verpasst!"

Überall war man sicher bemüht uns gut zu bewirten, aber da das Grillfleisch in Namibia meist alles zusammen gegrillt wird und das Fleisch zum warmhalten nach dem Grillen fast immer in einem Gusseisernen Topf landet, wo es natürlich nach gart, erhielten wir meist recht durchgebratene Steaks. Meine Gedanken dazu waren böse, sagte Petra. Den mir ging durch den Kopf, wieso grillen alle in Namibia, wenn sie es nicht können. - Sorry! Vielleicht aber ißt man Fleisch in Namibia traditionell immer nur komplett durchgebraten? Wir wustten es nicht! Allerdings war ich mir sicher, dass wenn man privat in kleiner Gruppe Grillen würde, es ganz sicher viele leckere, saftige Steaks geben würde. Mindestens so gut, wie wir sie uns selber zubereitet hatten. Gutes Fleisch gab es wahrlich genug in Namibia!
Petra war noch durch eine leckere Nachspeise entschädigt worden und mein Magen hatte an diesem Abend sowie auf gar nichts Lust.


Ehe wir am nächsten Morgen nach dem sehr guten Frühstück in Richtung Windhuk aufbrachen erfreuten wir uns noch einige Zeit an den Zwergpapageien und ließen dann unsere Kisten zum Land Cruiser bringen. Obwohl es am Vorabend nach einem Weltuntergang ausgesehen hatte, war nur sehr wenig Regen gefallen. Aber der Himmel zeigte deutlich, dass die nächste Regenzeit bevorstand.

Noch einmal standen ca. 300 Kilometer bis zurück nach Windhuk auf dem Programm. Die Strecke war aber schnell und gut auf hervorragendem Asphalt bewältigt. Windhuk empfing uns mit ungewöhnlich viel Verkehr und es war durchaus von Vorteil, das ich beim Fahren den "Nairobi Styl" beherrschte. Wir hatten also mit dem großen Land Cruiser keine Probleme. Überhaupt hatten wir während der insgesamt zurückgelegten 6140 Kilometer nicht ein einziges Mal Probleme mit dem Fahrzeug gehabt. Der Verbrauch des durstigen V6 Motors, genau wie das sehr auf Drehmoment und Gas angewiesene Verhalten im Gelände, war zwar für uns als Dieselfahrer gewöhnungsbedürftig, aber dennoch war uns der Wagen ans Herz gewachsen und ich rief schweren Herzens bei Africa on wheels an um eine Abholung des Fahrzeuges zu vereinbaren. Um so erfreuter war ich, als man mir Antwortete:
"Wieso heute abgeben, der Wagen ist doch bis Morgen bezahlt und gemietet!" Irgendwie hatte ich die letzten Tage in der Planung nicht berichtigt oder eine ältere Version ausgedruckt und mitgenommen.

Windhuk

Aber so konnten wir den Wagen tatsächlich bis zur letzten Minute nutzen, noch ein wenig in der Stadt und der Umgebung umher fahren und waren unabhängig. Die Idee am Abend noch einmal Joe´s Beerhouse zu besuchen gaben wir, nachdem wir den überfüllten Parkplatz gesehen hatten, schnell wieder auf. Stattdessen begnügten wir uns mit einer einfachen Portion Pommes auf der Independence Road.

Unser erstes und letztes Mittagessen in Namibia nahmen wir in Windhuk in der Pizzeria Sizilia, ganz in der Nähe vom Old Breweris Craft Market ein. Den Markt selber besuchten wir allerdings nicht, da die bisher gesehen Schnitzereien und Souvenirs im Schnitt alle unverhältnismäßig und ungewohnt teuer waren.

Windhuk Pizzeria Sizilia



Nach einem letzten, leckeren und mal wieder ganz anderen Spagetti Essen fuhren wir endgültig zurück zum Tamboti Guesthouse, wo wir dann auch den liebgewonnen Land Cruiser stehen ließen und mit einem Taxi zum Flughafen fuhren.
Nach vier Wochen in Namibia konnten wir nun verstehen warum das Land so beliebt ist. Es gibt vermutlich kein anderes Land in Afrika in dem selber Reisen so einfach ist, dass so sicher und sauber ist, das so gute Straßen und Pisten hat. Allerdings wussten wir nun auch aus eigener Erfahrung, Namibia ist nicht wirklich Afrika. Jedenfalls nicht unser Afrika! Es versprüht nicht die Lebensfreude und das Safarifeeling wie Ostafrika. Zumindest nicht in den von uns besuchten Landesteilen. Unterwegs, wenn wir Reisebusse vor Farmen oder Unterkünften sahen, gebrauchten wir oft den Begriff "Karls Erdbeerhof". Diese Art des Reisens hatte so gar nichts mit unseren Vortstellungen gemeinsam. Ja, wir hatten in der Etoscha eine gute Wildbeobachtung, aber das Land, so schön seine Landschaften auch waren und so wohl wir uns auch mit unserem Land Cruiser gefühlt hatten, hatte uns nicht annährend so berührt, wie damals Kenya, als wir es vor 27 Jahren das erste Mal besuchten. Trotzdem wünschten wir uns Kenya hätte zumindest im Bereich Camping einen Hauch von Namibia.

Eines Tages werden wir zurück kommen, denn nicht nur das wilde Kaokoveld und die Himbas haben wir ausgelassen (der Süden ist vermutlich nicht so unser Ding), sondern Namibia ist auch eine gute Basis um in Richtung Zimbabwe oder Botswana und Zambia zu starten. Und ganz sicher wollen wir noch einmal mit mehr Zeit in den KTP fahren!




Namibia September 2017




Kiwara private Safaris