Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Miriam Girke, Patricia Uhle, Petra und Jörg Reinecke (digital)

Miriam Girke, Patricia Uhle, Petra und Jörg Reinecke auf dem Mudanda Rock

Man kann seine Träume nicht verschenken
- Ein Teenager Abenteuer in Kenya -
Teil II

- Tsavo Safari Juli 2011 -


Wir waren gespannt, wie es den Mädchen gefallen würde. Wie vereinbart, gab es morgens um halb zehn (Deutscher Zeit) ein kleines Zwischenfrühtück. Wenig später und nach insgesamt relativ kurzer Fahrt, auf gut ausgebauter und asphaltierter Straße, erreichten wir am späten Vormittag das Voi Gate, erledigten unsere Park bzw. Eintrittspapiere und fuhren dann mit erster Wildbeobachtung in Richtung Camp. Begeistert beobachteten Tritze und Pixi ihre ersten wilden Elefanten, Zebras und Antilopen. Der Kadaver einer gerissenen und fast ausgehöhlten Masai Giraffe wurde fasziniert fotografiert und während Tritze mit ihren Augen die Umgebung aufsog, erwies sich Pixi als interessierte und gute Fotografin, die ihre neue Kamera eifrig klicken ließ!


Pixi Bilder - Game Drive im Tsavo East







Die letzte große Regenzeit war wieder einmal spärlich ausgefallen und so fuhren wir durch unerwartet trockene, staubige Landschaft, mit vereinzelten grünen Büschen und Sträuchern. Fasziniert entdeckten die Mädchen riesige rote Termitenhügel und bestaunten Windhosen, die durch die staubige Savanne wirbelten.

Nachdem wir im Camp angekommen waren und die anfängliche Begeisterung über die Elefanten, die nahe am Camp an der kleinen Wasserstelle standen, etwas gewichen war, bemerkten wir die skeptischen Blicke auf die einfachen aber zweckmäßige Zelte in den wir nun die nächsten drei Nächte verbringen wollten. Mein, im Bush notwendiges, Briefing verstärkte das flaue Gefühl im Magen der Beiden.
"Wir sind hier im Bush, es gibt hier keine Zäune, vom Bushhörnchen bis hin zum Elefanten kann euch hier jedes Tier und ich meine jedes Tier, im Camp begegnen! Also, am Abend kein Schritt ohne feste Schuhe und ohne mich! Normalerweise begleitet euch abends ein Askari, es reicht aber wenn ihr auf uns wartet....!"
ich erzählte noch von verschiedenen Begegnungen mit Wildkatzen, Hyänen, Büffeln, Löwen, Leoparden und Elefanten die ich alle im Laufe der Jahre in diesem Camp schon gehabt hatte und wo ich mehr oder weniger, Auge in Auge mit Großwild gestanden oder gesessen habe.
"ich will euch keine Angst machen, ihr sollt nur verstehen, dass das hier nicht Disney World ist!" beendete ich meine Buscheinweisung!
"Können die Tiere in die Zelte kommen?" wollte Pixi wissen,
"Die großen nicht!" antwortete ich lächelnd und vielsagend
"na toll!" grinste Pixi, als wir zusammen zum Lunchplatz gingen.
Nach dem Lunch streiften wir durch das Tarhi Camp und Pixi und Tritze konnten sich davon überzeugen, das sie in der Wildnis waren. Rund um das Camp ließen sich Elefanten, Giraffen und anderes Wild, in Augenhöhe, beobachten!


Tarhi Camp - Juli 2011










Wir verbrachten drei erste erlebnisreiche Tage im Tsavo, beobachteten Zebras, Antilopen und Giraffen und verbrachten viel Zeit mit Elefanten an verschiedenen Wasserstellen. Die Mädels entdeckten ihre ersten Löwen und sogar die im Tsavo eher seltenen Tüpfelhyänen. Sie genossen die Aussicht vom Dach des Landcruiser und die Freiheit und Weite des Tsavo National Parks. Ein besonderes Highlight war für beide, als sie den großen schweren Landcruiser selber durch die Wildnis des Tsavo steuern durften. Jeden Abend viel Tritze müde und erschöpft in ihr Bett während Pixi mit uns zusammen noch ein wenig gespannt auf die Wasserstelle starrte, an der unsere nächtliche Ausdauer, mit dem Erscheinen eines großen Löwenmännchens belohnt wurde. Das Pixi die Betten im Zelt eng zusammen geschoben hatte und jeden Abend bei Tritze in den Armen einschlafen wollte, da sie sich in dem Zelt alles andere als sicher fühlte, haben wir erst später erfahren.


Game Drive im Tsavo Ost National Park...












Pixi auf Safari
...und noch mehr Pixi - Bilder!
















Stutzig wurde ich nur, wir saßen etwas abseits auf unseren Safaristühlen mit Blick auf die beleuchtete Wasserstelle, als Pixi fragte:
"Was sind das für Lichter da hinten?"
"Das sind die Lichter von Voi!" entschuldigte ich mich, das wir nicht tiefer im Bush waren
"Wenn wir erst einmal im Itumba Camp sind, ist von Lichtern weit und breit nichts mehr zu sehen, dort ist nur noch Wildnis!" Ups, falsche Antwort musste ich feststellen, als Pixi antwortete:
"ich finde die Lichter aber beruhigend, das gibt einem das Gefühl, das man nicht alleine ist!"
Petra und ich zuckten zusammen.
"Aber wir sind hier draußen, weil wir mit der Natur so alleine wie möglich sein wollen!" antwortete Petra erstaunt.

In der Nacht fotografierte ich neben den üblichen Geckos auch einen Skorpion in unserem Zelt!
"Deswegen klopft man Schuhe morgens immer erst einmal aus, ehe man sie anzieht!" zeigte ich Pixi und Tritze am nächsten Morgen das Foto.
"Müssen wir noch eine Nacht hier schlafen?" war die wenig begeisterte Antwort.


Wir hatten die Nächte im Tarhi Camp zum Glück nicht fest gebucht und waren also frei in unseren Entscheidungen und da es ja die Safari der Mädchen war entwickelten wir wieder einen Plan B.

"Nein müssen wir nicht! Wir ziehen um in die Voi Lodge. Das ist zwar nicht mehr ganz das, was wir uns unter Bushleben vorstellen, aber euch wird es gefallen!" antwortete ich. Ganz ungelegen kam uns der Umzug nicht, denn von der Voi Lodge war es einfacher und kürzer bis hoch nach Ithumba. Schließlich hatten wir vor den Galana River zu überqueren.
Wie erwartet gefiel es den Mädchen, und Pixi ganz besonders, gut in der Voi Lodge. Pixi fühlte sich einfach sicherer und war wieder entspannter. Für uns war es nach langer Zeit wieder einmal die Gelegenheit die fantastische Aussicht in die Weite des Tsavo Ost zu geniesen. Immer gab es etwas zu beobachten, Elefanten Herden wechselten sich an der Wasserstelle ab, Kaffernbüffel zogen durch die trockene Landschaft und mit dem Fernglas ließen sich sogar Löwen in der Ebene beobachten! Als ein großer Pavian am Zimmerfenster der beiden Mädels anfing zu randalieren und bedrohlich seine Zähne zeigte musste ich allerdings unweigerlich lachen.
"Alter eh, so ein Pavian hat versucht in unser Zimmer zu kommen!" kam Tritze aufgeregt angelaufen und berichtete von einem weiteren Pavian.
"Ja neh, weil du die Tür aufgelassen hast!" fügte Pixi hinzu.
"Auch wenn es aussieht wie ein Hotel! Auch hier ist Wildnis! Die Regeln sind die Gleichen!" antwortete ich den beiden lachenden und herumalbernden Teenagern, die sich gar nicht wieder beruhigen konnten.


Voi Lodge - Tsavo Ost National Park
















Am Nachmittag fuhren wir zum Mudanda Rock, besuchten später die Elefantenstation in Voi und erkundigten uns dort nach dem Wasserstand am Galana River, eine Überquerung des Flusses, war nämlich nur bei Niedrigwasser möglich. Zum Glück versicherten uns die Keeper an Daphnes Station, dass eine Flussüberquerung momentan machbar sein.

Jörg Reinecke auf dem Mudanda Rock
Mudanda Rock - Tsavo Ost National Park

Miriam Girke, Patricia Uhle und Petra Reinecke auf dem Mudanda Rock


Nachdem Tritze und sogar Pixi, die nicht wirklich leicht zu ernähren ist, mit einiger Begeisterung das Buffet beim Dinner geplündert hatten, klagte Tritze anschließend über Magenprobleme. Petra versorgte die junge Dame aus der Reiseapotheke und wir hofften, das es nichts Ernstes war.
Für die Fahrt nach Ithumba rechnete ich mindestens einen halben Tag, genau wusste ich es auch nicht, da ich die Strecke noch nie gefahren war.
"Morgen früh geht es zeitig los!" hatte ich den Mädchen noch mit auf den Weg ins Bett gegeben.




- Teil III -
Bei den Elefantenwaisen - Ithumba Camp - nördlicher Teil Tsavo Ost

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Kiwara private Safaris