Ein Reisebericht von:
safari wangu

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)
KAD 643 G

Birding Safari im Rift Valley und Grevy Zebras im Tsavo Ost
- Kenya Februar / März 2009 -


Boko Boko, Vuma und Nguuni Game Sanctuary
Es war empfindlich kalt, als wir am Freitagmorgen dem 13.02.09 unsere Seesäcke und Zargesboxen in unserem kleinen Land Rover vor unserer Haustür in Deutschland verluden. Auf der Fahrt zum Flughafen Hamburg dann wie immer der ganz normale Check: Fotokameras - ja; Video - ja, Scheinwerfer - ja; 2 Kisten - ja, 2 Seesäcke - ja, Pässe - ja, Geld und Kreditkarten -ja, Tickets - ja, Hamburg - Amsterdam - Nairobi und Nairobi - Mombasa! Gut, oder bzw. nicht gut. In diesem Moment schoss es mir siedend heiß den Rücken herunter. Wir hatten unseren Flug selber zusammengestellt, buchten Hamburg bis Nairobi hier in Deutschland und Nairobi - Mombasa in Kenya! Eigentlich clever, hatten wir so doch gut 100,- Euro pro Person gespart. Allerdings hatte KLM inzwischen die Gepäckregeln geändert und so hatten wir statt 1 x 23 kg Gepäck, 2 x 23 kg Freigepäck! Aber eben nur bis Nairobi!

Insgesamt schleppten wir diesmal mehr als 110 kg Gepäck mit uns herum. Alleine 1,5 Seesäcke mit gebrauchten Militärstiefeln, die größten teils für die Wildhüter und Ranger von Daphne Sheldrick bestimmt waren! Der Rest war, abgesehen vom persönlichen Safarigepäck, gebrauchte Kleidung und Schuhe sowie Ausrüstung!
Aber vorerst hatten wir ein "matata" (Problem), welches mir ernsthafte Kopfschmerzen bereitete. Der Versuch uns in Hamburg am Flughafen gleich bis Mombasa durchchecken zu lassen, scheiterte jedenfalls.

Der Flug bis Nairobi via Amsterdam, verlief dann wie erwartet reibungslos und es war ungewöhnlich seit langem Mal wieder in einer ausgebuchten Maschine zu sitzen. Da unser KLM Flug (wie schon häufiger) von Kenya Airways durchgeführt wurde, wurden wir schon ab Amsterdam mit Ansagen auch in suaheli berieselt, was uns Kenya schon während der Reise ein Stück näher brachte!

In Nairobi angekommen, ging alles seinen gewohnten bürokratischen Gang und zwar wie immer "pole pole" (langsam)! Da seit Ende letzten Jahres das Visum nicht mehr in den Pass gestempelt, sondern geklebt wird und jeder Pass sowie jede Person mit Bild elektronisch erfasst wird und da diese Aufgabe für den diensthabenden Beamten der Einwanderungsbehörde offensichtlich neu und spannend war, ging alles eben noch ein wenig mehr "pole pole" als sonst. Am Ende warteten wir mehr als 1,5 Stunden auf unsere Abfertigung!
Eigentlich kein Grund zur Aufregung, wäre da nicht noch das "matata" mit dem Übergepäck und, wir hatten noch keine Bordkarten für den Weiterflug! Als wir dann für unseren Inlandsflug einchecken wollten, mutierte das Problem mit dem Übergepäck zu unserem kleinsten Problem.

"Sorry, check in is closed!" erklärte mir der junge Mann hinter dem Counter.
"Sorry what? Since when?" fragte ich ihn,
"since 5 minutes"
es folgte eine etwas heftigere Diskussion, in der er mir erklärte, dass er seine Regeln hätte und ich ihm erklärte, dass diese Regeln dämlich und außerdem europäisch seien! Da ich den Leser hier nicht mit einer Palette mir bekannten englischen Schimpfworten und Flüchen belasten möchte, erwähne ich nur die Diskussion!

Außerdem erklärte ich ihm, dass noch mindestens 50 Leute nach mir kommen würden, die alle am Einreiseschalter aufgehalten wurden.

"but this people have thair bording passes!" war seine einleuchtende letzte Antwort!

Irgendwann sah auch ich ein, dass es so kein weiterkommen gab und buchte unseren Flug auf den folgenden Tag um. Nun galt es nur noch, Yolanda im Boko Boko zu verständigen und die Abholung vom Flughafen abzusagen und dann brauchten wir einen Leihwagen und ein Hotel in Nairobi.
Inzwischen war es kurz vor 22.00 Uhr, als plötzlich eine Mitarbeiterin von Kenya Airways auf uns zu gestürmt kam und uns zum mitkommen aufforderte!

"Sorry, whats happend?" wollte ich wissen,
"we are missing 2 passingers" entgegnete sie freundlich,
"of corse you are missing two passingers" grinste ich zurück!

Dann ging alles sehr schnell, unsere gesamtes übergewichtiges Gepäck wurde ohne wiegen in Richtung Rollfeld geschoben, wir bekamen irgendwo im Flieger die beiden letzten Plätze und wenige Minuten später hoben wir ab in Richtung Mombasa!

"Afrika, wir lieben dich!"

Habe doch gleich gesagt, dass die Regeln europäisch und dämlich sind, dachte ich so vor mich hin, während ich aus dem Flugzeug hinaus in die Dunkelheit starte!
Mombasa erreichten wir an diesem Freitag den 13. mit 30 Minuten Verspätung! (Wie das wohl gekommen war?)
Kurz nach 01.00 Uhr kamen wir dann ohne weitere Zwischenfälle zu Hause im Boko Boko an!

Der folgende Tag begann für uns erst so gegen 09.30 Uhr (so lange schlafen wir selten im Bush)! Als wir die Tür unseres Bungalows öffneten strahlte uns ein wolkenloser herrlich blauer Himmel entgegen. Palmenblätter rauschten im Wind und der meterhohe Bambus vor unserer Terrasse raschelte ebenfalls mit seinem Laub, in dem kleinen Teich direkt vor uns entdecke ich unsere Schildkröten wieder und im feuerrot blühenden Flammbaum verschwand gerade eine Meerkatze. Vergessen waren die Anspannungen der Anreise! Es ist war nicht warm, es war heiß, 32 Grad C. im Schatten zeigte das Thermometer, der Garten war zwar grün, zeigt aber an einigen Stellen erste Zeichen der langen Trockenheit!

Wir hatten zwar reichlich Gepäck dabei, benötigten aber trotzdem einige Dinge aus dem Haus (dort lagert ein Großteil unserer persönlichen und Safariausrüstung)! Auf dem Weg zu Yolanda begegnete ich einem jungen Nilwaran im Garten, der eilig zwischen den großen Fächerbananen verschwand. Auch für das Boko Boko war ein Teil unserer Mitbringsel und so übergab ich nach einer herzlichen Begrüßung erst einmal neue Visitenkarten, Stiefel für die Askaris und die mitgebrachte Pfeffersalami, die Yolanda so liebt! Danach wurden Kisten und Säcke vom Haupthaus hinüber zu uns geschleppt und wir richteten uns für die kommende Woche erst einmal wieder ein!

mit reichlich Gepäck im Boko Boko

Obwohl es nur drei Monate her war, das ich das Boko Boko verlassen hatte, so hatte sich doch wieder einiges getan. Neben dem Pool war unter einem Makutidach der neue Frühstücksplatz entstanden, etwas weiter gab es eine neue Pool Bar und einen Durchgang zur Porini Küche für die Staff (und für uns) und der im November begonnene Umbau der Fischteiche in ein Biotop war vollzogen und wie ich fand ein voller Erfolg! Im Teich tummelten sich neben den Fischen, mehrere junge Schildkröten und auch von den Baumfröschen konnte ich einige gleich am ersten Tag entdecken!

Ein Sperberbussard nutzte die über das Wasser ragenden Zweige des Flammbaumes für eine Pause und auch sonst hatte sich die Vogelwelt im Boko Boko vermehrt! Über dem Wasser im Krokodilbecken begannen einige Dorfwebervögel damit ihre Kolonie zu errichten, an den Blüten der Aloevera labten sich Necktarvögel und oben in den Zweigen des Baobabs entdeckte ich Trauerdrongos und einen Ol…. . Meine Liste der im und um das Boko Boko zu beobachtenden Vögel konnte sich langsam sehen lassen!

Biotop im Boko Boko

Boko Boko-Porini Farm and Guesthouse
Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse

Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse
Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse Boko Boko, Porini Farm and Guesthouse
Wir verbrachten erst einmal zwei entspannte Tage im Garten des Boko Boko und erlebten unterhaltsame Abende im Kreis der Familie (Yolandas erwachsene Kinder waren aus London zu Besuch). Wobei wir uns besonders über das Wiedersehen mit Collin freuten, den wir im vergangenen Jahr in London besucht hatten. Collin war es auch, der am Abend des zweiten Tages, als wir am Pläne schmieden waren, anfing von Vuma zu erzählen. Und auch Eric, sein älterer Bruder geriet sofort ins schwärmen, als die Rede von Vuma war. Vuma bedeutet "heulender Wind" oder "rauschendes Wasser" im suaheli und bezeichnet einen Platz in der der Nähe von Vipingo, direkt an der steilen rauen Küste Kenyas. Vuma, das waren Kindheitsgeschichten von Collin und Eric! Wir lachten viel an diesem Abend, erfuhren von missglückten Wildschwein Jagden, erfolgreichem Fischfang und von den unheimlichen Vipingo Peoplen! Am Ende planten wir einen Ausflug mit Übernachtung für den kommenden Montag nach Vuma!

Vorher hatten wir noch einiges zu erledigen, Briefe und Gelder mussten verteilt werden, das Haus und Grundstück von Freunden in Mtwapa musste inspiziert werden und aus den Seesäcken gab es für jeden der Boko Staff etwas. Es gab neue Schuhe, neue T-Shirts, neue Basecaps usw. am Ende hatten wir ein Lächeln in jedes Gesicht gezaubert!

Aber auch um unsere eigenen Sachen mussten wir uns kümmern, Stative mussten geputzt werden, das Zelt gelüftet und vor allem der Land Cruiser überprüft werden. Letzterer machte einen sehr guten ersten Eindruck und sprang auch gleich beim ersten Versuch problemlos an und alles leuchtete und blinkte so wie es sein sollte. Zumindest beim ersten Versuch! Als wir wenige Stunden nach der Fahrzeugüberprüfung nach Mtwapa fahren wollten, gab es außer einem lauten Klicken aus dem Motorraum kein Geräusch!
Mit etwas Nachbarschaftshilfe brachten wir den Land Cruiser dann aber doch schnell zum Laufen und am Ende bekamen die Batteriekontakte die Schuld. Batteriekontakte heißen im englischen übrigens "terminals", eine Vokabel die noch wichtig werden sollte!

Für Vuma hatten wir uns um 14.00 Uhr verabredet, neben Eric und Collin sollten noch einige Cousin und Cousinen der beiden mitkommen. Gegen 17.00 Uhr waren wir dann auch endlich soweit und konnten starten. Na, fast jedenfalls! Wir wollten für diese Tour meinen gesamten Fuhrpark in Kenya nutzen und so sollte neben unserem Land Cruiser auch der alte Land Rover 109 in den nahen Bush ausrücken. Aber wie sich das für den alten Land Rover gehörte, wollte dieser natürlich nicht von alleine starten. Und so durfte ich mein altes Auto mit dem Neuen anschleppen!




Irgendwo bei Vipingo bogen wir rechts in die Sisalplantagen ab und fuhren auf einer Piste quer durch die Felder und später durch den Bush bis an die steilen Klippen am Indischen Ozean. Wir erreichten den Ort erst mit Einbruch der Dunkelheit und so konnten wir die raue schroffe Landschaft erst am nächsten Morgen richtig bewundern. Erst einmal suchten wir uns nun einen Weg in der immer dunkler werdenden Dämmerung, quer durch die scharfkantigen Korallensteine bis zu einem freien sandigen Flecken Erde, auf dem wir dann unsere Zelte aufbauten! Während Petra und ich unser recht komfortables Lager mit Matratzen und Schlafsäcken bereiteten, war Eric damit beschäftigt einen Grill zu bauen und das Essen zuzubereiten und die restlichen Leute, einschließlich Collin, verteilten sich in der Dunkelheit am Steilufer um zu angeln! Cowboy Style nannten sie die Art wie sie die Angelsehne über dem Kopf schwingend, auswarfen. Nicht ganz ungefährlich, wie auch Eric bemerkte! Einmal waren die scharfkantigen Riffvorsprünge tückisch und dann gab es reichlich Geschichten von Angelhaken in Ohrläppchen und Nasen oder Angelleinen, die irgendwo an Land lagen, weil sie in die falsche Richtung geworfen wurden!
Collin allerdings, hatte sich eine richtige Angel aus London mitgebracht, fand sich aber ständig in einem Kneul von Angelschnur wieder und ging schließlich wieder zum Cowboy Style über! Ich selber begnügte mich mit dem Fotografieren der Angler!

KAD 643 G

"night fishing in Vuma"

night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma

Da die Fahrzeuge, zwar in Sichtweite, aber doch ein ganzes Stück entfernt standen, wurden auch zwei Man zur Fahrzeugsicherung eingeteilt und es war ein Spaß mitzuerleben wie akribisch Lichtsignale für den Notruf abgesprochen wurden. Schließlich gab es an dem Ort ja noch die Vipingo People!

Eric versuchte uns ganz vorsichtig auf diese "Kreaturen" hinzuweisen. Also, wirklich gesehen hat sie von uns noch keiner, aber die Alten, die Alten die kannten sie! Vipingo people sind kleinwüchsige scheue Menschen, die hier zwischen den Klippen in Höhlen leben. Wo genau weiß keiner, wie auch nicht! Sie sind neugierig aber harmlos. Meist sieht man nur kurz den Kopf hinter den Klippen auftauchen und wenn sie sich entdeckt fühlen, dann flüchten sie! Soweit Erics Ausführungen und da ich in Afrika schon viel Unglaubliches erlebt habe und wir auch nicht genau wussten wo wir waren, warum nicht! Als allerdings im Laufe der Nacht eine Cousine der beiden uns erklärte, das es sich bei den Vipingo People um kleine Trolle handelt, die auch Zauberkräfte haben, da bekamen wir doch starke Zweifel an der "Shauri" (Geschichte)!

Da Petra nicht unbedingt ein Fan von Seefoot in Form von Fisch und Tintenfisch ist, hatte ich die Jungs gebeten auch etwas Fleisch einzukaufen. Diese Idee sorgte dann auch dafür, dass jeder etwas zu essen bekam, denn von den fünf Fischen, die bis zum Morgengrauen gefangen wurden wären wir alle nie satt geworden! So aber zauberte Eric aus einem Tintenfisch, mehreren Steaks, Tomaten und reichlich Knoblauch, sowie Ugali ein echtes leckeres Barbeque! Besonders der erst gekochte und später gegrillte Tintefisch hatte es mir angetan.

night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma night fishing in Vuma
night fishing in Vuma
Dass es mitten in der Nacht einen echten Wolkenbruch gegeben hatte, hatte weder uns im Zelt, noch die Jungs beim Angeln gestört, sondern einzig unsere Rückfahrt zum Boko Boko verzögerte! Während wir erst einmal alles trocknen mussten und unsere Sachen in den ersten Sonnenstrahlen ausgebreitet hatten, wurden wir mit einer Familie vorbeiziehender Delphine belohnt! Der Sonnenaufgang war nicht spektakulär, half aber die neue Umgebung zum ersten Mal richtig zu sehen! Und stärkte meine Überzeugung, dass es hier wohl keine Trolle oder andere kleinwüchsige Wesen gab! Dafür aber reichlich Vögel, die laut zwitschernd den Morgen begrüßten!
Ich weiß nicht, ob Vuma für uns je so ein mystischer und erinnerungsreicher Platz wird, wie für Eric und Collin, die viele Tage ihrer Kindheit hier verbrachten, aber ein kleines neues Abenteuer war es auch für uns gewesen!

Die folgenden Tage verbrachten wir mit Karsten, der für wenige Tage aus dem Kongo (dort arbeitet er zur Zeit) nach Kenya gekommen war, und pendelten zwischen dem Boko Boko und Mtwapa hin und her. Während wir am Tage die Ruhe und die Tierwelt am Boko Boko und am Indischen Ozean genossen, unternahmen wir an einem Abend eine gemeinsame Exkursion zum nahen Nguuni Game Sanctuary. Man darf in diesem kleinen privaten Wildreservat keine außergewöhnliche Wildbeobachtung erwarten. Aber dafür, dass man nach nur 20 Minuten Fahrtzeit vom Boko Boko aus, das Gefühl hat mitten im Bush zu sein und mit etwas Glück Giraffen, Oryx, Elen, Wasserböcke und Strauße um einen herum laufen, dafür lohnt sich der kleine Ausflug immer. Außerdem hatten wir bei diesem Besuch festgestellt, dass das Minireservat wesentlich mehr zu bieten hat als wir bisher gesehen hatten. Z.B. gibt es zwei unterschiedliche Übernachtungsplätze im Reservat und vor allem eine sehr reiche Vogelwelt, sodass wir schon jetzt beschlossen, im September mal einen ganzen Tag im Nguuni Game Sanctuary zu verbringen. An diesem Abend genossen wir zusammen mit Karsten und Collin, bei mitgebrachten Tusker, den Sonnenuntergang zwischen Straußen und Giraffen, ehe wir zu einem späten Dinner zurück zum Porini Restaurant und ins Boko Boko fuhren.

Nguuni Game Sanctuary
Nguuni Game Sanctuary

Nguuni Game Sanctuary Nguuni Game Sanctuary
Nguuni Game Sanctuary Nguuni Game Sanctuary
Nguuni Game Sanctuary

Nguuni Game Sanctuary Nguuni Game Sanctuary
Nguuni Game Sanctuary

Nguuni Game Sanctuary


Nach gut einer Woche an der Küste, brachen Petra und ich auf in Richtung Nairobi! Noch in Mtwapa füllten wir beide Dieseltanks des Land Cruisers und dann ging es auf gut ausgebauter Straße zunächst bis nach Voi. Nach dem Tank und Toilettenstopp in Voi ging die Fahrt zunächst problemlos weiter! Auch wenn wir nach wie vor "matata" mit dem Starten hatten und immer wieder vor jedem Anlassen die Batteriekontakte reinigen mussten! Es war einfach erstaunlich wie diese Teile sich anscheinend von alleine zersetzen!
Zwischen Kibwezi und Makindu übersah ich beim Überholen eines Matatus einen der neuen Bumbs und wir machten mit dem Land Cruiser einen gewaltigen Satz, bei dem alle vier Räder in der Luft waren! Ich machte mir ernsthafte Sorgen um meine neuen Stoßdämpfer und den Rest des Wagens, aber auch nach einem kurzen Stopp, waren außer, das die Reserveradhalterungen sich gelöst hatten, keine Mängel festzustellen. 10 Kilometer vor der Hunters Lodge bemerkten wir dann allerdings Flüssigkeit auf der Motorhaube, die augenscheinlich aus dem Motorraum kam und kurze Zeit später stellte ich fest, dass sich der Cruiser nicht mehr oder kaum noch Lenken ließ. Servoöl war mein erster Gedanke!!
Mit langsamer Fahrt erreichten wir die Hunters Lodge, bzw. die davor liegende Tankstelle und bemühten uns einen Mechaniker zu finden. Schließlich brachte man uns einen älteren Mechaniker, der in seiner Jugend mit Sicherheit die ersten Land Rover Kenya repariert hatte.
Nun lag er ölverschmiert unter unserem Land Cruiser und suchte das Leck in der Servoölleitung. Ich füllte während dessen den Servoölbehälter wieder auf und auch nach einer halben Stunde Suchen konnte kein Fehler gefunden werden. Da nach dem Auffüllen des Öl´s die Lenkung wieder einwandfrei arbeitete, kauften wir kurzer Hand noch zwei weitere Flaschen Servoöl, drückten dem Mechaniker 100,- KSH in die Hand und fuhren gespannt und vorsichtig weiter!

Gegen 18.00 Uhr erreichten wir den Campingplatz in Karen, gegenüber des Nairobi National Parks. Der Platz selber ist sauber und vor allem sicher und verfügt neben vernünftigen Duschen und Toiletten auch über ein kleines einfaches Restaurant! Wir hatten uns zwar entschieden diesmal wieder einige Nächte im eigenen Zelt zu verbringen, hatten allerdings auf Kocher und Töpfe verzichtet!


Safari Februar 2009 Teil II, Besuch bei den Eleanten Waisen und Vogelbeobachtungen im Rift Valley - (hier gehts weiter)

Boko Boko - Porini