Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text und Fotos Jörg Reinecke (digital)

Boko Boko Hotel-Pension

Abenteuer Tsavo - Exkursion Wildhund
- Mit dem eigenen Geländewagen auf Safari im Tsavo; November / Dezember 2013 -



Ruhige Tage im Boko Boko
Angenehm schwüle warme Luft strömte mir entgegen, als sich vor mir die Flugzeugtür öffnete. Ich saugte den vertrauten Duft Afrikas tief ein und trat dann aus dem Flugzeug der Türkisch Airlines. Es war dunkel und so gut wie kein Betrieb auf dem Moi International Airport in Mombasa. Erst vor wenigen Stunden war ich dem ersten richtigen Frost in Deutschland entflohen und in Hamburg bei - 5 Grad C. in den Flieger gestiegen und obwohl ich dank des guten Entertainments an Bord nicht geschlafen hatte, fühlte ich mich fit und voller Tatendrang!

Unerwarteter Weise waren wir tatsächlich planmäßig gelandet und auch die nirgends angegebene Zwischenlandung auf dem Kilimanjaro Airport in Tansania hatte an der Pünktlichkeit nichts verändert. Im Gegenteil, wir waren überpünktlich, genau genommen 30 Minuten zu früh. Schon vom Kilimanjaro Airport aus hatte ich meinen Taxifahrer über die frühere Ankunft benachrichtigt. Verschlafen hatte Willy mir erklärt, das er gegen 04.00Uhr morgens noch einen Gast aus Mombasa abholen müsste, dann aber pünktlich kurz nach 04.00 Uhr am Flughafen sein wollte.

Nach der Landung hatte ich die Einreisemodalitäten inkl. Zoll schnell und unkompliziert hinter mir gelassen und stand vor dem Flughafengebäude. 03.15 Uhr zeigte mein Handy an, als ich nach der Zeit sah.
"Taxi, Taxi Sir?" ein junger Mann sah mich erwartungsvoll an.
"Do you know the Boko Boko in Kikambala?" fragte ich ihn,
"Yes Sir, where the Porini Restaurant is?" nickte er mir zu.
Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an,
"...and?" fragte ich, während ich Daumen und Zeigefinger zusammendrückte und rieb.
"4600 Shilling, Sir!" Ich lächelte kopfschüttelnd und ging weiter.
"Ok, 4000, here look to the list!" erhielt mir die Liste mit den aktuellen Preisen zu den einzelnen Hotels und Strandabschnitten unter die Nase.
"Oh, my friend, I know this list very well" erklärte ich während ich weiterging.
"2700!" sagte ich
"3000" fragte er zurück,
"are you the driver?", er nickte
"where is your car?" fragte ich weiter und schob meinen Gepäckwagen in die angegebene Richtung!
Wenig später telefonierte ich mit Willy und erklärte ihm, dass ich bereits auf dem Weg zum Boko Boko sei!
"Oh, Sir.... Im on my way, I´m there in 5 minutes!" erklärte Willy mir schlaftrunken. Etwas verwundert beendete ich das Gespräch, dachte ich doch Willy hätte noch Fahrgäste aus Mombasa. Lächelnd ließ ich mich in den Beifahrersitz zurück sinken, ich war noch nicht ganz angekommen und schon hatte man versucht mich mit einer netten Shauri (Geschichte) hinzuhalten. Ich war mir sicher, das Willy nur etwas länger schlafen wollte und deshalb die Fahrgäste aus Mombasa erfunden hatte! Nun hatte meine noch frühere Ankunft seinen schönen Plan durcheinander gebracht und er einen Fahrgast verloren.

"What is your name?" fragte ich meinen neuen Fahrer.
"Bernard!" erhielt ich als Antwort.
"Are you interested to pick me up from Boko Boko in 3 to 4 weeks!"
Berhard nickte und wir einigten uns schnell auf einen zukünftigen Fahrpreis!

Die Straßen waren um diese Nachtzeit frei und teilweise wie leergefegt (natürlich abgesehen von Mtwapa wo wie immer rund um die Uhr gefeiert und getrunken wurde) und so waren wir kurz vor 04.00 Uhr im Boko Boko. Ich bezahlte das Taxi und trug meine Kameraausrüstung vor meinen Bungalow.
"Mr. Jorg, you are in Nr. 4!" belehrte mich der Askari und drückte mir einen Schlüssel in die Hand, während er mit meiner Zargesbox auf der Schulter den richtigen Weg durch das dichte Grün des Gartens einschlug. Ups, stimmt ging es mir durch den Kopf, mein Bungalow ist ja noch belegt! Gut, dass ich noch nicht versucht hatte, mit dem falschen Schlüssel in Bungalow Nr. 3 zu kommen.

Nun doch etwas müde, kroch ich für ein wenig Schlaf in das ungewohnte Einzelbett! Es war heiß, ich schlief schlecht! Verschwitzt und schlaftrunken taumelte ich in das Badezimmer und suchte den Lichtschalter, ...klick....klick. Prima, kein Strom! Ich stellte mich unter die Dusche, wenige Tropfen lauwarmen Wassers tropften auf mich herab. Na klar, kein Strom, keine Pumpe, keine Pumpe, kein Wasserdruck, kein Wasserdruck, keine richtige Dusche. Ich torkelte also zurück zum Bett, suchte in meiner Hose, die irgendwo im Zimmer lag nach meinem Kistenschlüssel und kramte anschließend meine Badehose aus der Kiste. Als ich die Zimmertür öffnete, fing es gerade an hell zu werden. 28 Grad C. die sich für mich an diesem Morgen wie 35 Grad anfühlten und ein fast wolkenloser Himmel empfingen mich. Mit einem weiten Satz sprang ich in den blauen Pool und tauchte durch das erfrischende Nass. Anschließend, schlenderte ich durch den Garten. Vor mir auf dem Weg flüchtete eine große braune Pantherkröte in das Pflanzendickicht und zwischen oberschenkelgroßen, dicken Bambussprossen suchte ein Zwergigel nach Fressbaren.

Schnell hatte die aufstehende Sonne und die warme Luft meinen Körper trocknen lassen und so schob ich mir eine der Poolliegen in die warmen Sonnenstrahlen und döste vor mich hin.

Boko Boko Hotel-Pension


Mit der aufgehenden Sonne kam auch Leben in das Boko Boko, Gärtner huschten mit Haken oder Eimern bewaffnet durch den Garten und die Mädchen vom Restaurant fingen an die Frühstückstische einzudecken. Als Alex, der Fundi für alles und aktuell nebenbei Poolboy, anfing den Pool zu reinigen, verzog ich mich aus dem Bereich und schlenderte durch den Garten und über die angrenzende Farm. Irgendwo traf ich auf Collin, Yolandas jüngsten Sohn, und freute mich riesig.
"Hey bwana, how are you doing. Since when are you here....?" Collin und ich begrüßten uns herzlich und plauderten eine ganze Weile. Ich erfuhr, dass er auch erst vor einer Woche aus London angekommen war, dass er immer mehr über seine endgültige Rückkehr nach Kenya nachdachte und das die begonnene Aufzucht von Palmen und anderen Pflanzen auf der Farm und auf seinem angrenzenden Grundstück, gut voranschreitet und der Aufbau seines zukünftigen Lebensunterhalts damit gut anlief!
"Have you seen your old Land Rover?" fragte er zum Abschluss unseres Gesprächs und lud mich ein, den alten Land Rover 109, den ich ihm vor ca. 7 Jahren überlassen hatte zu besichtigen! Einige Bilder hatte ich schon im Internet gesehen, aber als ich nun vor dem uralten Rover stand, konnte ich es fast nicht glauben.
"Wow, that looks more than good. I think, after the bodywork at my Landcruiser, I change to your color!" entschied ich mich spontan, nach den dringend nötigen Aufbauarbeiten an meinem Landcruiser die selbe Lackierung wie Collin zu wählen!
"I like your idea!" freute Collin sich!

Land Rover 109 Land Rover 109

Wir schlenderten noch eine Weile gemeinsam über die Farm und irgendwann meldete mein Magen seinen Bedarf an Frühstück an. Auf dem Weg zurück zum Pool und dem Frühstücksplatz kamen mir viele bekannte Mitglieder der Boko Boko Staff entgegen und begrüßten mich feudig. Am Pool angekommen gönnte ich mir dann ein Omelett mit Käse zum Frühstück.
"Good morning Augustin!" begrüßte ich den vertrauten Room Steward.
"Is Nr. 3 ready now?" wollte ich wissen, ob ich schon in meinen Bungalow umziehen konnte,
"not yet!" antwortete Augustin und verschwand wieder.

Nach dem Frühstück ging ich erst einmal Yolanda und Joachim (die Besitzer des Boko Boko) begrüßen, ehe ich dann in unseren Bungalow umzog. Während ich mein mitgebrachtes Gepäck selber von Nr. 4 zu Nr. 3 transportierte, war ein Großteil der Belegschaft damit beschäftigt Kisten, Kühlboxen, Werkzeugkisten, Tisch und Stühle usw. aus dem Haupthaus in unseren vertrauten Bungalow zu schleppen.
Einer der Gründe für meinen diesmaligen Aufenthalt, war die komplette Überprüfung unserer Safari und Campingausrüstung und die dringend notwendige "Ausmistung" unserer hier gelagerten Kisten. Ein weiterer Grund war, einige der notwendigen kleineren Reparaturen am Landcruiser selber zu machen oder zumindest zu überwachen. Und dann gab es da noch die Idee, Wildhunde im Tsavo aufzuspüren. Aber eins nach dem anderen.

Ich richtete mich erst einmal wieder komplett im Bungalow ein und kaum standen Tisch und zwei unserer Safaristühle entstaubt und abgeputzt auf der Terrasse, überkam mich schon wieder das gute Gefühl, nie wirklich weg gewesen zu sein!
Ich genoss die schwüle Wärme, während mein Blick durch das dichte Grün des tropischen Gartens schweifte und ließ meine Gedanken wandern. Ich fühlte mich wohl!

Boko Boko Hotel-Pension


Eigentlich wollte ich den ersten Tag im Boko Boko mit süßem Nichtstun verbringen, es war ja schließlich Wochenende, da aber gerade mal wieder die Nilkrokodilanlage gereinigt wurde, änderte mein Plan sich schlagartig. Chengo, stand leicht verschwitzt am Beckenrand des Krokodilpools und schöpfte mit einem 10 Liter Eimer das brackige, grüne Wasser aus dem Becken, während er mit einem Auge immer nach den gar nicht mehr so kleinen Krokodilen schielte.
"Do I get some picture!" fragte Chengo ob ich ihn nicht bei seiner "gefährlichen" Aufgabe fotografieren könne. Ich nickte und zog los um eine Kamera zu holen.
"I need your help to climb out!" erklärte ich Chengo, dass ich ohne Leiter nicht wirklich wieder aus dem Krokodilgehege herauskam! Der Sprung nach unten in das Gehege war dagegen eher simpel.
"4 are in the water and 3 are out!" erklärte Chengo mir und zeigte mit einer langen Bambusstange in Richtung der Reptilien. Ich suchte mir einen sicheren Platz zwischen Wasserteil und den in einer Ecke liegenden Krokodilen und machte einige Fotos. Gut genährt und gesund sahen die sieben urtümlichen Panzerechsen aus. Gut 3 Meter Länge hatten die Tiere inzwischen und ich erinnerte mich an die Zeit, als ich die ersten beiden Nilkrokodile vor ca. 15 Jahren in einem kleinen Zuckersack, von einer anderen Krokodilfarm mitgebracht hatte. Damals war das Boko Boko noch an der Südküste!

Als der Wasserstand es erlaubte, dass wir alle Krokodile im Wasser gut sehen konnten, trieben wir die Reptilien aus dem Becken und anschließend erfolgte eine komplette Reinigung des Wasserteils. Ich beschränke mich an diesem Tag auf die Beaufsichtigung der Tiere und auf das Fotografieren. Nach der unerwarteten Arbeit, ließ ich den Tag am Pool des Boko Boko und auf meiner Terrasse ausklingen.

Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko
Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko

Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko
Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko
Reinigung der Krokodilanlage im Boko Boko

Auch am folgenden Tag ließ ich es ruhig angehen, Frühstückte spät und freute mich dabei über die in den blühenden Bäumen turnenden Meerkatzen. In diesem Jahr hatte sich der Regen mal wieder nicht an die eigentlichen Regenzeiten gehalten, sondern es hatte immer mal wieder Schauer gegeben. Jetzt zum Ende der Kleinen Regenzeit legte die Natur noch einen drauf und entleerte die immer wieder auftauchenden Wolken recht regelmäßig! Es hatte in den vergangenen Tagen vor allem Nachts häufig und heftig geregnet und so für üppigen Pflanzenwuchs gesorgt.
Nach dem Frühstück fuhr ich mit dem Landcruiser, ja er fuhr, zum Shanzu Beach und genoss den warmen Indischen Ozean und den weißen Strand. Den Abend verbrachte ich bei und mit Joachim. Natürlich gab es viel auszutauschen und lange Gespräche über die, nicht immer positiven, Entwicklungen in Kenya!

Shanzu Beach, November 2013 Shanzu Beach, November 2013

Am nächsten Morgen, entschied ich mich gegen den Strand. Irgendwie hatte ich keine Lust auf die vielen Menschen, die sich am Sonntag regelmäßig am Stand versammelten. Stattdessen wechselte ich meine Reifen und fing an am Auto zu basteln. Später fuhr ich mit Collin einige Grundstücke in der Nachbarschaft ab, um für ihn und Yolanda, Fotos von illegal gefällten Mangobäumen zu machen. Der illegale Holzschlag nahm an der Küste genauso zu, wie die Wilderei in den National Parks. Zusammen mit einigen Nachbarn hatte Yolanda sich organisiert, um gegen den Raubbau an der Natur vorzugehen. Ein anstrengender Kampf gegen Ignoranz und Dummheit, gegen Macht und Geldgier! Und vielleicht auch ein gefährlicher, verzweifelter Kampf gegen Korruption!

Mango Trees, Mango Bäume
illegaler Holzeinschlag!
für diesen Mangobaum kam jede Hilfe zu spät!
Mango Trees, Mango Bäume

Mango Trees, Mango Bäume
Mango Trees, Mango Bäume Mango Trees, Mango Bäume

...drei Bäume konnten vorerst gerettet werden!


Nachdem ich einige Bilder von frisch gefällten Bäumen gemacht hatte, kam Collin die Idee, mir eine alte Höhle am Kikambala Beach zu zeigen. Eine Sklavenhöhle, die man beim Bau eines Brunnens gefunden hatte. Die Höhle sollte ganz in der Nähe sein und unterirdisch bis an der Strand führen! Ich war gespannt!
Die erste Erfahrung, die wir auf dieser Exkursion machen mussten, war, dass der kleine Nissan PKW, den Collin sich von seiner Schwester geliehen hatte, nicht unbedingt geeignet war um über die schroffe Piste aus Korallenstein zu fahren. Außerdem lag der Ort viel versteckter als Collin in Erinnerung hatte und als wir ihn endlich gefunden hatten, war der eigentliche Brunnen auf einem privat Grundstück und von einer hohen Mauer umgeben. Es dauerte aber gar nicht lange bis Colin einen alten Askari auftrieb, der uns Zugang zum Brunnen verschaffte.
Was in Europa sicherlich zu einer Touristenattraktion ausgebaut worden wäre, lag hier verborgen und vor sich hin rostend, versteckt in einer zu gewucherten Ecke eines privaten Grundstücks. Eigentlich hatte auch ich erwartet, das man den Historischen Ort etwas pflegen würde und zumindest der Zugang zur Höhle einigermaßen normal möglich wäre. Stattdessen blickte ich nun in einen schmalen tiefen Brunnen mit verrosteten Eisenstufen in der Wand. Natürlich hatten wir keine Taschenlampe mitgenommen, stattdessen waren wir mit einem alten Einwegfeuerzeug und der Displaybeleuchtung von Collins Handy ausgerüstet. (Ich hatte nicht einmal mein Handy dabei, dort wäre nämlich eine Taschenlampe drin gewesen)
Zusammen mit dem alten Mann hangelten wir uns die unsicheren, glitschigen Eisenstufen hinunter. Collin war vor mir im dunklen Brunnenloch verschwunden,

"Be careful, were the wall bars ends, you have to get the old stair-steps, but they are very rusty and slippery! Maybe you jump" rief Collin mir entgegen, als ich mich an den glitschigen Sprossen herunterhangelte.
"Ey bwana, if they are strong enough for you, they will even hold me!" lachte ich und turnte weiter nach unten. Als ich das Ende der in die Wand geschlagenen Eisenstufen erreichte, erwarteten mich die zerfallenen Überreste einer, zweifelsohne mehr als hundert Jahre alten Wendeltreppe. Ursprünglich muss die Treppe mal bis nach oben geführt haben, jetzt sollte sie uns helfen, die letzten zwei Meter bis zum Boden der Höhle zu erreichen. Irgendwie hangelten wir uns alle drei bis auf den Boden der Höhle, von wo wir in eine weiter führende flache Grotte blicken konnten. Glasklares Wasser stand in der Grotte, ohne Taschenlampe konnten wir aber unmöglich weitergehen. Wir sahen uns also etwas am Höhlengrund um und traten dann den Rückweg an.

Abenteuer Höhlenforschung mit Collin
Sklavenhöhle oder unterirdischer See; Abenteuer Höhlenforschung mit Collin
Abenteuer Höhlenforschung mit Collin Abenteuer Höhlenforschung mit Collin

Abenteuer Höhlenforschung mit Collin


Der Weg nach oben, war nicht weniger beschwerlich als der Weg hinunter und so kamen wir klitschnass geschwitzt wieder an der Oberfläche an. Freundlicherweise erwartete uns ein leichter Regenschauer und kühlte uns etwas ab.

Nachdem eher entspannten Wochenende, verbrachte ich die anschließende Woche mit leichten Arbeiten am Landcruiser. Besserte Roststellen aus, reparierte Türdichtungen, ersetzte verlorene Bolzen und sortierte meine Werkzeugkiste und die Ersatzteile. Außerdem räumte ich, wie vorgenommen unsere private Safariausrüstung auf. Nur auf den Aufbau unseres Safarizeltes verzichtete ich aufgrund der immer wieder eintretenden kleinen Regenfälle. Ich wollte auf keinen Fall ein feuchtes Zelt wegräumen müssen. Während meiner Aufräum- und Kfz- Arbeiten, entwickelte ich großes Verständnis für die Arbeitsgeschwindigkeit der Kenyaner hier an der Küste; immer wieder musste ich längere Pausen einlegen, wenn ich körperliche Arbeit versehen hatte und der Schweiß lief mir literweise vom Körper. Am Ende fand ich eine gute Mischung aus Pausen am Pool und der Erledigung meiner selbst gestellten Aufgaben. Ziemlich afrikanisch also!

KAD 643 G KAD 643 G Boko Boko


Für die nächsten Safaris hatten wir uns vorgenommen wieder regelmäßiger in den Tsavo zu fahren und um nicht weiterhin auf die Einfahrt an den Main Gates angewiesen zu sein, fuhr ich gleich am Montag in die Stadt und besorgte mir im Mombasa Hauptquartier des Kenya Wildlife Service, eine neue Safaricard.

Natürlich habe ich nicht eine Woche durchgearbeitet, sondern zwischendurch auch den Strand besucht und vor allem das Boko Boko genossen. Ich besuchte täglich die Aldabra Riesenschildkröten und die Nilkrokodile oder fütterte die Welse (Catfish) die seit kurzem den großen Teich im Garten bewohnten. Irgend etwas gab es auf den Streifzügen durch den tropischen Garten immer zu entdecken, mal war es eine große Schildechse, mal waren es große Siedleragame oder die winzigen Taggeckos an dehnen ich mich erfreuen konnte. Nur die Nilwarane entdeckte ich in der ersten Woche meines Aufenthaltes nicht. Und obwohl der Garten des Boko Boko immer im dichten Grün liegt, hatte ich das Grundstück schon lange nicht mehr so dicht bewachsen gesehen. Alle Bäume trugen Laub, viele Bäume und Sträucher blühten, dicke, starke, meterlange Bambussprossen schossen aus dem Boden. Überall flatterten bunte Schmetterlinge und die Nächte waren geprägt von den Geräuschen der verschiedenen Froscharten.

Boko Boko private jungel
Boko Boko private jungel

Boko Boko Guesthouse, Kenya

Boko Boko private jungel

Catfish
Tansania Skink Weißkopf Zwerggecko

frangipani Aldabra Riesenschildkröte, Sychellen Schildkröte

Braune Schildechse, Sudan Skink

Agama Agama, Siedleragam

Boko Boko Hotel und Pension


Während an den ersten Tagen der Woche weiterhin blauer Himmel, das Wetter bestimmte, zogen gegen Ende der Woche immer mehr dunkle Wolken am Himmel auf. Die meisten der Wolken wurde allerdings in das Landesinnere weitergeweht. Aber genau das machte mir Sorgen!
Noch vor ca. 3 Wochen hatte ich Nachrichten von Nana aus dem Rockside Camp erhalten.
"Wir warten auf den Regen, es ist viel zu trocken für diese Jahreszeit!" Ich war gespannt, mit welcher Landschaft der Tsavo mich nun empfangen würde. Zehn Tage Bush hatte ich mir vorgenommen, in erster Linie wollte ich versuchen die bis vor kurzem noch regelmäßig im Tsavo West beobachteten Wildhunde aufzuspüren, wollte mir 2 Camps im Tsavo Ost ansehen und am Ende der Safari, die Tour bei Nana und Mark im Rockside Camp ausklingen lassen. Da ich alleine unterwegs war, wollte ich so flexibel wie möglich sein und verzichtete auf jegliche Unterkunftsreservierung. Ursprünglich wollte ich einige Nächte im eigenen Zelt verbringen, diese Idee hatte ich allerdings wegen der nun zu erwartenden Regenfälle aufgegeben. Stattdessen wollte ich in den Ngulia oder in den Kitani Bandas Quartier beziehen und mich dort selbst Versorgen.

- Teil II -
Abenteuer Tsavo - Exkursion Wildhund

(hier gehts weiter!)



Aldabra Riesenschildkröte im Boko Boko



Boko Boko Guesthouse, Kenya