Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)


Abenteuer Zambesi - oder die Legende von happy Hippos
- Eine Safari mit dem Kanu auf dem Zambesi; September 2013 -


Teil III - mit dem Kanu auf dem Zambesi

Wie erwartet führte auch Henry ein sehr ausführliches Briefing mit uns durch, ehe wir mit unseren Kanus auf das Wasser gelassen wurden. Petra und ich fuhren um das Kanu zu testen, in den kleinen Kanal an dem wir einsetzten. Der Bereich um uns herum war sehr flach und nach wenigen Paddelschlägen hatten wir unser erstes Problem, wir waren schlicht und ergreifend gestrandet. Alles Wackeln und Ruckeln half nichts, alleine kamen wir nicht wieder frei.
"believe me, we have every 10 Meters crocodiles some where!" fielen mir Henry´s Worte wieder ein, als ich überlegte zum Anschieben aus dem Kanu zu steigen. Aber noch ehe ich eine Entscheidung treffen konnte, hatten zwei kräftige schwarze Arme unser Problem mit einem beherzten Ruck gelöst. Die Regel, möglichst in einer Linie zu fahren machte also nicht nur wegen der Flusspferde Sinn.
Als alle vier Kanus besetzt waren, fuhr Henry mit kräftigen Paddelschlägen zügig vorne weg, während wir uns die dritte Position ausgesucht hatten. Etwas erstaunt stellten wir fest, dass die drei anderen Boote nach jedem Paddelschlag entspannt mit der Strömung dahin glitten, während wir Mühe hatten mit dem Tempo mitzuhalten. Jedes Mal, wenn ich zu meiner Kamera griff, vergrößerte sich der Abstand zu den vorderen Kanus deutlich.
"Ich glaube ich habe Übergewicht!" sagte ich zu Petra und führte mehrere kräftige Paddelzüge durch. So hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt!

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail



"Come together, we drive sharp to the right and than direct into the channel. You have to go sharp, on the left we have some hippos in a small pool!" erklärte Henry uns und bog wenig später in den ersten kleinen Kanal ein. Mit Klopfzeichen auf sein Kanu hatte er die Flusspferdfamilie kurz zuvor zum neugierigen Auftauchen gebracht. Etwa ein halbes Dutzend erwachsener und zwei bis drei kleinere Hippos sahen uns bedrohlich und grunzend an.
Die Strömung nahm uns zügig mit und ich muss gestehen, das ich etwas angespannt war, als ich dicht hinter dem vorderen Boot in den Kanal steuerte. Die Amerikaner ließen sich von den Flusspferden ablenken und blieben am Ufer auf einer Sandbank hängen, wir mussten vorbei fahren.
"Paddeln, Paddeln, Pause!" gab ich leise Anweisungen nach vorne zu Petra, die offenbar unbeeindruckt genau nach meinen Zurufen paddelte. Nach wenigen kräftigen Paddelschlägen waren wir in ruhigerem Wasser und an den Flusspferden vorbei. So gut und präzise wie unser Manöver, klappte es allerdings nicht überall. Vor uns im Boot hatte Henry sich umgedreht und starrte ungläubig zu der amerikanischen Besatzung. Anstatt das Kanu zu steuern, was wie erwähnt grundsätzlich aus der hinteren Position geschieht, hatte der Vegetarier, dass Paddel zur Seite gelegt und gegen seine Kamera eingetauscht. Während er versuchte mit einem großen Teleobjektiv Fotos von den Hippos zu bekommen, trieb das Kanu gefährlich nahe an die großen Fleischkolosse heran. Die Hippos wurden unruhig, einige Tiere hoben bedrohlich ihre Köpfe aus dem Wasser, andere tauchten ab (was mir viel mehr sorgen machte, da ich nicht wusste wo sie wieder auftauchen würden!).
"Paddel, paddel, you have to paddel, come to the right" rief Henry nach hinten, während er selber kopfschütteln weiter paddelte um mehr Distance zwischen sich und die aufgebrachten Flusspferde zu bringen.

"Prima!" dachte ich, dass kann spannend werden. Um es kurz zu machen, es wurde spannend! Die amerikanische Besatzung hatte während der gesamten Tour ein mittelmäßig großes Problem, sich an die Anweisungen des Guides zu halten. Während ich vermutete, das es evtl. mit der buddhistischen Religion zu tun hat, nach dem Motto:
"Wenn ich den Tieren kein Leid zufüge, dann tun sie mir auch nichts!" äußerte Henry am Ende unserer Tour:
"I think he wanted to see blood!" Wir verzichteten darauf zu klären, ob es sein eigenes oder etwa unseres gewesen sein sollte! Die Ignoranz den Anweisungen gegenüber und die Unwissenheit über das Verhalten von Großwild setzten sich bei unseren Bushwalks genauso fort, wie bei den Etappen im Kanu und wurden zu einem unkalkulierbaren Risiko für die gesamte Gruppe.

Wir hatten uns mental auf die riesigen Hippos eingestellt und wussten um ihre Gefährlichkeit! Natürlich sind Flusspferde Vegetarierer aber das folgende Bild zeigt, wie sie auf Eindringlinge reagieren können: Dieses Bild haben wir von Freunden (Alexandra Kummer/Bauer u. Bernd Sickert) unmittelbar nach unserem Urlaub bekommen. Es entstand exakt zu der Zeit, als wir auf dem Zambesi waren und wurde am Mara River in Kenya geschossen!
Glaubt mir, happy Hippos gibt es nur in Überraschungseiern!


Foto zur Verfügung gestellt von: Aleandra Kummer



Petra und ich verdankten dem Verhalten im weiteren Verlauf, gleich am ersten Tag eine Hippo-Attacke, der wir nur mit Mühe und knapp entkamen. Nach dem das Boot vor uns wieder aus der Linie ausgeschert war, fühlte sich ein großer territorialer Bulle belästigt und stürmte laut platschend aus seinem Pool auf unsere Kanus zu.
"Paddel, Pedi, paddel, schneller, paddel!" ich hörte einen großen schweren Körper hinter uns in das Wasser krachen, aber zum umdrehen war keine Zeit, wir paddelten, bis die Arme brannten und hörten erst auf, als das hintere Kanu neben uns erschien. Der junge Guide sah uns besorgt an:
"he was jumping three times and direct behind you!"
"we have to stay close together when we pass the Hippos!" ermahnte Henry uns erneut. Kunststück, dachte ich, wir hatten den Bullen nicht geärgert sondern waren seinem Wutausbruch einfach nur am nächsten!



Wenig später zog vor uns eine ganze Elefantenfamilie durch das Wasser und wir verzögerten etwas um sie passieren zu lassen. Schade dachte ich, die hätte ich nun gerne etwas näher erlebt! Aber wir brauchten gar nicht lange zu warten, bis mein Wunsch nach Elefanten erfüllt wurde. Ein größerer Bulle stand alleine im Kanal und schien sich von uns nicht stören zu lassen. Dennoch dirigierte Henry uns mit größtmöglichem Abstand an dem Elefanten vorbei. Als die Kanus auf seiner Höhe waren, ließ sich der graue Riese bedächtig in den Kanal gleiten, bis nur noch Kopf und Rüssel aus dem Wasser ragten! Bilder, die man nie vergessen wird!


Foto Rebecca


Foto Rebecca

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail


mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail
mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail


mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail



Gegen Abend erreichten wir das Little Vundu Camp, wo wir die erste Nacht verbrachten. Irgendwann in der Nacht hörte ich das rauchige Brüllen eines Leoparden, der ganz in der Nähe sein musste und mit Tagesanbruch, weckten uns die grunzenden Flusspferde im Zambesi.

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail

Little Vundu Camp - mana pools canoe trail
Little Vundu Camp - Mana Pool National Park
Little Vundu Camp - Mana Pool National Park
Little Vundu Camp - Mana Pool National Park Little Vundu Camp - Mana Pool National Park

Little Vundu Camp - Mana Pool National Park Little Vundu Camp - Mana Pool National Park



An den folgenden beiden Tagen bestiegen wir jeweils nach dem Sonnenaufgang und einem kurzen leichten Frühstück unsere Kanus und paddelten der Sonne entgegen. Zwischendurch legten wir kurze Pausen auf den kleinen Inseln im Zambesi ein und gegen Mittag, wenn der Wind zunahm und die kleinen Wellen, dass lokalisieren der Hippos erschwerten schoben wir unsere Kanus irgendwo an das Ufer und durchstreiften zu Fuß die Wildnis. Anschließend, gab es ein kaltes Lunch, welches wir in den Booten mitgeführt hatten. An die dann folgende lange Mittagspause konnte ich mir nur schwer gewöhnen und während alle anderen irgendwo im Schatten der Bäume und Büsche schliefen, saß ich meist etwas abseits und beobachtete das umherziehende Wild. Das langsame Kanu hatten wir am Mittag des zweiten Tages mit Henry getauscht und so wurde nicht nur die Tour insgesamt langsamer und entspannter, sondern auch wir konnten aus dem dahin gleitenden Kanu das am Ufer stehende Wild oder dösende Krokodile genießen, ohne den Anschluss zu verlieren! Auch wenn wir immer wieder feststellten, dass ein Kanu nicht unbedingt das richtige Fortbewegungsmittel für eine Fotosafari ist und Hippos, niemals "happy" sind!

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail
Zambesi Conoe Trail - Mana Pools
mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Zambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail


mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail
mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail

mit dem Kanu auf dem Sambesi, mana pools canoe trail



Nachdem wir die erste Nacht im Little Vundu verbracht hatten, folgten zwei weitere irgendwo am Ufer des Zambesi. Die mit Geländewagen vorausfahrenden fleißigen Helfer bauten jeweils ein einfaches aber gut funktionierendes flight camp für uns auf, in denen es uns an nichts fehlte. Sogar eine abendlich heiße Dusche unter freiem Himmel war möglich und der Sonnenuntergang konnte jeden Abend mit einem eisgekühlten Gin - Tonic begangen werden. So ließ es sich leben, mitten im Bush!

Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park
Zambesi Bush Camp 2 - Chesa
Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park

Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park
Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park

Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park


Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park

Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park

Zambesi Bush Camp - Chesa, Mana Pools National Park




Henry bemerkte am zweiten Abend meinen sehnsüchtigen Blick auf den uralten Toyota J 45 und fragte:
"You like to drive this old thing!"
"Oh yes!" nickte ich. Aber der alte Wagen war genauso eigenwillig, wie er aussah. Nachdem das Kurzschließen mittels zweier herumhängenden Kabel nicht wirklich klappte. Mussten einige freiwillige Helfer mit anfassen und schieben. Petra saß schon auf dem total zerflederten Beifahrersitz und ich schob mit an der Fahrerseite, als der Motor aufheulte! Ich sprang durch die offene Tür in den rollenden Wagen und drückte meinen Fuß sofort auf das Gaspedal. Sozusagen im fliegenden Wechsel tauschte ich die Plätze mit dem Fahrer, der anschließend aus dem Jeep sprang und drehte mit Petra eine unvergessliche Runde durch den nahen Bush. Die hakelige Handschaltung musste mit sanfter Gewalt und Zwischengas bedient werden und durch die Staub verschmierte Windschutzscheibe konnte ich kaum etwas sehen. Dennoch fühlten wir uns frei und genossen den kleinen ganz privaten Ausflug! Petras Augen leuchteten und mir wurde wieder klar wie sehr wir unseren Land Cruiser (KAD 643 G) und die Freiheit allein im Busch zu sein vermissten!

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park





Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park
Zambesi Bush Camp 3 - Ilala

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park


Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park

Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park Zambesi Bush Camp 3 - Ilala, mana pools national park



Die täglich eingelegten, zu Fuß unternommen Exkursionen, führten uns jeweils in wildreiche Gebiete. Um uns herum grasten Kudus, Elend und Zebras, größere Herden Impalas flüchteten mit weiten Sprüngen, wenn sie uns bemerkten und Warzenschweine spurteten davon, wenn wir näher kamen. Aus sicherer Distanz beobachteten wir zwei alte Kaffernbüffel und begegneten immer wieder Elefanten, die wir sicher umgingen. Von den Raubtieren entdeckten wir nur die morgendlichen Fußspuren der Löwen und Hyänen! Vergeblich suchten wir nach den alten Elefantenbullen, die es fertig brachten, für die heißbegehrten Früchte des Ana Trees auf den Hiterbeinen zu stehen!

bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park
bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park
bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park
bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park

bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park

bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park

Jörg Reinecke on bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park

bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park
bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park

bush walk with Henry Bandure - Mana Pools National Park




Während in der zweiten Nacht eine handvoll Tüpfelhyänen und ein Elefantenbulle unser Camp besuchten und zumindest die Hyänen für eine eindrucksvolle Vertonung der Szenerie sorgten, ließen sich in der dritten Nacht einige Löwen lautstark ganz in der Nähe des Camps nieder.
"They must be very close!" sagte Henry am letzen Morgen unserer Tour. Ich nickte und sah zu dem alten Land Cruiser hinüber.
"You like to spot them!" stellte Henry scharfsinnig fest. Natürlich wollte ich wissen, ob ich mit meiner Vermutung von ca. einem Kilometer Entfernung richtig lag. Henry und ich fragten noch kurz nach, ob noch jemand mit wollte und schon saßen Petra und ich, sowie Rebecka und Branden im Land Cruiser. Nach nur ca. 600 Metern hatten wir die Raubkatzen am Ufer des Zambesi entdeckt. Ein großes Männchen und 5 Weibchen konnten wir zählen. Während der Kater im hohen Gras döste, machten sich die Katzen gerade auf um in schattigeres Gelände umzuziehen!

Löwen im Mana Pools National Park
Löwen im Mana Pools National Park Löwen im Mana Pools National Park


Löwen im Mana Pools National Park



In vier Tagen hatten wir 79 km mit dem Kanu zurückgelegt und waren um einige Erfahrungen und Erlebnisse reicher. Insgesamt hatte ich noch mehr Wild am Ufer des Zambesi erwartet, obwohl wir vom Kanu aus Impalas, Wasserböcke, Nilkrokodile, Kaffernbüffel, Elefanten, Flusspferde und sogar eine Löwin entdeckt hatten. Der Fluss selber war eigentlich nicht schwer zu befahren, nur seine tonnenschweren Bewohner scheinen permanent schlecht gelaunt zu sein und machen die Tour so zu einer Herausforderung. Natürlich hatten wir mit Flusspferden gerechnet, aber nicht so regelmäßig und nicht so dicht! Dennoch waren Petra und ich uns einig, dies war nicht unsere letzte Kanufahrt zwischen Großwild und auf dem Zambesi!

Um zurück zum Ruckomechi Camp zu kommen, war ursprünglich für uns ein Flugtransfer gebucht und geplant. Mit Henry konnten wir aber arrangieren, das er uns zurück bis in das Ruckomechi Gebiet fährt und wir dort in ein Fahrzeug des Camps umsteigen. Auf diese Weise konnten wir den gesamten Mana Pool National Park noch einmal durchstreifen und sollten zusätzlich Nick Murray und das Vundu Camp kennen lernen. Gleichzeitig unternamen wir noch ein Abstecher zum Hauptquartier des Parks! Ähnlich wie im Tsavo National Park in Kenya, gab es am Hauptquatier des Mana Pool Parks einen Informations-Raum, mit allerlei Exponaten, u.a. Gläser mit den Föten von Elefanten. Da die Föten vermutlich von legal geschossenen Elefantenkühen stammten, wurde uns jäh in Erinnerung gerufen, das rund um den Mana Pool National Park offizielle Jagdkonzessions Gebiete liegen! Ein Umstand der auch erklärt warum wir so viele Elefantenkühe ohne Stoßzähne gesehen hatten. Anscheinend ist der Genpool, der hießigen Dickhäuter erheblich durcheinander geraten! Die meisten Kühe wirkten klein und hatten selten nennenswertes Elfenbein. Im Vergleich zu Tsavo Elefanten wirkten sie geardezu unterentwickelt!

Mana Pool National Park Mana Pool National Park


Mana Pool National Park
Mana Pool National Park - Headquarters
Mana Pool National Park
Mana Pool National Park Mana Pool National Park

Mana Pool National Park



Die Wildbeobachtung auf der Fahrt durch den Mana Pool Nationalpark brachte außer einem größerem Löwenrudel und einer handvoll Hyänen, sowie einigen Elefanten und Impalas wenig nennenswertes. Abgesehen von den Nyalas! Gerne hätte ich an einer der Wasserstellen die sich annährende Gruppe Nyalas fotografiert, aber leider stoppte genau neben uns ein weißer Geländewagen und alle Insassen verließen unmittelbar nach dem Halt das Fahrzeug, um dann mit Ferngläsern in der Hand, die Umgebung abzusuchen. Ohne auf anwesendes Wild Rücksicht zu nehmen liefen mindestens 6 Weiße unbedarft durch den Bush!

Überhaupt schien es in Mana Pools nicht nur erlaubt (das wussten wir), sondern regelrecht Sitte zu sein, sein Fahrzeug irgendwo abzustellen und zu Fuß nach dem Wild zu sehen. Zumindest sahen wir reichlich abgestellte Fahrzeuge und von Rangern oder Guides geführte Gruppen, die durch die offene Landschaft pirschten.

Wir werden häufig gefragt:
"Ihr fahrt so oft in die Masai Mara, stören da nicht die vielen Fahrzeuge?"
Natürlich stören manchmal die vielen Fahrzeuge, aber hier in Mana Pools (zumindest im Zentrum des Parks) stören die vielen Gruppen die zu Fuß das Wild vertreiben viel mehr! (Mich jedenfalls) Im Gegensatz zu den Fahrzeugen, an die sich die Tiere gewöhnen, veranlassen Menschen zu Fuß, das Wild nämlich zur Flucht. Zumindest wenn man sich ungeübt dem Wild nähert!

Nachdem am Hauptquartier einige Papiere erledigt wurden, geschah das, was auf unseren Safaris immer passiert ;-)
Der Toyota HZJ 75 gab seinen Geist und Dienst auf, nicht einmal anschieben ließ er sich mehr. Ich schwöre, ich hatte zwar vorne im Wagen gesessen, aber ich habe nichts angefasst!!! Mehrfach versuchten wir den schweren Geländewagen anzuschieben; als unsere Kräfte schwanden, waren wir gezwungen auf einen Land Rover Defender umzusteigen. Mit dem ebenfalls zum Vundu Camp gehörenden Geländewagen erreichten wir dann wenig später das Camp.

Wir bekamen ein kleines stärkendes Lunch und sahen uns noch ein wenig im Vundu Camp um. Nick Murray der Besitzer des Camps, kam gerade mit einigen Gästen von einer Pirschfahrt zurück und zeigte uns gerne sein Camp.
Das Vundu Camp liegt im Schatten einiger größerer Bäume direkt am Ufer des Zambesi (wie fast alle Camps im Park) und bietet einfache, sehr geräumige Zelte mit einer großen Außendusche. Neben dem auf Stelzen gebauten offenen Haupthaus des Camps, gibt es eine Aussichtsplattform mit Blick auf einen kleinen Sumpf, der gute Wildbeobachtung verspricht. Auch von hier aus lassen sich Kanutouren und Streifzüge durch den Bush unternehmen und so haben wir das Camp im Hinterkopf schon für kommende Zimbabwe - Safaris mit in der Planung!

Vundu Camp - Mana Pool National Park
Vundu Camp - Mana Pool National Park
Vundu Camp - Mana Pool National Park Vundu Camp - Mana Pool National Park

Vundu Camp - Mana Pool National Park Vundu Camp - Mana Pool National Park Vundu Camp - Mana Pool National Park


Vundu Camp - Mana Pool National Park
Vundu Camp - Mana Pool National Park Vundu Camp - Mana Pool National Park

Vundu Camp - Mana Pool National Park Vundu Camp - Mana Pool National Park



Ehe wir in Richtung Ruckomechi aufbrachen, nahmen wir an der Crocodile Bar noch einen Softdrink und ich bekam die Gelegenheit ein Pangolin aus nächster Nähe zu sehen. Allerdings leider nur als gute Holzschnitzerei.
Anschließend fuhr Henry uns zurück in das Ruckomechi Gebiet, wo wir uns im Busch von ihm verabschiedeten und dann mit einem anderen Fahrzeug, zurück in das Ruckomechi Camp gefahren wurden.


on safari with Henry Bandure on safari with Henry Bandure


on safari with Henry Bandure




- Teil IV -
Back to Ruckomechi Camp

(hier gehts weiter!)



Boko Boko Guesthouse, Kenya