Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Kaboso, Leoparden Baby


Kleine und große Katzen in Action
- Wildlife Abenteuer in einer fast menschenleeren Mara während der Corona Zeit (Corvid 19)!
3,5 Wochen Safari und 1 Woche Nordküste!

- Oktober - November 2020 / Teil II -




Große Krokodile und kleine Katzen
Am nächsten Morgen waren wir dann noch etwas früher auf den Beinen, als an den vorangegangenen Tagen. Nach vier Tagen intensiver Geparden Beobachtung hatten wir uns am Abend dazu entschlossen nach anderen gefleckten Raubkatzen zu suchen. Ganz oben auf unserer Wunschliste stand dabei die Leopardin Kaboso und vor allem ihr neuester Nachwuchs.
Diese Leopardin war uns besonders wichtig, weil wir Ende Februar Paarungen von Kaboso mit einem kräftigen Leoparden Männchen beobachtet hatten. Es war also sehr wahrscheinlich, dass das Jungtier genau bei diesem Liebesspiel gezeugt wurde. Das Jagdrevier von der Leopardin war uns gut bekannt. In diesem Gebiet entlang des Ol Are Orok Rivers und in der Ebene zwischen Mara und Topi Plains, beobachteten wir sie nun schon seit 6 Jahren und hatten das Glück 6 ihrer im Laufe der Jahre geborenen Jungen kennen zu lernen bzw. zu beobachten. Ihr letztes Baby hatte ich im Oktober letzten Jahres zu sehen bekommen und wenig später erfahren, dass sie das Kleine verloren hatte. Nun hatte sie ein neues, wenige Monate altes Junges.

Unsere Suche führte uns an diesem Morgen, in einen anderen Teil der Mara, als wir in den letzen Tagen bepirscht hatten. Einigermaßen erwartungsvoll überquerten wir die erste, der zwei neuen Brücken des ehemaligen Double Crossing und fuhren durch die Savanne zwischen den Armen des Ol Are Orok Rivers. Dann folgten wir den Lauf des Flusses und suchten intensiv zwischen den kleinen Büschen und in den Bäumen am Ufer nach der Leopardin oder Spuren von ihr. Kurz bevor wir das Kaboso Crossing, erreichten, durch das man den kleinen Fluss durchqueren konnte (zumindest meistens) lenkten uns einige Tüpfelhyänen ab. Mehrere Tiere waren an verschiedenen Plätzen damit beschäftigt etwas zu fressen oder sich um irgendwelche Knochen zu streiten. Als wir uns den Hyänen näherten staunten wir nicht schlecht, die Raubtiere zerrten an den Knochen und am Fell einer jungen Giraffe herum. Während eine Hyäne ein großes Stück des Halses mit sich herum trug, versuchte eine andere ein Giraffenbein für sich in Sicherheit zu bringen.

Tüpfelhyänen mit Giraffenkill

Tüpfelhyänen mit Giraffenkill Tüpfelhyänen mit Giraffenkill
Tüpfelhyänen mit Giraffenkill

Tüpfelhyänen mit Giraffenkill



"Irgendwo muss ja der Rest der Giraffe liegen, wenn die Hyänen nicht schon alle Knochen in der Landschaft verteilt haben! Ich gehe aber davon aus, dass es Löwen waren, die das Giraffenkalb gerissen haben. Vielleicht finden wir ja auch noch die Jäger am restlichen Kill!" sinnierte ich, während wir rumpelnd durch die Furt fuhren. Da der kleine Fluss kaum Wasser führte, war es dieses mal nur etwas wackelig, aber wenig spektakulär. Da hatten wir an dieser Stelle der Mara in den letzten Jahren schon andere Erlebnisse bei den Durchquerungen oder Durchquerungsversuchen gehabt.

Auf der anderen Seite angekommen suchten wir zunächst nach weiteren Hinweisen auf den Giraffenkadaver, als wir aber keine Spuren oder weitere Hyänen fanden, widmeten wir uns wieder der Suche nach der Leopardin. Kurz bevor wir ein weiteres Mal den Bachlauf durchqueren mussten trafen wir auf einen der wenigen zu Coronazeiten in der Mara fahrenden Land Cruiser und sprachen den Fahrer an:
"Morning to you. Do you have any information about Kaboso and the cub?" fragte ich gezielt nach der Leopardin und ihrem Jungen. Der Fahrer lächelte stolz und antwortete:
" Yes, yesterday she kills a jung waterbock and now she is still where she put the kill in the tree. The cub is with her. Just follow the river on the other side, than you will find them!"
"Asante sana! If you go straight, you will find some hyenas with the rest of a giraffe kill!" bedankte ich mich und durchquerte den Bach. Anschließend fuhren wir langsam am dicht bewachsenen Bachufer entlang und suchten die Baumkronen nach einem kleinen Wasserbock ab. Wir folgten jedem Schlenker und jeder Schleife des kleinen Flüsschens und entdeckten zunächst anstatt eines Leoparden, ein großes Nilkrokodil Weibchen, welches vermutlich auf seinem Gelege Wache hielt. Das Reptil lag bewegungslos auf einer sandigen Stelle am hier hohen und steilen Ufer und ließ sich zunächst von uns nicht stören. Erst als wir zu nahe kamen flüchtete das Krokodil in das Wasser. Ich notierte mir die Stelle und bemerkte:
"wenn das Croco hier in den nächsten Tagen wieder an der gleichen Stelle liegt hat sie mit Sicherheit Eier und wir vielleicht Glück den Schlupf mitzubekommen!"

Nilkrokodil auf Gelege Nilkrokodil auf Gelege



Dann fuhren wir weiter und ich entdeckte endlich einen Kadaver in einem großen Feigenbaum.
"Aber dass sieht jetzt nicht nach einem Wasserbock aus!" erklärte ich Petra, während ich den Land Cruiser unter dem Baum rangierte. Der Kadaver war blutig und frisch und als wir endlich eine Position gefunden hatten, von der aus wir die im Baum hängende Beute erkennen konnten, trauten wir unseren Augen nicht. Über uns im Baum hing ein Flusspferd Kalb!
"Wow!" bemerkte Petra kurz.
"Glaubst du, dass das auch die Leopardin war!" fragte Petra mich, während wir nach dem Jäger dieser Beute suchten!
"Keine Ahnung, Gnus erbeutet sie ja auch. Trotzdem glaube ich eher, dass dieser Kill auf das Männchen geht!" So sehr wir uns auch in den Bäumen und Büschen umsahen, einen Leoparden konnten wir nicht entdecken. Weder Kaboso noch einen Kater. Also setzten wir unsere Pirschfahrt am Ufer fort.

Flusspferdbaby als Leopardenbeute Flusspferdbaby als Leopardenbeute



Nach ca. 10 Minuten erspähten wir wieder einen Kill im Baum und auf einem dicken Ast unterhalb der Beute kletterte gerade ein Minileopard herum, als wir die Stelle erreichten. Zu überraschend kam der Anblick und so verschwand der kleine Leopard nach wenigen Sekunden aus unseren Augen und ich hatte es gerade noch geschafft einen leeren Ast zu fotografieren.
"Hast du ihn?" fragte Petra. Ich schüttelte den Kopf während ich auf das Kameradisplay sah:
"Also, den Ast schon. Aber den Kleinen nicht!" grinste ich. Dann suchten wir nach Kaboso und entdeckten die Leopardin gut getarnt, unterhalb des Baumes liegend, in dem die Beute hing. Von ihrem Nachwuchs war zunächst nichts mehr zu sehen. Ich sah auf die Uhr, es war jetzt kurz nach 09:00 Uhr.
"Wenn der Kleine bis eben gespielt und rum getobt hat, dann wird er jetzt sicher eine ganze Weile schlafen?" fragte ich mehr mich selber, als dass ich eine Erklärung abgab.
"aber ich schätze, dass wir nun hier warten oder?" sah Petra mich an.
"Auf jeden Fall!" antwortete ich und rangierte den Land Cruiser so, dass wir sowohl Kaboso in ihrem Versteck, als auch den Kadaver gut sehen konnten. Dann hieß es geduldig warten!

Leopard, Kaboso Leopard, Kaboso


Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso



Es vergingen 40 Minuten, dann wurde unsere Geduld belohnt. Die Leopardin verließ ihr Versteck und erschien am Wasserbock Kadaver. Viel konnten wir von ihr nicht sehen, aber wir konnten beobachten wie sie an ihrer Beute fraß. Ihr Baby schlief vermutlich gut versteckt in seiner Deckung, zumindest zeigte es sich nicht.
Nachdem sich Kaboso nach ca. 15 Minuten am Kadaver, wieder in das dichte Buschwerk zurück gezogen hatte und schlafen legte, beschlossen wir auch erst einmal in der Nähe etwas zu frühstücken. Wieder verzichteten wir auf einen gemütlichen Frühstücksplatz und nutzten nur den herausklappbaren Kühlergrill als Frühstückstisch! Was aber angesichts der morgendlichen, ungewohnt kühlen Temperaturen gar nicht so schlimm war.

Leopard, Kaboso

Buschfrühstück in der Masai Mara

Buschfrühstück in der Masai Mara Buschfrühstück in der Masai Mara



Nach dem Frühstück hieß es wieder warten und dieses Mal mussten wir lange warten. Erst nach 3 Stunden konnten wir Bewegung in den Büschen neben uns registrieren. Dieses Mal war es Kabosos Tochter, die offensichtlich ausgeschlafen hatte und anfing durch die Sträucher zu turnen. Dann zeigte sie sich uns in ihrer wundervollen Schönheit und erschien kurzfristig vor dem dichten Laubwerk.
Aber der Anblick im Freien, war uns nur kurz vergönnt, denn anscheinend hatte nun auch die kleine Leopardin Hunger und kletterte zu dem Kadaver hoch. Geschickt kraxelte sie über die Äste und Zweige und erreichte dann mühelos die Beute. Kaum angekommen fing sie an, an dem Kadaver herum zu zerren und sich am Fleisch der Beute gütlich zu tun. Dabei wirkte sie alles andere als wie ein Baby Leopard!

Leopard, Kaboso Leopard, Kaboso


Leopard, Kaboso
Leopard, Kaboso Leopard, Kaboso


Leopard, Kaboso



Während die kleine Leopardin noch am Kadaver fraß und spielte erschien plötzlich auch wieder ihre Mutter aus dem Dickicht. Kaboso hatte ganz offensichtlich Durst und schlich deshalb vorsichtig über die Sumpfpflanzen an das Wasser. Es war inzwischen Mittagszeit und wir freuten uns, dass unsere Geduld mit ihrem Erscheinen so dicht an unserem Fahrzeug belohnt wurde. Als dann wenig später auch noch ihre Tochter zum Trinken ins Freie kam, war der Tag eigentlich perfekt und wir mehr als zufrieden. Aber natürlich waren wir noch lange nicht satt vom Anblick dieser beiden, so gut getarnten Raubkatzen und so blieben wir noch weitere Stunden um ihnen beim Spielen, fressen und klettern zu zusehen.

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso



Erst eine Stunde vor Sonnenuntergang verließen wir die Leopardin und ihre Tochter. Fuhren aber nicht zurück in Richtung Aruba Camp ohne noch einmal nach dem Hippobaby im Baum und dem Nilkrokodil zu sehen. Das Nilkrokodil war wie erwartet zurück gekommen und lag wieder an genau der Stelle an der wir es am Morgen zu erst gefunden hatten. Was aber noch faszinierender war, war das Leoparden Männchen, welches unweit des Krokodiles am Ufer des Baches lag und tief und fest schlief!
"Somit wäre auch geklärt, wer das kleine Hippo in den Baum gehängt hat!" bemerkte ich als wir endgültig in Richtung Aruba Camp aufbrachen.


Leoparden Männchen



Die Hyänen mit den Knochen der Giraffe, eine Nilkrokodilmutter auf einem Gelege, zwei erwachsene und ein Baby Leopard und alle mit Kill. Viele verschiedene Tiere hatten wir heute nicht gesehen und weit herumgekommen in der Mara waren wir auch nicht, aber das was wir sehen und erleben durften entsprach genau unserer Vorstellung von Wildnis und so waren wir mehr als zufrieden, als wir den Tag mit unseren Drinks auf der hölzernen Terrasse des Aruba Camps ausklingen ließen!

Aruba Mara Camp Aruba Mara Camp



Vor uns lag unsere letzte Nacht im Aruba Camp. Den nächsten Tag wollten wir nutzen um irgend wann im Mara Eden Safari Camp anzukommen. Die Nacht war dann eher ruhig und wir am nächsten Morgen wieder früh unterwegs. Von Gerdi hatten wir uns schon vor ein paar Tagen verabschiedet, sie war mit Gästen in Richtung Amboseli Park unterwegs, so war die Abreise im Morgengrauen eher still. Natürlich fuhren wir ohne Umwege direkt zu dem Baum in dem die Leopardin ihre Beute versteckt hatte und stellten kurz nach Sonnenaufgang fest, dass sowohl die Beute als auch die Leoparden noch dort waren. Kaboso tollte mit ihrer übermütigen Tochter ausgelassen zwischen den Büschen herum. Zwar konnten wir sie immer nur sporadisch durch das dichte Laubwerk beobachten, aber dennoch war es schön dem Familienglück beizuwohnen.
Zwischendurch sahen wir nach dem Kill des Leoparden Männchens und fanden auch diesem nur wenig verändert im Baum wieder. Unter dem Baum lauerte bereits eine gelangweilte Tüpfelhyäne und wir vermuteten, dass der Kater deshalb nicht zu entdecken war. Zumindest konnten wir ihn nicht sehen. Kaboso war unterdessen bemüht ihre Beute weiter oben im Baum zu verstecken und trug den Kadaver deshalb mit Hilfe ihrer kräftigen Kiefer höher zwischen die dünneren Äste, ehe sie wieder begann von der Beute zu fressen. Ihre Tochter hatte sich vermutlich nach dem morgendlichen Toben wieder zur Ruhe gelegt. Wir blieben den gesamten Vormittag bei den Leoparden.

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso Leopard, Kaboso


Leopard, Kaboso

Leopard, Kaboso



Nachdem Kaboso ihr Mahl beendet hatte und ebenfalls den Baum herunter geklettert war um dann im Gebüsch aus unserer Sicht zu verschwinden, wollten wir die Zeit nutzen um das nächste Camp zu erreichen. Es war inzwischen später Vormittag geworden und wir hatten kein Frühstück aus dem Aruba Camp mitgenommen, sondern wollten stattdessen bis zur Lunchzeit im Mara Eden Safari Camp sein. Kabosso hatte sich mehr als 30 Minuten lang vor unseren Augen satt gefressen und ihre Tochter schien zu schlafen, wir glaubten hier so schnell nichts verpassen. Dachten wir zumindest!
Die kürzeste Route zum Mara Eden Camp führte über den Rhino Ridge, ein langgezogener grüner Hügel zu dessen Füssen die Topi Plains lagen. Ein Gebiet, welches immer gut für Löwensichtungen war und so wurden auch wir an diesem Vormittag nicht enttäuscht. Noch bevor wir die holprige Piste, die über den Ridge führte erreicht hatten, trafen wir auf ein Löwenpärchen. Verliebt lagen die beiden Raubkatzen nebeneinander im offenen Gelände und wir waren uns sicher, dass es in Kürze zu einer Paarung kommen würden, dennoch fuhren wir weiter. Außer einer kleinen Elefantenfamile und einem einsamen Kaffernbüffel, sahen wir dann unterwegs nur wenig anderes Wild. Ich hatte Petra für diesen Tag eine längere Mittagspause versprochen und die hatte sie sich auch, nach 5 Tagen ohne richtige Pausen, mehr als verdient. Zügig überquerten wir also den Rhino Ridge und erreichten gegen 12:00 Uhr das Mara Eden Safari Camp.

Löwe, Männchen

Löwe, Weibchen

Elefanten auf dem Rhino Ridge

Rhino Ridge, Masai Mara

Impala Bock

Kaffernbüffel am Rhino Ridge, Masai Mara



Munir, der Besitzer des Camps, hatte mich schon am Vortag angeschrieben und nachgefragt ob wir bis zum Lunch im Camp sein würden und welches Zelt wir haben wollten. So war dann auch für uns wieder das Zelt Nr. 1 reserviert und vorbereitet. Wir liebten die Aussicht aus diesem Zelt, auf den ruhig dahin fließenden Mara River und die gegenüberliegende Sandbank, auf der fast immer Nilkrokodile vor sich hin dösen.
Wie im Aruba Camp auch, gab es umfangreiche Vorkehrungen und Hinweise auf Hygieneregeln und die Staff trug ausnahmslos Masken. Corona hatte auch die Masai Mara fest im Griff.
Das Zelt war schnell für die nächsten Tage eingerichtet und während Petra nach dem Dinner ein kleines Nickerchen machte, streifte ich zu Fuß durch das Camp und die nähere Umgebung. Es schien, als ob die Flusspferde den Mangel an Touristen ausgenutzt hatten und dabei waren, das Camp zu übernehmen. Ich stieß nicht nur auf viele neue Hippopfade, vom Ufer hinauf in das Camp, sondern auch auf viele deutliche Fußspuren und am Rande des Camps dann auch auf einen der Verursacher der tiefen Trittspuren. Vorsichtig bewegte ich mich Rückwärts zurück in Richtung Camp, als der riesige Flusspferdkörper vor mir im Dickicht aufgetaucht war. Der Koloss schien mich nicht bemerkt zu haben und graste friedlich weiter, während er in Richtung Mara River trottete. Wenig später schreckte ich einen flinken Nilwaran am Ufer des Flusses auf und konnte zusehen, wie der Waran, nachdem er in den Mara geflüchtet war, Mühe hatte den Fluss zu überqueren. Einen Augenblick fürchtete ich um sein Leben, als eines der großen Nilkrokodile am Ufer seinen Kopf erhob, aber am Ende erreichte der Waran das andere Ufer und das Krokodil schlummerte ungerührt weiter in der prallen Mittagssonne. Neben den Krokodilen lagen noch weitere Flusspferde in der Sonne und auch ich zog es nach einer Weile, aufgrund der Mittagshitze, vor das Treiben am Mara Ufer von einem Stuhl aus zu beobachten, anstatt am Ufer entlang zu pirschen.

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara
Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara


Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara

Mara Eden Safari Camp, Mara River - Masai Mara



Nach entspannten drei Stunden im Camp, brachen wir auf um zurück zu den Leoparden zu fahren. Wir passierten noch einmal das Löwenpärchen, ohne uns länger bei ihnen aufzuhalten und entdeckten unweit der Löwen plötzlich zwei junge Geparden Männchen, die auf einer kleinen Anhöhe lagen. Aber wir waren nicht die einzigen, die die Geparden entdeckt hatten, eine weitere einzelne Löwin hatte die gefleckten Jäger ebenfalls ins Visier genommen und näherte sich langsam. Wir stoppten und beobachteten gespannt. Die Geparden schienen nach Beute Ausschau zu halten und blickten in die Entgegengesetzte Richtung und so bemerkten sie die Löwin erst sehr spät, reagierten dann aber sofort und versuchten sich zu entfernen. Aber die Löwin folgte ihnen und spielen wollte sie ganz sicher nicht. Dann machte die große Raubkatze plötzlich ernst und setzte zum Spurt an, die Geparden flüchteten, aber die Löwin setzte nach. Natürlich hatte die große, schwere Löwin keine Chance gegen die leichten Sprinter der Savanne und als schienen die Geparden das genau zu wissen, flüchteten sie auch nie weiter, als unbedingt notwendig. Mal umkreisten sich die drei Raubkatzen mit gehörigem Abstand und dann ging die Löwin immer wieder zum Angriff über und jagte den Geparden hinterher. Diese schafften es aber jedes Mal mühelos genügend Distanz zwischen sich und die Angreiferin zu bringen. Dann gab die Löwin auf und die Geparden zogen ungestört weiter, allerdings nicht ohne sich immer wieder vorsichtig nach der Löwin umzusehen.

Löwe Männchen

Gepardenbrüder

Löwe, Weibchen

Gepardenbrüder

Gepardenbrüder

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden

Löwe jagt Geparden



Als wir uns sicher waren, dass das Spektakel an dieser Stelle vorüber war, beeilten wir uns in Richtung der Leopardin weiter zu fahren. Zunächst aber führte unsere Piste uns an der Nilkrokodil Dame vorbei, wo wir uns davon überzeugen konnten, dass das große Reptil immer noch die Sandfläche bewachte. Kurz danach standen wir dann unter dem Baum, in dem der kleine Hippokadaver hing und Petra bemerkte plötzlich:
"Vom Kadaver ist nicht mehr viel zu erkennen! Ups, da ist auch der Leopard!" zeigte sie nach oben in den Baum, wo der große Leoparden Kater gerade dabei war den Baum herunter zu klettern. Wir erhaschten nur noch einen kurzen Blick, ehe der kräftige Kerl im Dickicht am Ufer verschwand.
"Cool!" bemerkte ich und fuhr weiter in Richtung der Stelle, an der wir am späten Vormittag die Leopardin Kaboso verlassen hatten. Noch bevor wie den Baum mit dem Kadaver erreichten, trafen wir einen langjährigen guten Bekannten und seine Freundin und mussten erfahren, dass Kaboso während unserer Abwesenheit ein kleines Dik Dik erbeutet und es ihrer Tochter zum spielen lebendig überlassen hatte!
An dieser Stelle ein herzliches Jambo an Thorsten und Ute!

brütendes Nilkrokodil

Leoparden Männchen, Masai Mara



Als Petra meinen enttäuschten Blick sah bemerkte sie nur:
"Tja, man kann nicht überall sein!"
"Das stimmt! Trotzdem ärgerlich!" antwortete ich und versuchte eine Position zu finden, um wenigstens noch das Kleine mit dem Dik Dik zu sehen zu bekommen. Aber dann kam alles ganz anders. Wie aus dem Nichts erschien eine große Horde Anubis Paviane auf der Bildfläche und erste große Affen streiften durch den Sumpf, gefährlich nahe an dem Baum der Leoparden vorbei. Paviane und Leoparden waren im wahrsten Sinne des Wortes Todfeinde und ich war gespannt auf die Reaktion der Leopardin. Diese Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Urplötzlich sprang Kaboso dicht neben einem der anführenden drei Pavian Männchen aus dem Dickicht und flüchtete dann aber anstatt anzugreifen. Mit weiten Sätzen sprang sie vor dem nachfolgenden Affen davon. Zunächst wurde ihr Abstand immer größer, dann wirbelte sie plötzlich herum und griff den verdutzten Pavian an. Dieser schaffte so gerade noch rechtzeitig seinen Angriff zu stoppen und legte eine Notbremsung ein. Dann flüchtete der Affe. Aber das schien nicht der Plan der Leopardin zu sein. Sie fauchte dem Pavian hinterher und rannte dann wieder davon. Die Leopardin wollte verfolgt werden, sie wollte die Affen möglichst so weit wie möglich von ihrem Nachwuchs weg locken und die ganze Sippe ablenken. Dieser Plan ging aber nur zu 50% auf. Denn es folgten ihr nur zwei Affen und während Kaboso diese beiden Paviane weg lockte, zogen mindestens 30 weitere nur wenige Meter neben ihrem Jungen durch den Sumpf. Keiner der Paviane schien die Anwesenheit des kleinen Leoparden zu ahnen und zu bemerken. Und so standen wir unendlich erscheinende Minuten hilflos da und bangten um das Leben der kleinen Leopardin. Dann war der Spuk vorbei, die Affenhorde war vorüber gezogen, allerdings fehlte von Kaboso jede Spur und auch ihre Tochter ließ sich verständlicher Weise nicht blicken. Wir warteten und suchten noch gut eine Stunde und brachen dann die Pirschfahrt ab um zurück zum Mara Eden Camp zu fahren.
"Oh, what a day! Löwen jagen Geparden, Paviane jagen Leoparden und trotzdem hätte ich den Dik Dik Kill gerne gesehen!" sinnierte ich vor mich hin, während wir durch die Weite der Mara rollten.
"Und wenn du einfach mal mit etwas zufrieden bist!" fragte Petra mich;
"Och, zufrieden bin ich, mit Dik Dik Kill wäre ich einfach noch zufriedener!" lachte ich!


Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara

Kaboso, Leopard kämpft gegen Paviane, Masai mara



Den Abend verbrachten wir zusammen mit Munir, dem Besitzer des Mara Eden Camps und seiner Freundin Nancy beim Dinner, wo wir leider erfahren mussten, dass aus weiteren gemeinsamen Abenden oder Unternehmungen erst einmal nichts werden würde! Munir, der selber erst seit kurzem wieder in der Mara war, musste noch einmal nach Nairobi zurück.
"Are the hippos taking over the emty camp?" fragte ich Munir lachend beim Essen und er fing an uns die ein oder andere Camp Story über die Kolosse zu erzählen. Am spannendsten und lustigsten war die Geschichte, in der ein recht zutrauliches Flusspferd, welches nur ein Ohr hatte und deshalb "sikio" (Ohr) getauft wurde, die Hauptrolle spielte. Sikio hielt sich auch tagsüber regelmäßig im Camp auf und hatte nach der großen Mara Flut im April, das einzige vom Wasser verschont gebliebene Zelt, das Spa Zelt, gestürmt und dem Erdboden gleich macht. "This hippo is stil here and normaly a very friendly one. Sometime we walk with him in the camp. So long as you behind him it´s no problem!" beendete Munir seine Geschichte. In anderen Gesprächen ging es natürlich auch um Corona und Landespolitik.
"But don´t worry about a new lockdown here in Kenya! If so, you can stay here or in the new lodge! This is your home here, so long as you like!" ließ er uns wissen, ehe wir zu unseremn Zelt gingen.
Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir auf jeden Fall irgendwo unterkommen würden, auch wenn uns ein "lockdown" hier im Land, die weiteren Safaripläne zerschmettern würde. Zunächst aber schlief ich nur mit Gedanken über die kommenden Tage ein und da standen erst einmal die Leoparden ganz oben.



Ein Seval zum Frühstück und ein Hippo zum Abendessen
Die Nacht selber war unerwartet ruhig geblieben. Kein Löwengebrüll, kein Hyänen Gekicher. Dafür weckten mich gegen Morgen die Trittgeräusche des Room Steward, der den Tee brachte. Dachte ich zumindest. Denn als ich noch etwas verschlafen durch die Moskitogaze aus dem Zelt schaute stand nicht der Steward, sondern ein ausgewachsenes Hippo direkt vor unserem Zelt. Schlaftrunken sah ich auf die Uhr und freute mich, dass es erst 4 Uhr war. Das Hippo zog weiter und ich legte mich zufrieden, noch eine Stunde schlafen zu können, wieder ins Bett.
Kurz nach fünf brachte man uns dann tatsächlich unseren Morgentee, den wir dann allerdings aufgrund der frischen Temperaturen, in unserem Zelt zu uns nahmen.

Wie jeden Morgen verließen wir das Camp kurz vor Sonnenaufgang, wobei an diesem Morgen die Sonne gar nicht so wirklich aufgehen wollte. Es war bewölkt und der Himmel sah verdammt nach Regen aus, außerdem wollte es einfach nicht wärmer werden an diesem Vormittag. Während Petra sich einen Kikoi als Schal um den Hals wickelte, bemerkte ich nur:
"Gutes Katzenwetter!" dann fuhren wir genau dorthin, wo wir am Vorabend die Leoparden verloren hatten. Zunächst kontrollierten wir die beiden Bäume. Von dem Hippo Baby Kadaver hing nach wie vor nur noch ein kläglicher Rest im Baum und vom Wasserbock Kalb von der Leopardin war gar nichts mehr zu finden.
"Das bedeutet zumindest, dass sie zurück gekommen ist! Nun müssten wir nur noch herausbekommen, wohin sie mit ihrer Tochter gezogen ist? Denn irgendwo muss sie die Kleine ja verstecken!" sagte ich zu Petra, während wir dem Flusslauf folgten und nach den Leoparden suchten. Dann ein Hinweis, die Leopardin wurde angeblich auf der anderen Uferseite gesichtet. Da ein Durchqueren des Baches im Moment absolut unmöglich war, mussten wir zunächst bis zum Double Crossing fahren und dort über die neue Brücke auf die andere Seite wechseln. Als wir das vermeintliche Gebiet dann endlich erreichten, gab es von der Leopardin keine Spur mehr und niemand wusste wohin sie verschwunden oder ob sie wirklich dort gewesen war.

Aber die Masai Mara, wäre nicht die Masai Mara, wenn sie nicht im selben Moment etwas Neues für uns parat hätte. Zu unserer großen Überraschung und Freude entdeckten wir einen jagenden Serval Kater und hatten das Glück ihn eine längere Zeit bei seinen Aktivitäten begleiten zu dürfen. Die kleine, schlanke Raubkatze durchstreifte das hohe, braune Gras und die niedrigen, grünen Büsche und hatte dabei einen gesunden Appetit. Nacheinander verschwanden mehrere Mäuse in ihrem Schlund, die sie erstaunlicher Weise und egal wie groß sie waren, immer in einem Stück verschlang. Es war faszinierend zuzusehen, wie ihre großen Ohren wie Radare hin und her gedreht und immer wenn sie ein Ziel erfasst hatten, steif nach vorne gerichtet wurden. Immer wieder stand die kleine Katze, die mit ihrem hochbeinigen, schlanken Körper und dem eher zierlichen Kopf, an einen Mini Geparden erinnerte, stock steif und still da, wenn sie lauschte. Dann ein kleiner Sprung, kopfüber in ein Grasbüschel oder einen Strauch, ein wenig Gekratze mit den Vorderpfoten und schon kam sie mit einer Maus im Maul wieder zum Vorschein.

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval



Zwischendurch eine Pause in einem Grasnest und dann, als die Jägerin auf eine kleine Gruppe Rotkehlfrankoline aufmerksam wurde, wurde es plötzlich noch spannender. Anstatt die Vögel direkt anzuschleichen wartete die kleine Raubkatze geduldig, mit angespannten Muskeln im hohen Gras. Die Frankoline ahnten nichts von der Anwesenheit des Servals und rannten, nach Futter suchend, kreuz und quer durch das hohe Gras. Dann schnellte die Katze urplötzlich nach vorne und die Vögel flogen erschrocken auf. Mit einem gewaltigen Satz sprang der Serval, mit seinem zweiten Sprung den Vögeln nach und verfehlte mit seinen langen Vorderbeinen nur knapp eines der Federviecher, ehe er wieder sicher auf den Hinterbeinen landete. Leider gaben die Frankoline dem Serval keine weitere Chance, so dass dieser sich wieder der Mäusejagd widmete.

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval

jagender Serval jagender Serval

jagender Serval



Kaum hatten wir die kleine Raubkatze verlassen, begegneten wir den nächsten beiden Mäusejägern und beobachteten zwei Sekretäre bei der Jagd. Allerdings waren die beiden durch die Savanne schreitenden Greifvögel mehr damit beschäftigt Käfer und andere Insekten aufzuschrecken und zu verspeisen, als nach Mäusen zu jagen!
Irgend wann waren wir selber hungrig und suchten uns in der Savanne eine ruhige Stelle für unser Frühstück. Auch wenn das Wetter an diesem Tag nicht wirklich gemütlich war, genossen wir es doch endlich einmal in Ruhe zu frühstücken. Anschließend sahen wir nach "unserem" Nilkrokodil Weibchen sowie der vermeidlichen Eiablagestelle und einigen anderen Krokodilen im Ol Are Orok River.

Sektretär

Buschfrühstück in der Masai Mara

Sektretär Buschfrühstück in der Masai Mara


Nilkrokodil auf Gelege
Nilkrokodil Weibchen - Tag 3!

Nilkrokodil im Ol Are Orok River



Außer den Krokodilen und einigen Hippos entdeckten wir kein Wild am Fluss und so fuhren wir gegen Mittag in das nahe Mara Busch Camp, wo wir mit Thorsten und Ute verabredet waren.
"Hi, Jorg, Hi Petra, good to see you during this time!" kam uns Nelson der Manager freudig entgegen. Ich vermisste sein sympatisches Lächeln und konnte über der Maske nur seine fröhlich funkelnden Augen sehen.
"We are happy to see you too! So far everything ok?" begrüßten wir ihn herzlich und tauschten noch einige Neuigkeiten über Politik und die Corona Lage aus. "Come and have lunch with us!" führte Nelson uns anschließend ins Camp und da wir wussten, dass Widerstand zwecklos war, ließen wir uns zum Lunch überreden, obwohl wir eigentlich nur auf einen Drink ins Camp gekommen waren. Ute und Thorsten erwarteten uns schon im Private Wing, denn nach dem Essen hatten wir geplant für die Besitzer des Camps, Fotos im neu aufgebauten Mara Bush Camp zu machen. Wobei wir nicht fotografieren wollten, sondern uns für Thorsten bzw. die Campaufnahmen, als Komparsen zur Verfügung gestellt hatten.

new  Mara Bush Camp, Sunworld



Während Thorsten und Ute noch im Camp blieben, zog es uns nach dem Fototermin zurück in die Wildnis, wo wir nach wenigen Minuten ein Löwenmännchen auf der anderen Seite des Ol Are Orok erspähten. Um den Löwen zu erreichen mussten wir zunächst erst wieder die beiden neuen Brücken des Double Crossing überqueren und dann im großen Bogen zurück an den Ol Are Orok fahren. Zwar erwartete uns auf der anderen Seite angekommen nichts Spektakuläres, aber immerhin fanden wir neben dem Löwenmännchen, drei weitere Löwinnen. Nicht ahnend, dass diese drei Löwen noch eine Hauptrolle in unseren Wildlifestorys spielen sollten. An diesem Nachmittag aber lagen sie nur faul am Ufer des kleinen Flusses und es sah nicht so aus als duldeten sie das Männchen in ihrer unmittelbaren Nähe. Vermutlich war es aktuell schwer genug sich selber zu ernähren, da brauchte man nicht auch noch einen schmarozenden, hungrigen Löwen Mann.

Löwe, Männchen

Löwe, Männchen

Löwen Weibchen



Nachdem wir die Löwen wieder sich selbst überlassen hatten, fuhren wir noch einmal zu "unserem" Nilkrokodil und überzeugten uns davon, dass das Reptil auch weiterhin auf dem Gelege lag! Kurz nach der Stippvisite wurde der Himmel immer dunkler und es fing recht heftig an zu regnen. Wir fuhren noch ein wenig durch die weiten, nassen und wie ausgestorben wirkenden Topi Plains, wo wir im hohen Gras einigen Tüpfelhyänen und zwei Löwen Männchen (Half Tail und Logol) fanden.
Da der Regen zunahm und der Himmel immer weiter zuzog und auch weil wir keine Lust auf eine Schlammschlacht auf den Pisten hatten, brachen wir an diesem Tag unsere Pirschfahrt noch vor Einbruch der Dämmerung ab, um zurück zum Mara Eden Camp zu fahren. Unterwegs erlebten wir einen schönen Regenbogen, der sich über die beiden verliebten Löwen vom Vortag spannte. Kurz vor dem Mara Eden Camp blockierte dann noch eine große Impala Herde die Piste und verhinderte zunächst unsere Einfahrt in das Camp.

Nilkrokodil auf Gelege, Tag 3
Nilkrokodil Weibchen - Tag 3 Nachmittags!

Tüpfelhyänen

Masai Mara

Löwe, Männchen Löwen, Männchen


Regenbogen in der Masai Mara

Regenbogen in der Masai Mara

Masai Giraffen

Masai mara Masai mara


Impala



Der Regen wurde immer heftiger und zwang uns unseren abendlichen Drink im Zelt einzunehmen, was aber in dem großen gemütlich eingerichteten Zelt des Eden Camps kein Problem war! Erst als das prasseln auf dem Zeltdach weniger wurde entschlossen wir uns nach vorne ins Camp zum Dinner zu gehen. Während ich noch damit beschäftigt war, das Zelt zu verschließen, verschwand Petra wortlos hinter mir. Nachdem das Zelt ordentlich verschlossen war, drehte ich mich um, bückte mich und tauchte unter der vorderen Zeltüberdachung hindurch ins Freie. Noch bevor ich mich wieder aufrichten konnte registrierte ich eine Briese warmer, nach frischem Gras riechender Luft in meinem Gesicht und war mir sofort sicher, dass der große dunkle Schatten vor mir, nicht Petra war. Vor mir stand ein ausgewachsenes Flusspferd und kam genau auf mich zu. Ich machte einen schnellen Schritt Rückwärts und stand, zugegeben etwas angespannt, mit dem Rücken zur Zeltwand. Irgendwie gab es keinen Fluchtweg für mich und so griff ich nach einem der neben mir stehenden Klappstühle. Gleichzeitig gingen mir in Sekunden Munirs Worte durch den Kopf.
"So long as you are behind this hippo, you are safe!" Also selbst wenn es sich um den einohrigen Sikio gehandelt hätte, hatte das hinter Ihm bleiben schon einmal nicht geklappt, ganz abgesehen davon, dass ich es verpasst hatte seine Ohren zu zählen, als er mir so unerwartet in das Gesicht hauchte.
Ohne mich wirklich zu beachten, trampelte das schwere Flusspferd über unsere Zeltterrasse und an mir vorbei und verschwand in Richtung Mara River. Ich atmete tief durch und rief dann nach Petra. Die musste ja, ohne Taschenlampe, noch irgendwo hinter dem Zelt stehen und hatte ja das Hippo sicherlich nicht gesehen. Sonst hätte sie mich ja gewarnt, oder?

"Pedi, ...Pedi,... hallo!" meine Stimme wurde immer lauter. Dann lauschte ich. Als ich nach mehrmaligem Rufen keine Antwort erhielt, ging ich langsam durch das Camp, immer darauf gefasst auf ein weiteres Hippo zu stoßen. Anstatt auf eine weiteres Flusspferd stieß ich dann auf Petra, die wie angewurzelt auf dem schmalen Weg des Camps stand.
"Weißt du was ich eben gesehen habe!" fragte sie mich aufgeregt, als ich bei ihr war.
"Ein Hippo?" antwortete ich und musste mir das Lachen verkneifen.
"Hast du auch eines gesehen?" fragte sie ernsthaft weiter!
"Äh, ja, ich habe auch eines getroffen! Hast du mich nicht rufen hören" fragte ich belustigt und wütend zugleich.
"Doch!" bestätigte Petra kleinlaut.
"Ja und warum antwortest du mir dann nicht?" fragte ich jetzt tatsächlich etwas verärgert.
"Bin ich blöd, ich verrate dem Flusspferd doch nicht wo ich bin!" antwortete Petra und musste selber loslachen.
"Is klar" prustete ich los und erzählte ihr dann mein Erlebnis.

"Ich habe den echt erst nicht gesehen und erst bemerkt, als er genau neben mir aufgestanden ist und dann habe ich mich schnell und leise ein paar Schritte aus dem Staub gemacht. An dich habe ich überhaupt nicht gedacht!" erklärte sie mir immer noch lachend.
"Hier!" drückte ich ihr die große Taschenlampe in die Hand,
"Damit du nicht noch einen Elefanten im Camp umrennst!" musste auch ich nun laut lachen und dann gingen wir zum Dinner.

Natürlich ließen wir beim Essen die Erlebnisse der letzten Minuten noch ein paar mal Revue passieren und waren uns beide darüber im Klaren, dass diese Begegnung auch anders hätte ausgehen können. Also die mit dem Hippo, nicht die anschließende mit Petra!
Nachdem Dinner ließ Petra mich wieder vorgehen und wir erreichten ohne weitere Zwischenfälle oder Begegnungen unser Zelt und dann unser Bett.



Noch mehr kleine Katzen
Der folgende Morgen erwartete uns mit einem freundlichem Sonnenaufgang und heiterem Himmel, es war wieder deutlich wärmer als am Vortag. Kaum hatten wir das Camp verlassen, begegneten wir zwei halbstarken Elefantenbullen die dabei waren ihre Kräfte zu messen. Ihre Rüssel engumschlungen und die Stoßzähne ineinander verkeilt, schoben sich die Dickhäuter hin und her. Es war mehr ein Spiel, als ein ernsthafter Kampf und dennoch wurden die Ohren bedrohlich aufgestellt und die Hinterbeine kraftvoll in den Boden gestemmt. Keiner der Beiden wollte nachgeben und es klang jedes Mal beeindruckend, wenn die Stoßzähne der grauen Riesen auf einander schlugen. Dann zog sich einer der beiden zurück und räumte das Feld.

streitende Elefanten in der Masai Mara

streitende Elefanten in der Masai Mara

streitende Elefanten in der Masai Mara

streitende Elefanten in der Masai Mara

streitende Elefanten in der Masai Mara

streitende Elefanten in der Masai Mara



Wir hatten uns eigentlich vorgenommen an diesem Morgen entlang des Mara Rivers nach Wild und Erlebnissen zu suchen und fuhren deshalb parallel des Flusses in Richtung Nord/Westen. Nach wenigen Kilometern mussten wir allerdings einsehen, dass die Regenfälle der Nacht die meisten Pisten aufgeweicht hatten und da wir nichts unnötiges riskieren wollten, disponierten wir um.
"Jetzt wo kaum andere Fahrzeuge unterwegs sind, muss man nicht unbedingt irgendwo im Nirgendwo stecken bleiben, oder?" sah ich Petra an und wendete den schweren Land Cruiser.
Dann fuhren wir in Richtung Talek River und Smelling Crossing, wo wir hofften eine andere Leopardin oder zumindest Hinweise auf diese Raubkatze und ihre zwei Babys zu finden. Unterwegs stießen wir dann völlig unerwartet auf die beiden jungen Geparden Männchen die wir vor zwei Tagen in der Nähe der Topi Plains und von der jetzigen Position aus, auf der anderen Seite des Rhino Ridge, bei ihrem Konflikt mit der Löwin, beobachtet hatten. Die beiden gefleckten Raubkatzen schienen immer noch oder schon wieder hungrig zu sein. Auf jeden Fall zogen sie aufmerksam durch die Graslandschaft und nutzten jede Erhebung die ihnen eine gute Aus- und Weitsicht bot. Wir folgten den beiden Geparden mehr als eine Stunde und bekamen dann einen Tipp. Die Leopardin Bahati war am Ol Kiombo Airstrip mit ihren Jungen gesehen worden.
"Jagende Geparden oder Leoparden Babys? Sah ich Petra fragend an und wusste die Antwort eigentlich vorher.
"chui kidogo!" antwortete Petra, wie erwartet (*kleine Leoparden). Und so verließen wir die Gepardenbrüder obwohl wir auf dieser Safari noch keine einzige erfolgreiche Gepardenjagd beobachtet hatten.

Gepardenbrüder

Gepardenbrüder

Gepardenbrüder

Gepardenbrüder



Wenig später durchfuhren wir am Smelling Crossing den Ol Are Orok River und entdeckten dann nach einer Weile tatsächlich die Leopardin Bahati in der Nähe des Flusses, im dichten Gebüsch. Nur von ihren beiden Jungen war nichts zu sehen. Sie mussten irgendwo im Dickicht ganz in der Nähe sein. Als die Leopardin aus den Büschen neben unserem Land Cruiser auftauchte war uns klar, warum sie am Tage am Ufer auf der Pirsch war. Bahati war sehr mager, hatte deutlich eingefallenen Flanken, sie brauchte dringend Nahrung für sich und für die beiden Kleinen.

Leopard Bahati Leopard Bahati


Leopard Bahati



Nachdem die Raubkatze uns passiert hatte steuerte sie direkt auf den River zu, der hier in einer Schleife durch die Savanne floss und entschwand dann unserer Sicht. Da sie ganz offensichtlich ohne ihre beiden Jungen unterwegs war, gingen wir davon aus, dass sie nach kurzer Zeit wieder kommen würde, um entweder die Jungen in ein neues Versteck oder zu irgend einer Mahlzeit zu führen. Wir machten es uns also im Fahrzeug bequem und warteten.....und warteten. Zwischendurch vertrieben einige Paviane, die mit weiten Sprüngen den kleinen Fluss überquerten, ein kleines Nilkrokodil was mitten durch die verunsicherten Affen schwamm und ein über uns kreisender Schreiseeadler uns die Zeit.

Warten auf Bahati Warten auf Bahati
Anubis Paviane

Anubis Paviane

Anubis Paviane Anubis Paviane


Anubis Paviane

Schreiseeadler



Aber die meiste Zeit warteten wir einfach. Endlich, nach siebeneinhalb Stunden wurde unsere Geduld am späten Nachmittag belohnt. Petra entdeckte eines der kleinen gefleckten Fellknäule im hohen Gras, direkt vor unserem Land Cruiser. Wir hatten beide keine Ahnung wie der Kleine dort hingekommen war ohne das wir ihn bemerkt hatten. Aber nun war er da und Petra sofort verliebt. Der Minileopard war noch mindestens einen Monat jünger als der Nachwuchs von Kaboso und wir waren gespannt ob sich nun auch des zweite Jungtier zeigen würde. Der eben entdeckte kleine Leopard blinzelte uns, gut versteckt, aus einem Grasbüschel heraus an und schlich dann im Kriechgang in das nahe Dickicht zurück.

Warten auf Bahati Warten auf Bahati


Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020



Nun wussten wir zumindest wo sich die Kleinen versteckt hatten und wechselten die Position. Aber noch einmal mussten wir fast eine Stunde warten, bis wir die kleinen Leoparden wieder zu sehen bekamen. Dann aber wurden die Beiden munter und all das Warten hatte sich gelohnt. Munter tobten die Miniraubkatzen durch das Dickicht sowie den Graben vor uns und fingen an in den Bäumen und Sträuchern herum zu klettern.

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020

Bahati Cubs 2020 Bahati Cubs 2020


Bahati Cubs 2020



Wenig später setzte die Dämmerung ein und ihre Mutter war immer noch nicht zurück. Wir hätten nicht gedacht, dass sie ihre Jungen mehr als 9 Stunden alleine lassen würde. Am liebsten wären wir geblieben und hätten auch gerne die Nachtwache bei den beiden kleinen Leoparden übernommen, aber die untergehende Sonne zwang uns zurück zum Mara Eden Camp. Im Camp angekommen nahmen wir nachdenklich einen, wieder einmal, sehr späten Sundowner vor unserem Zelt. Ob wir eine Chance hatten, die Kleinen am nächsten Morgen wieder zu sehen?


Mara Eden safari Camp Mara Eden safari Camp







- Teil III -
Entspannte Tage zwischen Löwen, Leoparden und Geparden

(hier gehts weiter - continue!)



Bushfrühstück am Ol Are Orok, Masai Mara



Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse