Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Löwen Paarung, Masai Mara

verliebte Raubkatzen und gefräßige Hyänen
- Abenteuer Safari - Oktober 2011 - Teil II

"Das wird doch nie mehr etwas im Hellen!" bemerkte Petra folgerichtig, dass wir das Olumara Camp erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen würden. Wir überlegten kurz ob wir die Nacht in Narok verbringen sollten, entschieden uns dann aber doch für`s Weiterfahren. Ich erkundigte mich, während wir die Dieseltanks auffüllten, bei anderen Fahrern nach dem Zustand der Straßen und Pisten in die Mara und entschied mich anschließend für die Route über Aitong bis zum Musiara Gate. Bis nach Aitong kannten wir die Route und danach mussten wir eben improvisieren.
"Bis zum Musiara Gate werden wir ohne matata kommen und dann schaun wir mal!" erklärte ich Petra meinen Plan.
"Dein "schaun wir mal" kenn ich!" befürchtete Petra die Nacht im Land Cruiser verbringen zu müssen.

Nachdem uns im letzten Jahr bei der Rückfahrt aus der Mara, auf der Aitong Piste, die Lenkung im Stich gelassen hatte (siehe Bericht September 2010 / http://www.safari-wangu.de/safari2.html) wollten wir diese Route eigentlich so schnell nicht wieder nutzen. Aber jeder der Fahrer in Narok hatte die kaputte Asphaltstrasse zum Sekenani Gate als absolut katastrophal beschrieben. Und so schaukelten wir über die felsige Piste in Richtung Aitong. Kurz hinter Aitong teilte sich die Piste und wir fuhren auf guter Sandpiste weiter in Richtung Musiara Gate.

Irgendwo auf der Strecke passierten wir einen halb über Kopf im Graben liegenden Land Rover, um den mehrerer Helfer und Fahrzeuge herum standen. Kurz erkundigten wir uns, ob weitere Hilfe benötigt wurde und waren froh, dass man uns nicht brauchte und wir weiter fahren konnten. Die neuen Zusatzscheinwerfer machten sich bezahlt und leuchteten die staubige schmale Piste weit aus. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir das Musiara Gate und stoppten vor dem verschlossenen Tor.
"You are late!" kam ein Ranger mit einer Taschenlampe aus der Dunkelheit auf uns zu.
" We had a lot of matata with the car!" erklärte ich unsere späte Anklunft.
"How can we find the Olumara Camp!" fragte ich weiter! Der Ranger erkärte uns freundlich die Richtung und schloss mit den Worten:
"You will find a signboard!" ehe er uns das Tor öffnete. Die Bezahlung der Parkgebühren sollte ich in den nächsten Tagen regeln. Wir folgten also erst einmal der Beschreibung des Rangers und stießen tatsächlich nach einigen Kilometern auf ein Hinweisschild. Der Richtungsweisung folgend verließen wir die Allwetterpiste und folgten einer Fahrspur in die Dunkelheit. Um uns herum standen dösende oder schlafende Gnus und Zebras und hin und wieder sahen wir aufgeschreckte Thomson Gazellen aus dem Scheinwerferlicht flüchten.
Die Fahrspur war nur noch schwach zu erkennen und verschwand irgendwann völlig.
"Na prima!" war Petras einziger Kommentar. In einiger Entfernung sah ich ein kleines Licht und steuerte einfach darauf zu. Wir fuhren nun mangels Piste quer Feld ein und da ich auf Warzenschweinbauten und Erdferkellöcher achten musste, nur noch sehr langsam. Durch die Senken und Sträucher und Büsche, verloren wir das Licht immer mal wieder aus den Augen und so wurde aus unserer Suche nach dem Camp ein echtes kleines Abenteuer. Plötzlich war von dem Licht gar nichts mehr zu sehen und wir entdeckten stattdessen in einer anderen Richtung einen Lichtschein, der auf ein Camp hinwies. Wieder näherten wir uns off road dem vermeintlichen Camp.
"Irgendwo muss doch eine verdammte Piste sein!" suchte ich verzweifelt nach einer Fahrspur!
"Da, da rechts ist etwas!" deutete Petra auf zwei schwach erkennbare Reifenspuren in flachen Gras. Wir folgten der Spur die in Schlangenlinen auf das Licht zuführte. Kurz vor dem vermeintlichen Olumara Camp, kam uns unerwartet ein offener Land Rover entgegen.
"Is that Olumara Camp?" fragte ich den Fahrer und deutet auf das Camp vor uns.
"No, this is Serengeti Camp! For Olumra you must drive this direction, after the big tree, you have to go left, then you will see a double tree, pass them and drive to the drift, after the drift..."
"Stop please! Is it possible to drive in front an show us the way?" fragte ich.
"hakuna matata" antwortete der Guide und wendete ohne zu zögern. Was dann folgte erinnerte uns stark an den Film Hatari, nur dass wir keine Tiere fangen wollten, sondern nur den Weg zu unserem Camp suchten. Die Tachonadel unseres Land Cruiser tanzte irgendwo zwischen 50 und 70 km/h es rumpelte mächtig in unserem Auto, mal waren wir auf irgendwelchen Pisten und mal ging es wieder quer durch die Wildnis. Manchmal folgte ich nur einer Staubwolke und immer wieder musste ich einen gehörigen Abstand zum vorweg fahrenden Land Rover lassen um überhaupt noch etwas sehen zu können. Nach gut 30 Minuten sah ich plötzlich die Bremslichter des Rovers vor mir und als sich die Staubwolke senkte auch das Hinweisschild vom Olumara Camp.
"Asante sana!" ich stieg aus um dem freundlichen Fahrer einen angemessenen Lohn für seine Hilfe in die Hand zu drücken. "karibu sana, we are in the bush, we have to help each user!" winkte er ab und fuhr in die dunkle Nacht hinaus. Ich blickte auf die Uhr.
"21 Uhr, gar nicht mal so schlecht!" grinste ich Petra an, die gerade dabei war sich den Staub aus dem Gesicht zu wischen.
"Are you Jörg?" kam jemand aus dem Camp auf uns zu.
"You are late, but we wait with the dinner for you!"

Wir hatten das Olumara Camp im letzten Jahr auf einer unserer Pirschfahrten entdeckt und damals nur umkreist, reserviert hatte ich über die Webseite des Camps. Jetzt in der Dunkelheit sahen wir nur wenig vom Camp und waren einfach nur froh am Abend noch ein gutes Dinner zu bekommen, ein geräumiges Zelt beziehen zu können und müde auf das Bett zu fallen.

Olumara Camp, Masai Mara
Olumara Camp, Masai Mara
Olumara Camp, Masai Mara

Olumara Camp, Masai Mara Olumara Camp, Masai Mara
Olumara Camp, Masai Mara Olumara Camp, Masai Mara
Olumara Camp, Masai Mara Olumara Camp, Masai Mara
Olumara Camp, Masai Mara Olumara Camp, Masai Mara

Olumara Camp, Masai Mara




Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem frühen Frühstück in Richtung Mara River um uns erst einmal in diesem für uns neuen Gebiet zurecht zu finden und eine bessere Orientierung zu erhalten. In der Nähe des Olumara Camps gab es einige Masai Siedlungen und hier und da standen Rinder und Schafe. Thomson Antilopen ließen sich häufig beobachten und einige wenige Gnus weideten ebenfalls in dieser Gegend. Bis an den Mara River, in die Nähe des Governors Camps brauchten wir nicht lange zu fahren. Und kaum hatten wir den kleinen Wald an den Musiara Sümpfen erreicht, entdeckten wir unsere ersten Löwen auf dieser Safari. Ein prächtiges Männchen und ein Weibchen waren in Honeymoonstimmung und lagen zunächst im Schatten der Bäume. Wir stellten den Motor ab und warteten ebenfalls im Schatten. Lange mussten wir nicht warten, bis die Tiere wieder aktiv wurden. Die Katze fing an auffordernd um den Kater zu schleichen und kurz darauf kam es zur Paarung. Wir verbrachten einige Zeit mit den beiden Löwen, ehe wir uns auf die Suche nach weiteren Katzen machten.


Lion in love
Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara

Löwen Paarung, Musiara Sümpfe - Masai Mara


Im offenen Gelände der Musiara Sümpfe entdeckten wir wenig später eine hungrige Gepardin und beobachteten wir die gefleckte Katze zweimal vergeblich versuchte Grant Gazellen zu erbeuten. Jedes Mal wurde sie frühzeitig von den Gazellen entdeckt, so dass die Tiere flüchteten.

Insgesamt hatten wir drei Nächte in diesem Gebiet und im Olumara Camp geplant, ehe wir an den Talek River wechseln wollten. Das Olumara Camp war ein offenes Camp mit geräumigen großen Zelten und einer guten Möglichkeit das Musiara Gebiet zu durchstreifen.

Masai Mara, Game Drive
Masai Mara Game Drive


Masai Mara, Game Drive Masai Mara, Game Drive

Masai Mara, Game Drive


Masai Mara, Game Drive Masai Mara, Game Drive

Masai Mara, Game Drive


Nachdem wir uns am ersten Tag einen Überblick über die Wildbewegung und die Umgebung gemacht hatten, fuhren wir am folgenden Tag in Richtung Ol Kiombo Gebiet. Rund um die Musiara Sümpfe machte sich das Wild rar und Gnus sahen wir nur vereinzelt, wir hofften also die großen Herden der Migration dort vorzufinden. Wieder entdeckten wir eine hungrige Gepardin und wieder gingen alle Jagd und Anpirschversuche ohne Erfolg zu Ende. Am Talek angekommen, freuten wir uns Löwen vom Ol Kiombo Rudel zu entdecken, vor allem weil die beiden entdeckten Tiere gerade dabei waren neue kleine Kiombo Löwen zu zeugen.

Cheetha - vergebliche Jadgdversuche
Cheetha - vergebliche Jadgdversuche
Cheetha - vergebliche Jadgdversuche

Cheetha - vergebliche Jadgdversuche

Cheetha - vergebliche Jadgdversuche


Als wir gegen Abend zurück in Richtung Olumara Camp fuhren, dann völlig unerwartet eines unserer Safarihighlights, wir beobachteten zum ersten mal in unserem Leben die Paarung zweier Leoparden! Anfangs ließ sich nur die Katze im dichten Bushwerk ausmachen, der deutlich größere Kater lag verborgen im Strauchwerk. Sein Erscheinen kündigte er mit deutlichem kehligen Schnurren an, die Katze fauchte ihn noch zweimal an und dann fand die katzentypische Paarung statt. Zwar verließen die Leoparden den dichten Bush nicht wirklich aber dennoch konnten wir den arttypischen Nackenbiss und die beiden vereinten Körper noch gut im Bush erkennen. Für die zweite Paarung verzogen sich die Tiere leider tiefer in den Bush. Insgesamt erlebten wir drei Kopulationen mit, ehe wir, um ein besonderes Erlebnis reicher, in Richtung Olumara Camp weiterfuhren.

Leoparden Paarung
Leoparden Paarung
Leoparden Paarung

Leoparden Paarung

Leoparden Paarung

Leoparden Paarung

Leoparden Paarung

Leoparden Paarung


Nach drei Nächten im Olumara Camp und guter Katzenbeobachtung brachen wir nach dem Frühstück auf um zum Mara Bush Camp an den Olare Orok River zu wechseln. Unterwegs trafen wir auf eine Gruppe Tüpfelhyänen und verbrachten mehr als 4 Stunden fast alleine mit den gefräßigen Tieren. Bei unserer Ankunft hatte die Gruppe gerade ein Gnu gerissen, die Antilope lebte noch, als die ersten Mitglieder des Clans begannen zu fressen. Die am Tage eher scheuen Hyänen ließen sich von uns nicht stören und so suchten wir uns eine geeignete Position und beobachteten fasziniert das "Große Fressen"! Deutlich war die Rangfolge innerhalb der Gruppe zu erkennen. Nur drei der sieben Hyänen durften Fressen. Wir vermuten das es sich um die Clanchefin, ihr ältestes oder einziges Jungtier und um ein weiteres ranghohes Tier oder die Hyäne die die Beute geschlagen hatte handelte. Die anderen Clanmitglieder wurden aggressiv und lautstark vertrieben. Selbst als nur noch das Jungtier am fressen war, durfte keine der vier anderen Hyänen sich auch nur dem Kadaver nähern. Blutverschmiert und mit lautem Knacken wurden immer wieder Knochen gebrochen und immer wieder verschwand fast der gesamte Oberkörper der jungen Hyäne im Gnukörper.

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)


In der Zwischenzeit sammelten sich immer mehr Geier um den Gnukadaver und als nach mehr als drei Stunden die letzte der drei Hyänen den Bauch deutlich gefüllt hatte, durften sogar eher die Geier an die Mahlzeit als die anderen vier Hyänen. Erst als sich die drei Ranghohen Tiere etwas zurückzogen stürmten der hungrige Rest des Rudels an die Beute. Noch nie hatten wir Hyänen am Tage so lautstark streiten und fressen gesehen. Wir blieben am Kadaver bis auch der letzte Knochen verschleppt war und bis die Geier ihr blutig schmutziges Mahl beendet hatten. Am Ende deutete nur noch der verbliebene moosgrüne Mageninhalt des Gnus auf das Geschehene hin.

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)
gefräßige Tüpfelhyänen


Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)
Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)


Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)


Die Ankunft im Mara Bush Camp war wieder ein wenig wie nach Hause kommen. Wir freuten uns viele Bekannte der Campcrew wieder zu sehen und bezogen gegen Mittag unser Zelt im Camp. Am Nachmittag spürten wir dann zwei weitere Löwenmännchen des Kiombo Rudels auf und verbrachten einige Zeit mit einer kleinen Gruppe Elefanten, die genüsslich junge Akazien vertilgten außerdem entdeckten wir den Bau einer Schabrackenschakalfamilie. Die fünf Jungen spielten ausgelassen in der Mittagssonne und vermittelten im Gegensatz zum am Vormittag erlebten, ein fröhlich friedliches Bild!

Der Schakalbau war nun auf jeder Pirschfahrt ein festes Ziel und immer wieder konnten wir die herumtollenden jungen Schakale bei ihrem Treiben beobachten. An einem der Tage nährte sich eine Herde Elefanten und wurde mutig von den Kleinen beäugt.

Häufig nahmen wir unser Frühstück und Lunch mit auf die Pirschfahrt und Frühstückten entweder auf dem Autodach oder bauten mit Tisch und Stühlen einen gemütlich Platz am Ufer des Mara Rivers oder irgendwo unter einer Akazie in der Mara auf. An einem Morgen stoppten wir vor zwei Akazien die ca. 500 Meter weit von einander entfernt standen und überlegten kurz, welche der Beiden am geeigneten für unser Frühstück war. Der größere der beiden Bäume hatte dichtere Büsche zu seinen Füßen und außerdem lagen große Felsbrocken um ihn herum, also entschieden wir uns für die kleinere Akazie und richteten uns neben ihr mit Tisch und Stühlen ein. Um uns herum beobachteten wir Thomson Gazellen, Gnus, Warzenschweine und Strauße.


Buschfrühstück in der Masai Mara
In der Akazie die hinter dem Cruiser zu sehen ist, schläft der Leopard!


Buschfrühstück in der Masai Mara Buschfrühstück in der Masai Mara

Kurz bevor wir unser Frühstück beendet hatten ärgerten wir uns über ein anderes Safarifahrzeug, welches unter der zweiten größeren Akazie stoppte. "Müssen die ausgerechtet hier Frühstücken?" fragte ich Petra ärgerlich und wunderte mich dann, dass anstatt des Aufbaues eines Frühstückplatzes, nur oben aus dem Dach heraus in die Akazie fotografiert wurde. Ich ließ mir von Petra das Fernglas geben und entdeckte versteckt zwischen den Dornenästen den Grund für die Fotoaktivitäten.
"Gut, dass wir uns für diese Akazie als Frühstücksplatz entschieden haben, schade nur, dass wir die andere nicht genauer untersucht haben!" Petra sah mich mit fragendem Blick an.
"Leopard mit Beute!" beantwortete ich ihren Blick.
"Auch nicht schlecht aber Frühstücken tue ich doch lieber alleine!" entgegnete Petra. Wir packten zusammen und fuhren dichter an den Leoparden heran. Die gefleckte Raubkatze hatte eine Impala Antilope gerissen und oben in die Baumkrone gezerrt. Einen Teil der Beute hatte sie schon gefressen und lag jetzt, satt und fast unsichtbar, zwischen den dornigen Ästen und schlief! Wir verweilten noch eine Zeit, aber der Leopard döste unbeweglich oder schlief tief und fest! Wir gönnten ihm die Ruhe.

links im Bild der Leopard, rechts unten die Beute (Impala)
links im Bild der Leopard, rechts unten die Beute (Impala)


Wir blieben noch eine Weile in dem Gebiet, beobachteten Hippos und Nilkrokodile im Mara River und suchten vergeblich nach den Gnus die den Mara River überquerten. Am frühen Nachmittag wechselten wir dann wieder in Richtung Ol Kiombo. Wir wählten die Route über das Double Crossing, trafen ein weiteres Mal auf Hyänen mit Beute und beobachteten einige Löwen. Als wir über eine weite offene Ebene fuhren bemerkte ich wieder einmal das schwammige Fahrverhalten unseres Cruisers.
"Toll, das hatten wir ja lange nicht!" weckte ich Petra die hinter mir saß und ein wenig die Mittagshitze verschlief.
"Puncher?" fragte sie.
"Sieht so aus!" antwortete ich und stieg aus
. "Nö, kein Puncher, diesmal ist es wieder die Lenkung!"
"Oh bitte nicht!" stöhnte Petra. Ich kroch vorne unter unser geliebtes Auto und musste feststellen, dass die Bolzen wieder an der gleichen Stelle lose und teilweise gebrochen waren, wie schon bei den letzten Safaris.
"Ich dachte, das hat Trevor mit repariert?" fragte Petra, Tja, das dachte ich auch, aber das nützte uns jetzt eh nichts, denn jetzt war es wieder im Ars....!
Es gibt doch nichts schöneres als an einem sonnigen Nachmittag, mitten in der Masai Mara, umgeben von wilden Tieren, unter den eigenen Land Cruiser in den Dreck zu kriechen!



Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)


Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta) Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)

Tüpfelhyänen, (Crocuta crocuta)




Toyota HZJ 75, KAD 643 G Toyota HZJ 75, KAD 643 G


Grundsätzlich wusste ich was zu tun war und hoffte den Schaden selber beheben zu können, trotzdem verständigten wir über Mobil das Mara Bush Camp. Ohne größere Mühe konnte ich die Lenkstange und die verbliebenen Schrauben lösen, allerdings schaffte ich es nicht den Schenkel der die Lenkstange hielt wieder vernünftig fest zu bekommen!
"Wenn`s dumm läuft, hat das Radlager auch wieder etwas abbekommen!" erklärte ich Petra und musste aufgeben.
"und nun!"
"Ersatzteile habe ich alle im Auto, aber alleine bekomme ich das nicht hin!"
Wieder telefonierte ich mit dem Camp.
"Are you safe there!" war die erste besorgte Frage aus dem Camp.
"Oh, we are fine here. We have some Elephant in 500 hundred meter next to us and they will pas us in some minutes and on the other side are some buffalo. The last lion witch we saw is 15 minutes away! So every thing is ok!..." Ich erklärte genau wo wir waren und dann hieß es warten. Es dauerte gut eine Stunde, bis die ersehnte Hilfe eintraf. Die Elefantenherde hatte uns passiert und die Büffel waren schon lange weitergezogen. Gemeinsam konnte der Schaden schnell behoben, wenn auch wieder nur provisorisch. Aus den zuletzt drei von vier notwendigen Bolzen waren jetzt zwei geworden.
"It will work!" waren die beruhigenden Worte der Campmechaniker!
"It has to work!" antwortete ich und fuhr Richtung Camp. Mit den Rettern waren einige dunkle Regenwolken bei uns eingetroffen und mit der angeschlagenen Lenkung wollte ich nicht unbedingt noch auf schwammigen, glitschigen Boden die Furten durchqueren müssen.

Aber der heranziehende Regen hatte auch etwas gutes, in die Gnuherden kam Bewegung, sie folgten dem vermeintlichen Regen. Als wir am "smelling Crossing" Punkt ankamen begannen gerade hunderte von Gnus den kleinen Olare Orok River zu überqueren. Natürlich war ein solches Crossing nicht im Entferntesten mit einem Mara River Crossing zu vergleichen und dennoch war das Spektakel sehenswert und das verhalten der Tiere panisch und vorsichtig zugleich wie bei einer großen Flussüberquerung!


Safari Oktober 2011 Teil III, spielende Schakale und noch ein Leopard - (hier gehts weiter)


Boko Boko Guesthouse, Kenya