Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Wenn die Trockenzeit ins Wasser fällt oder die letzte Safari vor Corona (Corvid 19)!


Wenn die Trockenzeit ins Wasser fällt oder die letzte Safari vor Corona (Corvid 19)! - 3 Wochen Nordküste und 3 Wochen Safari in der Masai Mara, Lake Naivasha, Lake Baringo und Lake Bogoria
- Januar - Februar 2020 / Teil IV -




Big Cats im Grassmeer der Mara
Wie immer waren wir früh auf den Beinen und auch wenn es noch nicht wirklich warm war, an jenem Morgen konnten wir unseren ersten heißen Tee wieder im Freien, vor unserem Zelt, genießen. Unten im Mara River tummelten sich geräuschvoll einige Flusspferde aber ansonsten war der Morgen eher ruhig. Keine Hyänen heuelten und keine Löwen brülltten.

Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp



Kaum hatten wir allerdings das Camp verlassen und waren der aufgehenden Sonne entgegegn gefahren, begegneten wir wieder den jungen Hyänen, noch immer schienen sie alleine in der Nähe des Camps herum zu streiften. Erwachsene Hyänen hatten wir bisher in Campnähe weder gesehen noch gehört.

Sonneaufgang in der Masai Mara Sonneaufgang in der Masai Mara


Sonneaufgang in der Masai Mara

Tüpfelhyäne



Nachdem wir die jungen Hyänen wieder sich selbst überlassen hatten, setzten wir unsere Fahrt fort um möglichst zeitnah das Kaboso Leoparden Gebiet zu erreichen. Noch immer standen die Pisten Unterwasser und noch immer war das Fahren in der Mara eine große Herausforderung. Ich hatte absolutes Vertrauen in unseren Land Cruiser und die Erfahrungen der letzten Jahre hatte gezeigt, dass es nicht auf viel Schwung und durchdrehende Reifen ankam, sondern auf besonnenes, langsames Fahren mit Augenmaß sowie ein wenig know how. Inzwischen waren wir eigentlich recht entspannt beim Fahren, während der durchweichte Boden und das Wasser unter den Reifen das, dieses Mal allgegenwärtige "Flllllllluppp" Geräusch machten.

matschige, rutschige Masai Mara

matschige, rutschige Masai Mara matschige, rutschige Masai Mara


matschige, rutschige Masai Mara

matschige, rutschige Masai Mara



Immer wieder wanderten unsere Blicke von rechts nach links. Am Abend des Vortages war am Rhino Ridge ein Schwarzes Nashorn gesichtet worden und wir hofften natürlich, dass es noch in der Nähe war. Ein ums andere Mal spielte uns dann aber die Natur einen Streich und bei mir wurde aus jedem Termitenhügel der Rücken eines Nashornes. Jedes Mal stoppen wir aufs Neue und überprüften unsere Sichtungen mit dem Fernglas.
"Ups!" rief ich plötzlich,
"Doch ein Nashorn?" fragte Petra, die oben in der offenen Dachluke stand.
"Ne, aber eine Löwin auf einem Termitenhügel!" meldete ich.
"Kannst du von da oben eine Piste in die Richtung sehen?" fragte ich.
"Fahr mal da vorne links, da geht eine Piste rein, aber ich kann nicht sehen, wie weit sie führt!"
Irgendwie bahnten wir uns dann einen Weg zu der Löwin und erreichten die einzelne Raubkatze gerade noch rechtzeitig, bevor sie gähnend und sich reckend aufstand, kurz die Fahrspur vor uns nutzte und dann im hohen Gras verschwand.
"Das war doch schon mal ein guter Anfang!" lächelte Petra,
"Und der Garant für meinen Whisky!" lächelte ich zurück.
"Spinner!" bekam ich als Antwort.
Die Piste war fast zugewachsen und obwohl die Löwin dicht vor uns lief, konnten wir sie kaum sehen. Dann verschwand sie ganz und wir fuhren weiter. Selbst ganz oben auf dem Ridge stand das Gras meterhoch.

Masai Mara Löwin

Masai Mara Löwin

Masai Mara Löwin

hohes Gras in der Masai Mara

hohes Gras in der Masai Mara



Um die Gegend besser absuchen zu können kletterte ich auf einen Termitenhügel neben unserem Auto und konnte mir so ein Bild davon machen, aus welch schlechter Position die Raubkatzen ihre Beute sehen mussten. Von meinem Aussichtshügel hatte ich eine größere Herde Kaffernbüffel gesehen, die nun erst einmal unser Zeil war. Um sie zu erreichen, rollten wir langsam weiter und den Rhino Ridge auf der anderen Seite wieder hinunter. Von hier oben hatten wir einen fantastischen Blick über die Topi Plains. Mann konnte bis hin zum Olare Orok und seinem dicht bewachsenen Uferbereich sehen. Die Kaffernbüffel zogen grasend durch die sonst einsame Grassavanne. Dann war ich plötzlich der Meinung etwas erkannt zu haben und griff zum Fernglas. Petra sah mich erwartungsvoll an.
"Löwen!" meldete ich kurz und fuhr weiter.
"Gesehen habe ich drei oder vier, aber wir müssen näher ran!" Wieder war es Petras Aufgabe von oben möglichst frühzeitig eine Piste zu entdecken, die uns möglichst nahe an die Raubkatzen heran brachte. Das war bei den Pistenverhältnissen nicht ganz einfach und ein ums andere Mal schaukelte sie wild hin und her und fluchte still vor sich hin.
Nach einiger Zeit erreichten wir die Löwen und freuten uns. Mindestens 16 Löwen hielten sich im hohen Gras, neben der Piste auf. Von den großen Männchen des Rudels konnten wir keines entdecken. Im Gras lagen nur Weibchen und Jungtiere, alle sahen immer noch sehr mager aus.

Kaffernbüffel Topi PLains

Kaffernbüffel Topi PLains

Kaffernbüffel Topi PLains

Kaffernbüffel Topi PLains

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel



Da wir uns sicher waren, dass den Katzen die Sonne bald zu sehr auf den Pelz scheinen würde, bezogen wir Position neben der einzigen Akazie, die sich in der Nähe befand. Wir waren uns sicher früher oder später würde das Rudel hierher in den Schatten wechseln. Zunächst warteten wir tatenlos und beobachteten die Raubkatzen durch unsere Ferngläser. Dann beschlossen wir die Zeit zu nutzen und zu Frühstücken. Man glaubt es kaum, aber wir blieben dieses Mal im Land Cruiser und Petra verteilte die Sandwich und den Saft.
"Willst du wirklich jetzt schon einen Tee?" fragte sie mich.
"Ja, geht schon. Wenn sie aufstehen, kommen sie ja hier her. Sie werden vermutlich nicht losziehen um zu jagen!" antwortete ich und biss von einer kleinen Bratwurst ab. Kaum hatten wir uns den heißen Tee eingeschenkt, kam Bewegung in das Rudel und erste Katzen kamen in unsere Richtung.

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel Löwen Topi Plains Rudel


Löwen Topi Plains Rudel



Aber auf einmal war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob die ganz offensichtlich hungrigen und mageren Löwen nicht doch jagen wollten. Zumindest blickten sie sich suchend in der Savanne um, einige schienen auch die weit entfernten Büffel zu beobachten. Aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Raubkatzen jetzt noch auf Büffeljagd gehen würden. Zumal sie viele Jungtiere dabei hatten, für die eine Büffeljagd gefährlich werden konnte. Wir hatten schon beobachtet wie ein einzelner Kaffernbüffel ein Löwenrudel mit Jungtieren aufgemischt hatte, was würde da erst eine ganze Herde mit den geschwächten Löwen anstellen? Die Löwen waren sich ihrer Lage wohl bewusst und suchten deshalb nacheinander Schutz vor der Sonne und Schatten unter der Akazie neben uns.

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel

Löwen Topi Plains Rudel



Erst als wir uns sicher waren, das die Vernunft über Hunger gesiegt hatte und alle Löwen faul in der Sonne lagen, fuhren wir weiter und konnten unser Glück kaum fassen. Nur eine Stunde später entdeckten wir Kaboso und das Leoparden Männchen am Ufer des Olare Orok unweit der Stelle, an der wir die ersten Paarungen beobachtet hatten. Katze und Kater zogen gemeinsam am Ufer entlang. Nur, dass Kaboso es ganz offensichtlich im Moment nicht zuließ, das Er ihr zu nahe kam. Immer wieder fletschte sie die Zähne und knurrte den deutlich größeren Kater an. Wir hatten Kaboso in den vergangenen Jahren regelmäßig mit ihren fast erwachsenen Jungen beobachtet. Regelmäßig traf sie sich auch nach gut einem Jahr noch mit ihrer Tochter oder ihrem Sohn. Natürlich fiel uns auf, dass ihr Sohn damals nach einem Jahr genauso groß war wie sie selber. Aber jetzt neben dem kräftigen Kater wirkte Kaboso fast zierlich. Dennoch setzte sie sich aggressiv und entschieden gegen den großen Kerl durch, der ihr respektvoll folgte.
"Gut das wir schon gefrühstückt haben, ich denke die beiden bestimmen von nun an den Tagesablauf oder?" war Petra sich sicher.
"Natürlich und ich hoffe wir verlieren sie nicht wieder!" antwortete ich während ich mit einigem Abstand den beiden Raubkatzen folgte.

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso



Zwar kam es an diesem Vormittag zwischendurch immer wieder zu Paarungen, aber diese fanden meistens im Gebüsch oder versteckt im hohen Gras statt. Immer wieder versuchte Kaboso auch der Zudringlichkeit des Katers zu entfliehen. Gegen Mittag streiften die beiden im Dickicht der Bäume und Büsche am Olare Orok und waren dann auf einmal verschwunden. Gerade wollte wir die Suche Aufgeben und uns mit den bisherigen Beobachtungen zu frieden geben, als plötzlich der Warnruf eines Pavian hoch oben aus den Bäumen neben uns erschalte. Dann sah ich einen dunklen Schatten mit einem gewaltigen Sprung von einem Baum in den nächsten Springen.
"Das war der Pavian!" war ich mir sicher,
"Aber dann müssen die Leoparden hier auch irgendwo sein!" ergänzte ich.
"Ja, wieso, sie ist doch eben hier in den Baum gesprungen!" berichtete Petra von ihrer Beobachtung.
"Ok, ich habe nur den Affen gesehen!" antwortete ich und dann fingen wir an den Baum abzusuchen. Nacheinander entdeckten wir erst Kaboso hoch oben im Geäst des Feigebaumes und dann das Männchen etwas tiefer auf einem etwas kräftigeren Ast. Während Kaboso recht verborgen vom Laub in den Zweigen ruhte, hatten wir das Männchen fast direkt vor uns und verbrachten noch eine ganze Weile mit den beiden gefleckten Jägern, ehe wir uns entschieden langsam zurück zu den Löwen des Topi Rudels zu fahren.

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Leoparden Paarung - Kaboso

Ein Baum, zwei Leoparden! Das Männchen links unten, Kabosso, das Weibchen, Mitte rechts!

Leoparden Männchen

Leoparden Männchen

Leoparden Männchen

Leoparden Männchen



Aber die Löwen waren verschwunden. Die Büffelherde war weiter gezogen und vermutlich waren die hungrigen Katzen ihnen gefolgt. Da wir aber auch die Kaffernbüffel nicht entdecken konnten, wussten wir auch nicht wo wir die Löwen suchen sollten. Sytematisch fuhren wir nacheinander alle freistehenden Bäume in den Topi Plains an, dann begegnete uns ein anderer Land Cruiser:
"Any news about the Topi pride?" fragte ich den Fahrer,
"No, not now. But they where seen this morning!" erklärte mir der Fahrer, was wir ja eigentlich selber wussten. Nach dieser Information, entschlossen wir uns am nächsten Tag neu anzusetzen und unser Glück nicht über zu strapazieren. Schließlich hatten wir neben den großartigen Katzenbeobachtungen mehr oder weniger neben bei, noch eine für uns neue Froschart in einer der Wassergefüllten Fahrspuren entdeckt. Zufrieden fuhren wir zurück ins Mara Eden Camp, wo wir im Mara River noch eine Weile ein kleines Flusspferd Baby und Krokodile beobachteten ehe wir den Tag entspannt vor unserem Zelt ausklingen ließen.

Maskarenfrosch Maskarenfrosch


Maskarenfrosch

Flusspferd mir Baby

Flusspferd mir Baby

Flusspferd mir Baby

Nachdem wir am Vortag viele Stunden mit den Leoparden verbracht hatten und nach unseren Informationen niemand beobachtet hatte, dass das Topi Pride inzwischen Beute gemacht hatte, nahmen wir uns vor zunächst nach dem besagten Löwen Rudel zu suchen. Uns war klar, dass es nicht leicht werden würde die beigen Raubkatzen im hohen, immer brauner werdenden, Gras zu finden. Aber es sollte möglich sein die große Büffelherde wieder zu entdecken und dann darauf zu hoffen, dass die Katzen in der Nähe waren. Noch hatten wir die Hoffnung auch noch bei den Löwen mitzuerleben wie sie Beute erlegten.

Zwar begann der neue Tag nicht ganz so wolkenlos und warm wie der Vortag, aber auch an diesem Morgen entdeckten wir früh eine einzelne Löwin auf einem Termitenhügel und glaubten, mit ihr die Löwin wieder getroffen zu haben, die wir vor einigen Tagen beim Trinken in der Nähe des Olare Orok beobachtet hatten. An dem Tag hatte sie ja nach unseren Informationen gegen Mittag eine Impala erlegt, es war also nicht auszuschließen, dass sie erneut hungrig war und wieder jagen wollte. Aber die Löwin ließ uns keine Chance in ihrer Nähe zu bleiben, sondern verschwand rasch im hohen Gras und aus unserer Sicht. Da wir in der näheren Umgebung auch keine potentiellen Beutetiere ausmachen konnten, fuhren wir weiter in Richtung Topi Plains, wo wir zu Füßen des Rhino Ridge begannen nach dem Topi Rudel zu suchen. Liebend gerne hätten wir natürlich auch wenigstens eines der legendären sechs Männchen angetroffen.

Löwin



Da es noch sehr früh war und die Sonne Schwierigkeiten hatte durch die Wolkendecke hindurch zu scheinen, machte es keinen Sinn im Schatten der großen frei stehenden Bäume nach dem Topi Pride zu suchen. Noch war es kühl genug, dass die Katzen jagen konnten. Genauso bestand die Chance, dass die Löwen in der Nacht erfolgreich waren und noch in der Nähe ihrer erlegten Beute waren. Wir suchten also nicht nur nach den Kaffernbüffeln und den Löwen, sondern achteten auch auf Hyänen, Schakale und Geier. Denn schon oft hatten uns die zuletzt genannten zu einem frischen Kill geführt. An diesem Morgen aber, entdeckten wir zunächst weder die Einen noch die Anderen. Einzig einige Strauße konnten wir beobachten, wie sie mit ihren langen Beinen durch die Savanne schritten und nach Gräsern und Insekten suchten. Um dabei trotzdem die Umgebung nicht aus den Augen zu verlieren wanderten ihre Köpfe ständig von oben nach unten.

Vogelstrauß



Wenig später stießen wir auf eine Herde Kaffernbüffel und nachdem wir die Büffel passiert hatten fanden wir, wie gehofft auch die Löwen. Das Rudel beobachtete genau wie wir die Büffel. Keine der Katzen sah so aus, als hätte sie in der Nacht auch nur ein winziges Stück Fleisch gefressen. Soweit war unser Plan also aufgegangen. Die Löwen warteten immer noch auf die passende Gelegenheit um zuzuschlagen. Aber sie hatten nach wie vor ein Problem. Sie hatten ihre Jungen dabei und wie es aussah befanden sich in dieser Büffelherde keine klenen Kälber. Eine leichte Beute war also nicht in Sicht. Da wir aus der erhöhten Position aus dem Fahrzeug heraus praktisch nur die Oberkörper der großen, schwarzen Büffel sahen, versuchten wir uns auszumalen, was dann wohl die Löwen sehen würden. Anscheinend nicht wirklich genug, denn das Rudel zog weiter und bewegte sich von den Büffeln weg. Vielleicht wussten sie, dass sie nicht in der besten Verfassung waren um ohne die Männchen ausgewachsene Kaffernbüffel zu erlegen und suchten deshalb nach leichterer Beute, wie z.B. Warzenschweinen.

Kaffernbüffel

Kaffernbüffel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel



Da es für uns im Moment unmöglich war Warzenschweine im hohen Gras zu entdecken, wollten wir einer zufälligen Begegnung nicht im Wege stehen. Zu gerne hätten wir das Rudel einmal auf uns zukommen lassen, aber wir wollten auf keinen Fall mögliche Beute auf- oder verschrecken und so folgten wir dem Rudel in einiger Entfernung durch das meterhohe Gras. Um selber etwas besser sehen zu können, wählten die meisten Rudelmitglieder eine alte Piste um langsam durch die Topi Plains zu pirschen. Nach mehr als zwei Stunden hatten weder sie noch wir irgendwelche Beute Tiere entdecken oder aufspüren können. Als das Rudel dann, genau wie am Vortag, den Schatten einer Akazie aufsuchte um auszuruhen, brachen wir die Begleitung ab. Allerdings nicht ohne noch einmal festzuhalten, wie einfach 16 Löwen im hohen Gras verschwinden können. Denn aus einer etwas tieferen Position, war von den Raubkatzen absolut gar nichts zu erkennen!


Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel

Löwenrudel, Topi Plains Rudel



"Nur weil die Löwen hungern, muss ich ja nicht hungern, oder?" fragte Petra,
"Frühstück?" sah ich sie fragend an.
"Yes please!" antwortete Petra.
"Wollen wir rüber fahren, zwischen das Double Crossing, dort ist das Gras flacher und es steht mehr Wild!" schlug ich vor. Petra nickte. 30 Minuten später hatten wir neben einem kleinen Busch unseren Frühstücksplatz aufgebaut und genossen unter freiem, blauen Himmel das aus dem Camp mitgebrachte üppige Frühstück.
Anschließend pirschten wir zum wiederholten Mal durch das Gebiet, in dem wir nun schon zweimal die Leoparden beobachtet hatten, aber an diesem Vormittag ohne auch nur eine Schwanzspitze der beiden Raubkatzen zu entdecken.
Wir hatten inzwischen schon vier Nächte im Mara Eden Camp verbracht, ohne von dem Camp so wirklich etwas gehabt zu haben und da es aktuell nicht oder nur sehr schwer, möglich war entlang des Ufers des Mara Rivers Wild zu beobachten, beschlossen wir zurück ins Camp zu fahren um von dort aus Flusspferde und Nilkrokodile zu erleben.
"Wenn nichts dazwischen kommt, sind wir noch vor 12 im Camp und wenn die Sonne weiter so scheint, brauchen wir meinetwegen auch erst um 3 wieder raus zu fahren!" versprach ich Petra.

Topis

Buschfrühstück Masai Mara



Aber natürlich kam etwas dazwischen. Wir hatten das Mara Eden Camp schon fast erreicht, als uns ein Land Cruiser entgegen kam.
"Bahati is out! Smelling Crossing" rief mir der Fahrer im Vorbeifahren nur knapp zu und rauschte davon. Petra sah mich an!
"Nur kurz nachschauen, die verlorenen Pausenzeiten, schreibe ich dir gut! Man läst keinen Leoparden unversucht" grinste ich, während ich unseren Land Cruiser wendete. Zehn Minuten später erreichten wir das Smelling Crossing. Neben unserem Tippgeber waren noch drei andere Land Criuser vor Ort. Bahati, die Leopardin hatte es sich in einen Baum gemütlich gemacht und lag verdeckt von viel Laub und Zweigen in einer Astgabel. Wir rangierten ein wenig hin und her, konnten aber außer ihrem Hinterteil nur wenig erkennen. Ich hielt es für unwahrscheinlich, dass die Leopardin am helligten Tag und bei Sonnenschein zum Jagen wieder aus dem Baum kam, obwohl es reichlich Impalas in der Umgebung gab.

Leopard, Bahati



"Ok, lets have a break!" fuhr ich zurück in Richtung Mara Eden Camp, wo wir uns nicht nur etwas ausruhten, sondern auch entlang des Flusses und in der Nähern Umgebung nach Wild Ausschau hielten. Neben den im Wasser spielenden Flusspferden und den schläfrigen, riesigen Nilkrokodilen, hoffte ich in der feuchten, nassen Landschaft oder in einem der Wasserlöcher Schlangen oder Nilwarane zu finden. Besonders hätte ich mich natürlich über einen Python gefreut. Aber weder Schlangen noch Warane ließen sich sehen.

Double Crossing, Masai Mara

Double Crossing, Masai Mara Masai Mara


Bushwalk

Masai Giraffen

Mara Eden Safari Camp

Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp


Mara Eden Safari Camp

Nilkrokodil

Flusspferd

Mara Eden Safari Camp

Flusspferd

Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp


Nilkrokodil

Mara Eden Safari Camp Mara Eden Safari Camp




Als wir am Nachmittag wieder in den Topi Plains ankamen, mussten wir feststellen, dass es von den dortigen Löwen erst einmal keine Spur mehr gab. Das hohe Gras der Mara hielt die Raubkatzen verborgen. Grund genug für uns noch einmal nach den Leoparden und den Löwen des Enkuyanai Rudels zu suchen. Inzwischen war es dank zweier trockener Tage auch wieder möglich die kleine matschige Furt zu nutzen, aus der wir den fremden Land Cruiser vor fast einer Woche befreit hatten und so waren wir schnell im gewünschten Gebiet. Wieder entdeckten wir keinen Hinweis auf die Leoparden, dafür fanden wir relativ schnell die vermissten fünf jungen Löwen Männchen vom Enkuyanai Rudel. Es befremdete Petra allerdings etwas, dass sie nur ca. 20 Meter von dem Busch weg lagen, neben dem wir vor wenigen Stunden gefrühstückt hatten.
"Sicher, dass sie heute Morgen hier noch nicht lagen?" fragte Petra skeptisch,
"ganz sicher!" rollte ich mit den Augen,
"und wenn doch, dann haben wir sie genauso wenig gestört, wie sie uns!" fügte ich lachend hinzu. Auch die fünf Männchen hatten, so wie es aussah in der Zwischenzeit noch nicht gefressen. Noch immer sahen sie mager und hungrig aus. Noch immer sahen sie sich suchend in der Umgebung um, auch wenn sie immer wieder schläfrig zusammen brachen. Bei unserer ersten Begegnung hatten wie zwar wahrgenommen, dass sie nach schweren Kämpfen aussahen, aber erst jetzt konnten wir erkennen, dass vier von fünf Löwen mehr oder weniger starke Augenverletzungen hatten.
"Vermutlich waren sie die ganze Nacht vergeblich unterwegs!" sinnierte ich, während ich die Umgebung mit dem Fernglas absuchte und nach möglicher Beute Ausschau hielt.

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels

junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels
junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels


junge Löwenmännchen des Enkuyanai Rudels



In den vergangenen Tagen hatte die Wilddichte in der Region zugenommen, neben Zebras und verschiedenen Antilopen gab es auch eine kleine Gruppe alter Kaffernbüffel Männchen, die durch die Graslandschaft zogen und wohl auch schon den Löwen aufgefallen waren. Wenn auch nur mit einem Auge, so hatte einer der Löwen die Fleischberge bereits ins Visier genommen. Aber noch gab es kein Anzeichen eines Aufbruchs, im Gegenteil, drei der Löwen hielten sich in inniger Umarmung und schliefen.
"Cool!" stellte ich auf einmal fest, während ich weiter durch mein Fernglas sah.
"Da unten am anderen Flussufer liegen einige Weibchen vom Rudel!" erklärte ich Petra und dann fuhren wir runter zum Fluss um uns die Katzen aus der Nähe anzusehen. Bei genauerem Hinsehen erkannten wir zwei Weibchen und zwei junge Löwen, die in Ufernähe, auf den Felsen in der Sonne lagen.

Zebras

Masai Mara

Kaffernbüffel

Enkuyanai Löwen Rudel

Enkuyanai Löwen Rudel

Enkuyanai Löwen Rudel



Trotz der vielen Löwen, zeigte sich die Mara an diesem Tag von ihrer friedlichen Seite und bewies uns ein weiteres Mal wie schwer es die Raubkatzen in den nassen Tagen in dem extrem hohen Gras hatten. Dennoch war ich mir sicher:
"Heute Nacht gehen die Fünf auf Büffel Jagd! Ich hoffe es bleibt trocken und wir können Morgen früh hier sein!" sagte ich zu Petra, als wir kurz vor Sonnenuntergang aufbrachen um zurück ins Mara Eden Camp zu fahren. Der Zustand der Pisten hatte sich in den letzten beiden Tagen dank der afrikanischen Sonne zwar stetig verbessert, aber immer noch gab es matschige und schmierige Passagen. Bisher hatten wir uns nirgends festgefahren und das sollte auch so bleiben und so waren wir dank der Suche nach neuen trockenen Pisten erst spät im Camp.

Auch die vorerst letzte Nacht im Mara Eden Camp war ruhig und ohne irgendwelche Katzen oder Hyänen Geräusche vergangen, als wir am Morgen sehr früh und mit unserem gesamten Gepäck aufbrachen. Von Cyrus hatten wir uns schon am Vorabend verabschiedet und weil wir planten rechtzeitig zum Lunch im Mara Bush Camp zu sein, hatten wir auf die Mitnahme von Frühstück verzichtet. Wir hatten uns vorgenommen uns möglichst nicht aufhalten zu lassen und direkt dorthin zu fahren, wo wir am Abend zuvor die fünf Löwen verlassen hatten.

Sonnenuntergang in der Masai Mara





- Teil V -
Der ewige Kampf der Wildnis; Löwen kontra Hyänen

(hier gehts weiter - continue!)



Löwen kontra Hyänen