Ein Reisebericht von:
safari wangu

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)
Petra Reinecke

Birding Safari im Rift Valley und Grevy Zebras im Tsavo Ost
- Kenya Februar / März 2009 -
Teil II


Besuch bei den Elefanten Waisen und Vogelbeobachtungen am Lake Elementaita im Rift Valley

Schnell hatten wir unser großes 4 Personen "one touch" Zelt aufgebaut und während Petra das Zelt mit Matratzen und Schlafsäcken ausrüstete, fuhr ich zur nahen Tankstelle um den Wagen waschen zu lassen. Die letzten 10 Kilometer vor Nairobi hatten den Cruiser aussehen lassen als hätten wir die Sahara durchquert! Nachdem auch wir unsere Körper unter der warmen Dusche vom Staub befreit hatten, durchspülten wir unsere trockenen Kehlen mit einem kalten Tusker und gönnten uns ein kleines Dinner aus dem preiswerten Restaurant! Auf dem Platz stand außer unserem eigenen nur noch ein weiteres Zelt und wäre die nahe Hauptsraße nicht von 500 hupenden Matatus befahren worden, hätte es eine ruhige Nacht werden können. Einzig das Geheul einiger Hyänen erinnerte uns daran, das wir unmittelbar neben dem Nairobi National Park zelteten!

Als sicheres Notquatier ist der Platz absolut zu empfehlen, wer allerdings die Ruhe der Natur sucht, wird trotz der Nähe zum National Park enttäuscht sein! Für uns war der Platz dieses Mal Mittel zum Zweck, da wir am frühen Morgen rüber zu Daphne Sheldrick wollten um unsere mitgebrachten Stiefel zu übergeben.
Zwei Jahre waren wir jetzt nicht persönlich bei Daphne gewesen und so war das Wiedersehen herzlich! Noch bevor wir auf ihrer Terrasse zusammen Tee tranken und über viele Geschehnisse und Ereignisse aufgeklärt wurden, besuchten wir das erst zwei Monate alte Nashornbaby Maalim das aus dem Tsavo West Rhino Sanctuary stammte und die vielen neuen Elefanten Waisen, die sich wie immer mit ihren Keepern in der Nähe des Hauses im Nairobi National Park befanden!
Direkt am Haus in einem der Übernachtungsställe befand sich ein winziges Elefantenbaby, welches noch keine Muttermilch bekommen hatte. Um sein Überleben zu ermöglichen war nun ein aufwendiger Blutaustausch erforderlich, um so dem jungen Tier die nötigen Abwehrstoffe und Antikörper zukommen zu lassen. An diesem Morgen hing es zur Versorgung noch an einem Tropf! Aber auch bei den anderen Waisenelefanten, draußen im Park, waren einige vom Schiksal gezeichnete Tiere dabei. Ein Minijumbo hatte schwere Brandverletzungen (Sonnenbrand) auf dem Rücken und ein anderer von Wilderer Schlingen verletzte Ohren! Die seelischen Verletzungen, die diese kleinen Waisen durch den Verlust ihrer Mutter durchmachten, konnte man ihnen auf den ersten Blick, im Kreise ihrer führsorglichen Keeper nicht ansehen. Klar war, dass jedes der Tiere, sein eigenes tragisches Schicksal hat und jetzt darauf wartet irgendwann wieder ein gesundes Elefantenleben in der Weite des afrikanischen Bushes zu führen. Diese Freiheit bekommen die Elefanten, wenn sie alt genug und selber bereit für den Bush sind! Während die Elefanten von Daphne Sheldrick in zwei verschiedenen Gebieten im Tsavo Ost ausgewildert werden, erlangen die von Hand aufgezogenen Nashörner meist im Nairobi National Park ihre Freiheit.

by Daphne Sheldrick
Die Nashorn- und Elefantenwaisen von Daphne Sheldrick
by Daphne Sheldrick by Daphne Sheldrick
by Daphne Sheldrick by Daphne Sheldrick
by Daphne Sheldrick

by Daphne Sheldrick Petra Reinecke
Jörg Reinecke Jörg Reinecke
by Daphne Sheldrick

Petra Reinecke

Wir sprachen über vergangene Zeiten und ihre Tochter Jill, die inzwischen mit ihrer Familie in Frankreich lebt und mit der wir früher sehr eng befreundet waren! Außerdem erfuhren wir von den neuen Ausmaßen der Wilderei, die eine lange nicht gehabte Größe erreicht hatten. Laut Daphne war der Elfenbeinpreis für den lokalen Jäger von 300,- KSH für das Kilogramm auf 5000,- KSH gestiegen. Verantwortlich für diese Entwicklung sind ganz klar die im Land aufhältigen Chinesen zu machen, von denen auch schon einige bei der Ausreise und beim Schmuggel verhaftet wurden!
Die Chinesen sind für den Bau der neuen Straße zwischen Isiolo und Marsabit verantwortlich und bewegen sich so in einem sowieso kaum kontrollierbaren Gebiet. Man hört von Elefanten -Vergiftungsaktionen in Samburu und was Daphne besondere Kopfschmerzen bereitet, von wildernden Masai im Amboseli. Zwar gab es immer mal wieder Zwischenfälle zwischen Masai und dem Großwild, aber bisher waren niemals Masai in Elfenbeinwilderei verwickelt gewesen!


by Daphne Sheldrick
by Daphne Sheldrick by Daphne Sheldrick
Geld- und Sachspenden für den David Sheldrick Wildlife Trust sind möglich über:
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Daphnes Ausführungen waren mehr als beunruhigend und so fuhren wir später mit einem beklemmenden Gefühl weiter in Richtung Lake Elementaita! Unterwegs sahen wir im offenen, trockenen Gelände und Farmland viel Wild. Thomson Gazellen, Impalas, Kongonis und sogar Strauße weideten friedlich zwischen Rindern und Ziegen. Zebras und Paviane standen bzw. saßen teilweise direkt an der Straße und die Kadaver am Straßenrand von einem Kaffernbüffel, einem Schakal und einem Honigdachs zeugten auch von ihrer Anwesenheit.

Vorbei am Lake Naivasha führte uns die Fahrt durch teilweise an deutsches Mittelgebirge erinnernde Landschaft, bis zum Lake Elementaita. Oft hatten wir den salzhaltigen See schon passiert und oft hatten wir uns vorgenommen mal einen Stopover hier am See zu machen. Die alte Lake Elementaita Lodge wäre hierzu ideal gewesen. In diesem Jahr hatten wir uns aber vorgenommen die neue Sunbird Lodge zu besuchen und wenigstens einmal an das Ufer des Sees hinunter zu steigen. Eine Entscheidung die wir nicht bereut haben. Die erst im September eröffnete Sunbird Lodge bietet von allen Lodgen hier in der Gegend, die beste Aussicht auf den Lake Elementaita. Die wenigen Makuti gedeckten Steinhäuser haben alle eine große Holzterrasse und einen atemberaubenden Blick auf den Salzsee. In der Ferne am anderen Ufer des Sees erkennt man Kenyas einzige Pelikan Brutkolonie. Rechterhand schließt sich nahtlos das Soysambu Wildlife Sanctuary an! Und wir beobachteten mit unseren Ferngläsern von der Terrasse unseres Bungalows aus, Kaffernbüffel, Wasserböcke, Zebras, Warzenschweine, Grantgazellen und Impalas. Das Ufer des Lake Elementaita war gesäumt von Zwerg- und vor allem Rosaflamingos! Die Nachbarfarm der Sunbird Lodge ist das geschichtsträchtige Land der Familie von Lord Delamere! Wer mehrere Nächte in der Sunbird Lodge verbringt, hat nicht nur die Gelegenheit Pirschfahrten im Soysambu Wildlife Sanctuary zu unternehmen, sondern die in Österreich geborenen Besitzer der Lodge bieten auch einmalige Ballonfahrten über dem Lake Elementaita und dem Wildschutzgebiet an! Da die Beiden auch gleichzeitig die Piloten sind und zu wichtigen Gesprächen nach Nairobi mussten, ließ sich eine Ballonfahrt für uns, leider nicht mehr kurzfristig organisieren. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!


Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita


Ballonsafaris über dem Lake Elementaita in Verbindung mit einer unvergesslichen Safari z.B. in das Hochland von Kenya bietet Kiwara Safaris an.

Da sich der Lake Nakuru und der Lake Naivasha gleichermaßen gut von der Sunbird Lodge erreichen lassen, werden wir sicher noch öfter einen Zwischenstopp an der Lodge einlegen. Diesmal ging es nach etwas Vogel- und Wildbeobachtung am Ufer des Sees und nur einer entspannten Nacht in einem richtigen Bett, weiter in Richtung Lake Baringo, wo wir wieder zelten wollten.

Sundbird Lodge, Lake Elementaita
Sundbird Lodge, Lake Elementaita Sundbird Lodge, Lake Elementaita

Safari Februar 2009 Teil III, Entspannte Tage am Lake Baringo und Lake Bogoria - (hier gehts weiter)

Kiwara private Safaris