Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)



Wenn die Trockenzeit ins Wasser fällt oder die letzte Safari vor Corona (Corvid 19)! - 3 Wochen Nordküste und 3 Wochen Safari in der Masai Mara, Lake Naivasha, Lake Baringo und Lake Bogoria
- Januar - Februar 2020 / Teil VI -




Ein Löwe zum Frühstück und jede Menge Geparden
Die Nacht war eher ruhig vorübergegangen oder wir hatten tief, fest und zufrieden geschlafen. Auf jeden Fall wurde ich erst wach, als unser Morgentee auf unsere Terrasse gebracht wurde. Wir liebten dieses, sehr britische Ritual und versuchten sogar auf unseren Camping Safaris den Tag mit einem Tee mit Milch zu starten! Nach dem Tee ging es dann aber auch zügig los. Ich holte unser Frühstück aus der Küche ab und wenig später rollten wir in Richtung Talek. Unterwegs stoppten wir nur für einige Minuten um einen kraftvollen Kampfadler abzulichten und erreichten so kurz nach Sonnenaufgang das Talek Gate. Kaum hatten wir wieder das Tor passiert, stießen wir auf zwei jüngere Löwen Männchen, die das hohe Gras durchstreiften. Aber obwohl sie eher hungrig aussahen, schien Topis anscheinend nicht auf ihrem Speiseplan zu stehen, zumindest ignorierten sie eine ganze Herde dieser schnellen Antilopen und zogen einfach weiter. Wir hingegen ignorierten die Löwen, denn kaum hatten die beigen Katzen unseren Land Cruiser passiert, entdeckten wir im hohen, inzwischen braunen Gras, Geparden. Es waren nicht irgend welche Geparden, es waren die Fast Five oder Bora Tano, also die fünf Geparden Männchen. Wenn ich jetzt schreiben würde wir sahen die fünf Männchen im hohen Gras, dann wäre das maßlos übertrieben, denn eigentlich konnte man nur 10 Ohren erkennen. Aber die Besitzer dieser 10 Ohren waren hungrig und so folgten wir den 5 dazu gehörenden Köpfen eine ganze Weile. Immer wieder mussten wir uns mit dem Fernglas vergewissern, dass wir noch auf der richtigen Fährte waren. Immer wieder musste Petra oben aus der Dachluke nach einem passenden Weg bzw. nach einer passenden Piste suchen. Die Jungs waren hungrig und sie waren auf der Suche nach Beute, aber sie hatten ein "matata" und zwar ein vierbeiniges Problem. Sie wurden verfolgt. Wie ein Schatten folgte ihnen eine Hyäne. Nicht ein Hyänen Clan, sondern eine einzelne Hyäne. Interessanter Weise hatte diese Hyäne auch noch einen Sender um den Hals, aber es war unverkennbar, dass sie auf ihre unauffällig auffällige Art jeden Schritt der Geparde überwachte. Die clevere Hyäne im Nacken und die Beute gut versteckt im hohen trockenen Gras. Die Chancen der sonst so erfolgreichen Jäger, an diesem Morgen satt zu werden, waren gering.

Kampfadler

Löwenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen



Obwohl die fünf Geparden zu den erfolgreichsten Jägern der Masai Mara gehörten, sahen sie hungrig und mager aus. Wir hatten zwischendurch die Mitteilung bekommen, dass der Kill, den wir vor einigen Tagen beobachtet hatten und bei dem die Geparden am Ende die Beute an die Löwin verloren hatten, der letzte Tag war an dem sie jemand bei Tageslicht hatte fressen sehen. Das war nun 8 Tage her!
Als wir kurze Zeit später Elena, die Gepardenforscherin, wieder trafen, erfuhren wir den Grund:
" They had killed twice, but both times they lost the prey to the hyenas!" erklärte Elena uns.
"But don't worry, this boy's can even hunt by night, they are safe! It´s more a problem for the other ones!" führte Elena weiter aus und gab uns dann einen Tipp, dass die Geparden Mutter mit den drei Jungen ebenfalls in der Nähe war.
"And if you find her or any other cheetah, please give me a call!"
"We will, and many thanks. See you!" verabschiedeten wir uns und folgten zunächst den fünf Männchen. Als diese aber nach einem weiteren gescheiterten Versuch sich einigen Kongonis zu nähern, immer weiter in Richtung Talek River zogen und dann im hohen Gras verschwanden, drehten wir ab und fuhren zurück in Richtung Talek Gate, in dessen Nähe wir die Gepardenmutter mit den drei Halbstarken vermuteten.



Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Kongonis

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen


Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tatsächlich fanden wir nach ca. einer Stunde die Gepardin Rosetta mit samt ihren drei fast erwachsenen Jungen. Der Zustand dieser vier Geparden war nicht besser, als der der fünf Jungs, auch sie sahen mager und hungrig aus. Sie hatten zunächst nicht das Problem der Hyäne, sie waren sich im Prinzip selbst im Weg. Denn noch waren die fast ein Jahr alten Junggeparden nicht soweit, dass sie aktiv an der Jagd teilnehmen konnten. Sie waren immer noch am Lernen. Und wenn man etwas lernen will, dann muss man der Mutter beim Jagen zusehen, dazu wiederum muss man aber im hohen Gras aufrecht sitzen, sonst sieht man nämlich nichts. Aber wer aufrecht sitzt, der wird schnell von der Beute entdeckt und das funktioniert dann schon einmal gar nicht, wenn man sich den schlauen und scheuen Topis nähert. Zwar gab es an diesem Morgen reichlich Beute im Talek Gebiet, aber die Natur schien sich gegen die Geparden verbündet zu haben. Nicht nur dass eine gerissene Hyäne durch die Savanne streifte, auch die natürliche Geparden Beute wie Grant Gazellen, Impalas oder die kleinen Thomson Gazellen wussten zu überleben. Sie schlossen sich in den Zeiten des hohen Grases nämlich liebend gerne den größeren Topis an. Diese konnten im hohen Gras eher die Raubtiere erkennen und ihren Warnruf verstanden alle Antilopen gleichermaßen. Schlechte Zeiten also für Geparden. Unaufhaltsam und mit nur wenigen Pausen zogen die vier gefleckten Jäger kreuz und quer durch die Mara. Mehrmals versuchte die Gepardin sich anzuschleichen, aber jedes Mal verriet der Nachwuchs ihre Anwesenheit und das Wild flüchtete ehe die Raubkatze zuschlagen konnte. Mehr als drei Stunden folgten wir den vier Katzen an diesem Morgen.

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Thomson Gazellen

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Topis

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige

Gepardenweibchen Rosetta und Halbwüchsige



Die Gepardin war hungrig und sie und ihr Nachwuchs musste dringend fressen. Als sie sich einer größeren Gruppe Topis und Thomson Gazellen näherte, zeigte sie sich offensiv und wurde schnell von beiden Gruppen bemerkt. Aber owohl beide Antilopenarten ihre schnaubenden Warnrufe erschallen ließen, flüchtete keine Gazelle und keine Antilope. Im Gegenteil, der geschlossene Verband der Topis bedrängte die Gepardin. Mit gesenkten Hörnern gingen die Topis auf die Gepardin zu. Die Gepardin setzte nun aber nicht mehr auf den verdeckten Überraschungsangriff, sie setzte auf ihre Schnelligkeit. Urplötzlich stürmte sie nach vorne und weder die Antilopen noch wir erkannten wer ihr anvisiertes Ziel war. Die Topis stürmten auseinander und die Gepardin flog förmlich durch ihre Reihen, jetzt erkannten wir ihre Absicht. Sie hatte es auf eine Thomson Gazelle abgesehen. Anders als die oft nur kurze Jagd der fünf Geparden Männchen, setzte sie ausdauernd und zielsicher ihren Sprint fort, musste aber immer wieder den durcheinander laufenden Topis ausweichen und am Ende reichte ihre Kraft nicht um die kleine Thomson Gazelle zu erreichen. Die Gazelle entkam und die Geparden hungerten weiter.

Thomson Gazellen

Topis

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta



Wir wussten, dass die Gepardin nach diesem kräftezehrenden Spurt mindestens eine Stunde Pause brauchte um zu regenerieren. Also warteten wir geduldig und sahen uns nur kurz in der näheren Umgebung um. Zu unserer Überraschung stießen wir dabei am Talek River auf eine weitere einzelne Gepardin und eine einzelne Löwin. Von Elena erfuhren wir später, dass es sich um ein weiteres eingewandertes Weibchen handelte. Es befanden sich also im Moment neben den fünf Männchen und Rosetta mit ihren drei Jungen noch die zwei scheuen Männchen und zwei Weibchen in dem Gebiet. 13 Geparden auf so engem Raum, das war schon etwas besonderes.

Löwenweibchen Gepardenweibchen



Wir blieben nur kurz bei dem einzelnen Weibchen und warten stattdessen in der Nähe der Gepardin mit den Jungen. Wie erwartet zog sie nach ungefähr einer Stunde wieder los um nach Beute Ausschau zu halten und wir folgten ihr, so gut es ging. Irgendwann hatten wir sie aus den Augen verloren und nur noch die drei jungen Geparden vor uns. Zu spät realisierten wir, dass sie plötzlich wieder Beute ins Auge gefasst zu hatte, außerdem hatten wir eine denkbar ungünstige Position um die mögliche Jagd beobachten zu können. Um etwas sehen zu können und gleichzeitig die Jagd nicht zu stören, mussten wir einen großen Bogen fahren. Noch wussten wir nicht einmal was sie jagen wollte und als wir dann endlich wieder in ihrer Nähe waren, waren wir zu spät. Rosetta hatte erfolgreich eine Impala erbeutet. Für uns gab es keine Möglichkeit ihr näher zu kommen, außerdem hatte sie die Beute unter einen Busch gezogen. Ihre drei erwachsenen Jungen waren noch weit entfernt und so saß sie neben dem Busch und rief nach ihnen. Vielleicht war dies der größte Fehler den sie an diesem späten Nachmittag gemacht hatte, den noch bevor alle drei Jungtiere bei ihr waren erschien die Tüpfelhyäne mit dem Sender und stahl unter den Augen der Jägerin die Beute. Außer einem kurzen Fauchen, blieb der Gepardin keine Möglichkeit die Beute zu retten.

Masai Mara warten auf Aktion Masai Mara warten auf Aktion


Gepardenweibchen Rosetta

Gepardenweibchen Rosetta


Unbeirrt trottete die Hyäne mit ihrer leichten Beute davon. Wir hatten das Drama nur durch die Ferngläser beobachten können und überlegten nun, ob wir noch einmal nach den fünf Männchen suchen sollten oder lieber rechtzeitig im Camp sein wollten. Schließlich gab es ja im Moment noch keine Möglichkeit den Talek zu durchqueren und wir mussten den eher langen Rückweg zum Bush Camp über Talek Gate und Talek Dorf antreten. Da die Pisten im Ol Kiombo Gebiet immer noch sehr matschig und einige dadurch fast nicht befahrbar waren, wollte ich es vermeiden erst in der Dunkelheit am Camp anzukommen. Auf der anderen Seite wusste man schließlich nie, wer oder was einen unterwegs überraschen würde und so beschlossen wir die Rückfahrt zum Camp anzutreten.
Die Überraschung war dann, dass uns nichts überraschte. Aber auch so hatten wir einen ereignisreichen Tag erlebt und ließen diesen dann entspannt und gemütlich auf unserer Terrasse, mit Blick in den Bush, ausklingen. Am Lagerfeuer erfuhren wir wenig später, dass die fünf Geparden Männchen den Talek Fluss überquert hatten, womit natürlich auch unser Ziel für den nächsten Tag fest stand.

Talek Masai Frauen

Talek Masai Hirten Jungs

Elefanten

Elefanten

Mara Bush Camp
Mara Bush Camp Mara Bush Camp



Gewohnt früh verließen wir am Morgen das Mara Bush Camp und fuhren zunächst in Richtung Talek. Ich hatte eine Idee, wo wir eine gute Chance hatten, die fünf Geparden zu finden und so nutzten wir anfangs die gut befahrbare Allwetterpiste, um wenig später nach links, grob in Richtung Mara North abzubiegen. Hier hatten wir schon einmal viel Zeit mit den fünf Geparden verbracht. Ich kannte mindestens zwei ihrer Lieblings- bzw. Markierungsplätzen auf dieser Seite des Talek, die sie vermutlich bei ihren Streifzügen immer wieder besuchten und markierten. Zunächst einmal erlebten wir einen wunderschönen Sonneaufgang und beobachteten einige Strauße, dann begegneten wir einer kleinen Elefantenherde, die unseren Weg kreuzte. Aber nach einer Stunde suchen im Umkreis ihres Lieblingsbaumes in diesem Gebiet, gingen wir davon aus, dass die Fünf Geparden entweder zurück, auf die andere Seite des Talek Rivers oder eben weiter gewandert waren. Klar war auch, dass das Gebiet in dem wir uns aktuell befanden zwar auch kurzes Gras, aber im Gegensatz zu dem Gebiet wo wir uns gestern aufgehalten hatten nur wenig Wild hatte. Aus diesem Grund entschlossen wir uns auf die andere Seite des Talek zu wechseln um dort unser Glück zu versuchen.

Strauße

Elefanten

Elefanten

Eefanten

Tano Bora Akazie

Steppenzebras



Es ging also zunächst zurück auf die Allwetterpiste und dann in Richtung Talek. Als wir den Schlagbaum an der Allwetterpiste erreichten, kam einer der Ranger auf uns zu und fragte: "Sorry Sir, is it possible to give me a lift to Talek, we have a puncher and the tire has to repaired there!" Jetzt erkannte ich den Ranger wieder. Es war der Ranger, der uns vor einigen Tagen etwas unfreundlich in der Mara Nord kontrolliert hatte. Trotzdem antwortete ich: "Yes, it´s ok. Put the tire on top and come in!" schließlich war es immer von Vorteil ein gutes Verhältnis mit den Rangern zu haben und bisher hatten wir speziell in diesem Gebiet und an dieser Barriere viele Freunde, denen wir nicht nur schon mehrfach geholfen hatten, sondern an die wir auch vor wenigen Tagen erst einen ganzen Seesack voller Stiefel, Pullover und andere nützlich Dinge verteilt hatten. Vielleicht viel die nächste Kontrolle ja etwas freundlicher aus, dachte ich mir, während ich auf einem der Rücksitze Platz für den Ranger schaffte. In Talek angekommen luden wir Ranger und den platten Reifen wieder ab und setzten dann unsere Pirschfahrt im Reservat fort.

wir helfen den Rangern

wir helfen den Rangern wir helfen den Rangern



Es war noch früh am Morgen, als wir dort, wo wir am Vortag viele Geparden beobachtet hatten, unerwartet auf ein Löwen Pärchen stießen. Ich hatte zunächst keine Ahnung zu welchem Rudel die beiden gehörten oder um welches Männchen es sich handelte. Vermutete zwar, dass es eines der beiden alten Fig Tree Pride Männchen war, aber war mir eben nicht sicherr! (Inzwischen haben wir die Bestätigung, das es sich um Maridadi vom Fig Tree Pride gehandelt hat!) Sicher war nur, dass die beiden in Hochzeitsstimmung waren und es nur eine Frage der Zeit war, wann wir die erste Paarung beobachten würden. Wir suchten uns also eine gute Position um die beiden im Auge behalten zu können. Lange brauchten wir nicht zu warten, ehe das Weibchen sich das erste Mal dem Männchen näherte und zur Paarung aufforderte, indem sie sich aufreizend vor ihm platzierte. Die anschließende Paarung verlief lautstark und mit dem schon oft beobachteten Nackenbiss des Männchens und auch der anschließende Prankenhieb von ihr, war uns nicht neu. Eine kurze und heftige Löwen Paarung eben. Während die Leoparden vor einigen Tagen mehrere Paarungen innerhalb kürzester Zeit hatten, legten sich die Löwen, wie gewohnt erst einmal wieder zur Ruhe um sich dann nach ca. 30 Minuten erneut zu paaren. Dreimal sahen wir uns das recht dynamische Paarungsspiel der Löwen an, ehe wir weiterfuhren und die beiden wieder sich selbst überließen.

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung

Maridadi, Löwen Paarung



Nur 10 Minuten später entdeckten wir im hohen Gras eine Gepardin, die sich suchend nach Beute umsah und als wir mit dem Fernglas ebenfalls versuchten Beutetiere zu entdecken, erblickten wir stattdessen in der Entfernung einen weiteren Geparden. Ein Männchen, wie sich später herausstellen sollte. Auch der zweite Gepard schien auf der Suche nach Beute zu sein. In seiner Nähe trafen wir Elena vom Mara - Meru Projekt in ihrem kleinen, weißen Suzuki und erfuhren eine Menge Neuigkeiten.

Gepardenweibchen



Das vermeintliche junge Männchen welches wir zuletzt beobachtet hatten, war eines der beiden Geparden Männchen, die Elena uns an der Wasserstelle gezeigt hatte. Gestern Nachmittag hatten die fünf Geparden Männchen (Bora Tano) angefangen die beiden jüngeren Männchen aus ihrem Revier zu jagen und einen der beiden Jüngern dabei bis über den Talek River getrieben. Zunächst waren die fünf Männchen mit über den Fluss gewechselt, drei von ihnen waren aber am Morgen zurück gekommen und sollten sich irgendwo in der Nähe des Flusses aufhalten. Von dem zweiten jüngeren Männchen fehlte zunächst jede Spur und Elena suchte ihn. Außerdem hielten sich neben den Männchen noch die beiden einzelnen Weibchen in dem Gebiet auf, von denen wir ja eine beobachtet hatten. Die Gepardin Rosetta war in den späten Abendstunden noch einmal erfolgreich und hatte dann auch mehr Glück mit der Beute, so dass sie und die Jungen sich eine Thomson Gazelle teilen konnten. Die fünf Männchen hatten ebenfalls erfolgreich Beute gemacht, diese aber an die Hyänen verloren, wobei eines der Geparden Männchen gerade noch rechtzeitig in einen Baum vor den Hyänen fliehen konnte. Bei dem Hyänen Überfall wurden die fünf Kater wieder einmal getrennt (siehe Bericht: Oktober 20219) und seitdem fehlte von zwei Katern zunächst jede Spur. Soweit Elenas Informationen.
Da das von seinem Bruder getrennte Männchen lautstark, na ja, so lautstark wie ein Gepard eben mauzen kann, nach seinem Bruder suchte, wollte Elena bei diesem jungen Kater bleiben um einige Tonaufnahmen zu bekommen und wir versprachen ihr uns mit Infos zu revanchieren, wenn wir die Männchen entdecken würden. Zunächst blieben wir ebenfalls bei dem jungen einzelnen Kater und wollten dann in Ruhe irgendwo in der Savanne Frühstücken.

Gepardenmännchen

Gepardenmännchen

Gepardenmännchen



Für unsere Pause suchten wir nach einer passenden Akazie, unter der wir unseren Frühstücksplatz aufbauen konnten. Das war allerdings im Moment gar nicht so einfach, weil unter den meisten Bäumen hohes Gras stand und man nie sicher sein konnte, dass man auch wirklich alleine war.
Irgendwann fanden wir eine Akazie genau neben der Piste, allerdings stand auch unter ihr das Gras recht hoch, da wir aber Frühstückshunger hatten und nicht noch länger nach einem geeigneten Platz suchen wollten, umkreiste ich den ausgesuchten Baum mehrfach weiträumig mit dem Land Cruiser und rangierte dann das Gras unter dem Baum platt, so dass wir einen übersichtlichen und sichern Platz hatten. Anschließend klappten wir den Tisch aus dem Bullfänger und bauten unser Frühstück vor uns auf, Sitzen wollten wir nicht...und das war auch eine gute Entscheidung. Kaum hatten wir uns nämlich unseren Tee eingegossen, erschien im hohen Gras der Kopf eines jungen Löwen Männchens. Vermutlich hatten wir die Raubkatze bei seinem Vormittagsschlaf gestört, denn ohne uns zu beachten trottete der Löwe die Piste entlang und entfernte sich von uns.
"Du kannst gerne da stehen bleiben, aber ich frühstücke hier drinnen weiter!" kommentierte Petra die Situation, während sie sich in den Land Cruiser zurück zog. Natürlich beendete auch ich das Frühstück im Fahrzeug!

Buschfrühstück

Buschfrühstück Buschfrühstück


Buschfrühstück

Buschfrühstück
Buschfrühstück Buschfrühstück



Nachdem wir unsere Frühstück ohne weitere Besuche beendet hatten, machten wir uns auf die Suche nach den fünf Geparden Männchen und fuhren hierzu zunächst in Richtung Fig Tree Camp und Talek River. Unsere Route führte uns ausschließlich durch sehr hohes Gras, zwischen dem wir außer einigen Elefanten, so gut wie kein Wild entdeckten. Dann entdeckten wir plötzlich wieder Elena, die mit ihrem Suzuki unweit des Fig Tree Camps vor einem größeren Busch stand. Unter dem Bush lag ein junges Geparden Männchen.
"This is the lost one, the other one is up in the high gras, where we meet this morning. So both are on this side of the river, which is very good!" berichtete Elena erleichtert.
"Do you even have new information about Bora Tano?" fragte ich Elena,
"I have heard about 3 cheetahs on this side, but I havened checked, now!
And there are no info's about Rosetta and the big cubs!"" berichtete sie.
"We will check and let you know than!" antwortete ich und dann fuhren wir weiter, während Elena den Rufen des einsamen Geparden Männchens lauschte.

Elefant

Elefant

Elefant

Gepardenmännchen Gepardenmännchen



Immer wieder stoppten wir den Land Cruiser und suchten mit dem Fernglas im hohen Gras nach den Geparden Männchen. Unterwegs wurden wir plötzlich auf das ungewöhnliche Verhalten eines einzelnen Schabrakenschakals aufmerksam. Der kleine Kerl rannte unweit einer frei stehenden Akazie aufgebracht auf der Piste hin und her. Es war nicht das erste Mal auf dieser Safari, dass die kleinen Hunde ungewöhnlich großes Interesse an einer Akazie hatten, aber keiner der Schakale hatte bisher ein solches Theater aufgeführt. Als wir näher kamen entdeckten wir zumindest den Grund seiner Aufführung, unter seinem Baum lagen drei der gesuchten fünf Geparden. Aber irgend wie mussten die Geparden durch ihre Anwesenheit den Schakal von irgend etwas trennen. Einen Bau, in dem evtl. Junge waren konnten wir nicht entdecken und hätte Beute oder ein Kadaver neben dem Baum gelegen, hätten wir es sehen müssen. So aber rätselten wir weiter, warum der Schakal so aufgeregt war und sogar nicht davor zurück schreckte die Geparden knurrend und heiser bellend anzugreifen. Die Geparden hingegen sahen es gelassen und wussten, dass der kleine Kerl ihnen nichts anhaben konnte und außer Bellen, Knurren und böse näher kommen, kein ernsthafter Angriff zu erwarten war. Die Drei ließen sich nicht stören und dösten entspannt im Schatten der Akazie. Irgend wann wurde es einem der Geparden dann aber doch zu dumm und er vertrieb den kleinen Kläffer! Wir hingegen rätselten weiter und fanden des Rätsels Lösung tatsächlich erst zu Hause am PC, als wir unsere Bilder auswerteten und die Bienen am Kopf des Schakals entdeckten. Dem kleinen Räuber ging es vermutlich um frischen Honig!

Schabrackenschakal

Schabrackenschakal ärgert Geparden

Schabrackenschakal ärgert Geparden

Schabrackenschakal ärgert Geparden

Schabrackenschakal ärgert Geparden

Schabrackenschakal ärgert Geparden

Schabrackenschakal ärgert Geparden



Nachdem der Schakal aufgegeben hatte und weiter gezogen war, informierten wir Elena per Handy und blieben dann so lange bei den Geparden, bis auch sie weiterzogen und wir von jedem der Drei ein brauchbares "Backside" Foto für die Identifizierung gemacht hatten. Dann fuhren wir zurück zu Elena und ihr die Fotos vor zu legen. Elena erkannte sofort um welche drei Mitglieder der fünfer Gruppe es sich handelte und notierte die Nummern unter denen das Projekt die Raubkatzen führte. Dann verabschiedeten wir uns und nahmen uns vor auch noch die anderen beiden Mitglieder der fünf Jungs zu finden.

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen

Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen Tano Bora, Fast Five Gepardenmännchen



Zunächst aber wollten wir an diesem Tag zum Lunch zurück in das Bush Camp fahren und hierzu die Furt hinter dem Intrepit Camp nutzen. Es hatte nun schon seit mehreren Tagen nicht geregnet und der Wasserstand des Talek war deutlich gesunken. Grundsätzlich sollte es also möglich sein den River an der angedachten Stelle zu durchqueren. Aber zunächst mussten wir die Furt erst einmal finden, denn das hohe Gras, hatte die Landschaft für mich ziemlich verändert. Bekannte Büsche oder Bäume, selbst der Verlauf des Talek sah anders aus, als vor drei Monaten. Natürlich brauchten wir grundsätzlich nur dem Verlauf des Talek River zu folgen, aber auch das war aufgrund der schlechten Pisten in Flussnähe nicht so einfach. Dann aber hatten wir die Zufahrt zum Crossing gefunden und waren froh, als uns der Fahrer eines uns entgegen gekommenen Land Rovers vom Intrepid Camp bestätigte, dass die Furt nicht gut, aber passierbar war.
"With your Cruiser, you will manage it!" sagte er zuverlässig als er weiterfuhr und nachdem wir ihm von den drei Geparden erzählt hatten.
Die letzten Meter zum Crossing Punkt sahen wenig vertrauenerweckend aus und waren recht matschig und auch die Furt selber machte keinen wirklich guten Eindruck. Wobei aber die Seite von der wir kamen schlimmer aussah, als die gegenüberliegende.
"Halt dich fest, runter wird vermutlich recht ruppig werden, raus sollte dann gehen!" empfahl ich Petra und fing an die Piste herunter zu rollen oder besser zu rutschen. Unten im Fluss angekommen, tauchten wir mit der Wagenschnauze einmal kurz unter und dann war das Gröbste überstanden. Nun hieß es nur noch die richtige Spur durch das Flussbett zu finden und dann möglichst auf der anderen Seite wieder hinaus zu kommen. Am Ende hatte es tatsächlich schlimmer ausgesehen, als es war und der Land Cruiser brachte uns sicher und problemlos an das andere Ufer. 10 Minuten später erreichten wir das Mara Bush Camp, wo wir uns zunächst in unser großes Zelt zurück zogen. Nach einer kurzen Pause und einem ganz privaten, kleinem Lunch auf unserer Terrasse, streifte ich ein wenig durch die beiden Camps. Beobachtete die Flusspferde im Hippo Pool des Private Wings und freute mich über Paviane und frische Leoparden Spuren im zur Zeit geschlossenen Bush Camp.

Mara Bush Camp

Mara Bush Camp Mara Bush Camp


Mara Bush Camp

Mara Bush Camp

Mara Bush Camp

Anubis Paviane

Leoparden Fussspur Dik Dik Kot


Mara Bush Camp



Dann erreichte mich irgendwann der Anruf von Elena:
"The fife Boys are together now and they are on there way to Sekenani gate!" Eine Nachricht die unsere Pläne damit über den Haufen warf.
"Ich denke, dann sehen wir heute Nachmittag noch einmal nach dem Büffel Kadaver und den Löwen in dem Gebiet!" teilte ich Petra meinen Plan B mit, als wir an diesem Nachmittag spät das Camp verließen. Von dem Kaffernbüffelkadaver fanden wir so gut wie nichts mehr und die wenigen noch vorhandenen, abgenagten Knochen lagen verstreut im dichten Gebüsch. Auch von den fünf Löwen oder ihren Schwestern entdeckten wir keine Spur, stattdessen trafen wir auf einen ihrer Väter. Zusammen mit einem Weibchen und beobachtet von einem halbstarken, weiteren jungen Männchen, lag Lolpapid im hohen Gras und neben dichtem Buschwerk. Das junge Männchen war vielleicht drei Monate älter, als die bisher beobachteten fünf jungen Männchen und rührte sich nur wenig in seinem Versteck. Der alte Löwe, den man in der Mara schon vor 12 oder 13 Jahren auf den Namen Lolpapid getauft hatte, hingegen wurde von dem anwesenden Weibchen zur Paarung aufgefordert. Natürlich kam er als Herrscher dieses Gebietes der Aufforderung nach, aber der Akt war alles andere als königlich. Überhaupt, war der alte Herrscher nur noch ein Schatten seiner selbst. Abgemagert und langsam in all seinen Bewegungen stieg er von dem Weibchen und legte sich wieder im hohen Gras zur Ruhe. Wenn er allerdings so da lag und nur sein mächtiger Kopf mit der dunklen Mähne zu sehen war versprühte er immer noch seine majestätische Kraft. Seine Tage waren sicherlich gezählt, aber schon vor einem Jahr hatten wir ihn nach heftigen Kämpfen mit den beiden Rudelführern vom Fig Tree Rudel in einem schlechten Zustand angetroffen, von dem er sich später erstaunlich schnell wieder erholt hatte. Und auch jetzt schien er, mit seinem Bruder Olbanati zusammen, seine nach Macht aufbegehrenden Söhne noch fest im Griff zu haben, wie sonst waren die starken Verletzungen der fünf Junglöwen zu erklären?

Löwenmännchen, Enkuyanai pride

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid

Löwenmännchen, Lolpapid



Wir waren auf jeden Fall glücklich, diese Legende der Masai Mara noch einmal getroffen zu haben und hofften natürlich ihn auch auf unserer nächsten Safari am Ende des Jahres wieder zu sehen. (An dieser Stelle ein herzliches Jambo an Ilona Rother: "Hoffe ihr hattet auch weiterhin eine schöne und erfolgreiche Safari!")
Zufrieden mit der Löwenbegegnung fuhren wir zurück in Richtung Mara Bush Camp, in dessen Nähe, wir dann den erlebnisreichen Tag mit einem weiteren unvergesslichen Sundowner im Bush ausklingen ließen. Während die Mara uns und die Umgebung in ihr goldenes Licht eintauchen ließ baute ich eisgekühlte Drinks vor unserm Land Cruiser auf und wir erlebten wieder einen dieser Momente, in denen man glaubt die Welt gehöre einem alleine! Einen dieser Momente, den man nie vergisst! "Gemeinsam einsam!" standen wir Hand in Hand in der Masai Mara!

Masai Mara, Sundowner

Masai Mara, Sundowner
Masai Mara, Sundowner Masai Mara, Sundowner

Masai Mara, Sundowner



Wir hatten es uns offen gelassen, wann wir die Mara verlassen wollten und deshalb nur die ersten Nächte fest gebucht. Inzwischen hatten wir den Samburu aus unserer Planung wieder gestrichen, da es auch dort sehr grün sein sollte. Noch eine Woche in der Masai Mara wollten wir wegen des hohen Grases aber auch nicht verbringen. Da wir grundsätzlich viele gute Wildbeobachtungen und kleine "Wild life Storys" erlebt hatten, hatten wir uns entschieden eine zusätzliche Nacht im Private Wing des Mara Bush Camps zu bleiben und an dem gewonnen Tag einen letzten Versuch zu starten, eine Spur des Leoparden Jungen von Kaboso zu finden und dann weitere Tage am Lake Naivasha und am Lake Baringo zu verbringen um anschließend die dreiwöchige Safari auf der Sandai Farm langsam ausklingen zu lassen.
So durchquerten wir also noch einmal am frühen Morgen, im Morgennebel das Smelling Crossing und fuhren vorbei an dem ebenfalls noch vom Nebel verhangenen Rhino Ridge, streiften die immer noch fast tierleeren Topi Plains und suchten dann entlang des Olare Orok und seinen Nebenarmen nach der Leopardin und ihrem Jungen. Aber die Suche blieb erfolglos, nach mehreren Stunden Pirschfahrt, hatten wir keinen Leoparden zu Gesicht bekommen. Auch von den bisher in diesem Gebiet beobachteten Löwen fanden wir keinen einzigen. Dafür genossen wir im ersten Sonnenlicht des Tages die Begegnung mit Elefanten sowie neugierigen Schabrackenschakalen und verbrachten wir viel Zeit mit einem alten Bekannten. Einem friedlichen gigantischen Elefanten Bullen.

Masai Mara Smelling Crossing

Masai Mara

Elefant

Schabrackenschakal Schabrackenschakal


Elefant
Elefant Elefant

Elefant Elefant


Elefant



Nachdem wir den grauen Riesen verlassen hatten, suchten wir uns eine ruhige Ecke, von der wir den Olare Orok River und das Gebiet der Löwen überblicken konnten und genossen ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück unter den Augen einiger Giraffen. Anschließend pirschten wir durch das Grasland der Mara und stießen so auf ein, leider überfahrenes, Chamäleon. Der Tod des Reptils war gleich doppelt tragisch, denn das Tier hatte Eier in sich getragen, die nun durch das überrollen heraus gepresst worden waren. Dem Chamäleon war nicht mehr zu helfen und auch die Eier waren noch nicht ausgereift, so dass wir den kleinen Kadaver den Vögeln oder Schakalen überließen und weiterfuhren.

Buschfrühstück Masai Mara


Buschfrühstück Masai Mara Buschfrühstück Masai Mara


Buschfrühstück Masai Mara

Chamäleon



Gegen Mittag versuchten wir dann noch einmal in das Geparden Gebiet in Richtung Fig Tree Camp vorzudringen und wählten hierzu wieder die Furt hinter dem Intrpid Camp. Aber obwohl es den ganzen Tag über heiß gewesen war, hatten die Sonnenstrahlen nicht ausgereicht, die in der Nacht aufgeweichte Durchfahrt abzutrocknen. Natürlich war es wieder kein "matata" (Problem) in den Fluss hinter zu fahren, aber wir hatten mit dem schweren Land Cruiser keine Chance, das steile, nasse und zerklüftete Ufer an der anderen Seite wieder hinauf zu fahren. Immer wieder rutschte der Land Cruiser auf den glatten Steinen trotz Allrad ab und wir schafften letztendlich die Steigung nicht.
"Und nun fragte Petra?" als wir an der Auffahrt fest hingen.
"Nun geht es wohl rückwärts zurück an das andere Ufer!" antwortete ich zuversichtlich,
"Du spinnst!" musste ich mir noch anhören, aber da waren wir schon wieder mitten im Flussbett. Sekunden später standen wir wieder dort, wo wir de Durchfahrt begonnen hatten.
"Hm, damit hat sich diese Route für morgen früh ja auch erledigt!" stellte ich enttäuscht fest. Eigentlich wollten wir das Intrepid Crossing nutzen um unsere Rückfahrt in Richtung Sekenani Gate abzukürzen, aber daraus wurde nun wohl nichts.

Intrepid Crossing



Auch für den Nachmittag dieses Tages mussten wir uns nun etwas anderes einfallen lassen und entschieden uns darum, ein weiteres Mal in das Revier der Enkuyanai Löwen zu fahren und uns dort von den Katzen überraschen zu lassen. Noch stand die Sonne hoch am Himmel und es war erst kurz vor 2 Uhr, als wir das erste der beiden Furten vom Double Crossing durchquert hatten.
"Was ist jetzt?" fragte Petra verdutzt, als ich den Land Cruiser abrupt auf der Piste stoppte.
"Da sitzt der Agam wieder, den ich schon seid einer Woche immer weg huschen sehe, wenn wir hier vorbei kommen. Vielleicht klappt es jetzt!" antwortete ich und holte vorsichtig meine Kamera nach vorne. Dann musste ich noch ganz langsam ein wenig rangieren ehe wir eine günstige Position hatten um das kleine Reptil abzulichten. Klick, klick, die ersten Bilder waren gespeichert und wir wagten uns dichter an den Blaukehl Agam heran. Bewegungslos saß die Echse auf dem umgestürzten, trocknen Baumstamm und erst als wir zu aufdringlich wurden huschte sie davon und verschwand in dem hohlen Baum.
"Na, da hat sich das umplanen ja schon einmal gelohnt!" freute ich mich und fuhr weiter.

Blaukopfagame
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Blaukopfagame Blaukopfagame



Keine drei Minuten später passierten wir einen dicht belaubten Busch, zu dessen Füssen sich ein großes, frisches Erdloch befand. Vor einigen Tagen hatte ich das Loch in der Hoffnung Spuren von einem Erdferkel zu finden untersucht und staunte jetzt nicht schlecht, als aus dem selben Loch ein ausgewachsenes Warzenschwein heraus schaute.

Warzenschwein im Erdbau



Interessanter Weise fanden wir dann an diesem Nachmittag die fünf jungen Löwen Männchen des Enkuyanai Pride dort wieder, wo wir sie in den letzten Tagen so oft beobachtet hatten. Auch an diesem Nachmittag lagen die jungen Löwen, verschlafen in oder neben den dichten Büschen. Ob sie ein weiteres Mal erfolgreich gejagt hatten wussten wir nicht, auf jeden Fall sahen sie gut genährt, wenn auch immer noch ein wenig mitgenommen, aus.

junge Löwen Enkuyanai Rudel

junge Löwen Enkuyanai Rudel junge Löwen Enkuyanai Rudel



Lolpapid, das alte Männchen konnten wir nicht noch einmal aufspüren, dafür fanden wir aber seinen Begleiter dort, wo wir eigentlich auf einen Leoparden gehofft hatten. Selbstbewusst lag der noch nicht ganz ausgewachsene Löwe oberhalb des Flusslaufes und beobachtete die Umgebung! Vielleicht hielt sich das alte Männchen ja gut versteckt unten direkt am Wasser verborgen. Gerade als wir das Gebiet verlassen wollten, entdeckten wir das Highlight des Tages. In einiger Entfernung paarten sich zwei Warzenschweine! Auch wenn Petra der Meinung war, dass der Keiler ruhig etwas aktiver sein könnte, freute ich mich über diese seltene Beobachtung!

junge Löwen Enkuyanai Rudel

Warzenschweine Paarung



Dann ging es zurück in Richtung Mara Bush Camp, aber natürlich ließen wir es uns an unserem vorerst letzten Abend in der Masai Mara nicht nehmen unseren Sundowner irgendwo im Nirgendwo der Savanne zu zelebrieren. Mir wurde klar, dass es in den nächsten Tagen wohl eher unwahrscheinlich war, dass wir Raubkatzen beobachten würden und so genoss ich den erst einmal letzten "Katzenwhisky" ganz besonders.

Masai Mara

masai mara sundowner masai mara sundowner



- Teil VII -
Adler, Flamingos und andere schräge Vögel

(hier gehts weiter - continue!)



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