Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos


Text Jörg, Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Abenteur und  Freiheit in der Masai Mara


Schwarze Leoparden und Pangoline eine Safari voller Highlights -
sechs Wochen Safari - Lamu, Laikipia, Masai Mara, Erholung an der Küste, Lumo Conservancy

- Februar / März 2023 / Teil V -




- Viel Regen und eine dramatische Elefantenrettung -
Nach dem ereignisreichen, spannenden Vortag hatten wir uns vorgenommen, nun tatsächlich einmal einen entspannten Tag zwischen den vielen Tieren der Mara zu verbringen. Ohne gezielt nach Raubkatzen zu suchen genossen wir den Sonneaufgang und die Zeit zwischen Zebras, Topis, Elend Antilopen oder Gnus. Wir sahen dem Treiben der Impala, Grant und Thomsen Gazellen Herden zu, freuten und über übermütige Zwerg- oder Zebramangusten und nahmen uns die Zeit um Giraffen, Warzenschweine oder Nilkrokodile und Hippos an den Flussläufen zu beobachten. Wir stoppten bei den Kaffernbüffeln, um den fleißigen Madenhakern zuzusehen, wie sie den geduldigen Wiederkäuern lästige Insekten und Parasiten aus den Ohren, Augen oder Nasenlöchern pickten. Aber auch das friedliche Treiben und Sozialverhalten der Hyänen begeisterte uns einmal mehr an diesem Tag.

Außerdem hatten wir uns am Morgen im Aruba Camp verabschiedet und waren ohne Frühstück abgereist, stattdessen erreichten wir, nach der Durchquerung des Talek Rivers, zur Lunchzeit das Soroi Private Wing Camp, wo wir die 3 letzten Nächte in der Mara, in einem der großen Bush Zelte verbringen wollten. Auch in diesem Camp haben wir schon viele Nächte geschlafen und sowohl die Zelte direkt am Ol Are Orok River, als auch die Bushzelte bewohnt. Das Schwestercamp des Soroi Mara Bush Camps, hatte uns im Laufe der letzten Jahre immer wieder mit verschiedenen Wildbegegnungen überrascht und war für uns genau wie das Bush Camp selber zu einem zu Hause in der Mara geworden. Wobei der neue "Brand" Soroi (in Samburu = Savanne) erst vor kurzem eingeführt wurde.

Flussdurchfahrt, Intrepid Crossing, Masai Mara

Flussdurchfahrt, Intrepid Crossing, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

- Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara -

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Flusspferde im Ol Are Orok, Soroi Private Wing

Flusspferde im Ol Are Orok, Soroi Private Wing

Flusspferde im Ol Are Orok, Soroi Private Wing

Flusspferdbaby im Ol Are Orok, Soroi Private Wing

Flusspferdbaby im Ol Are Orok, Soroi Private Wing

Flusspferdbaby im Ol Are Orok, Soroi Private Wing



Nach dem Lunch genoss Petra ein wenig das große Himmelbett im Zelt und ich setzte mich an den Hippo Pool um den Flusspferden und ihrem Nachwuchs beim Baden zuzusehen. . Wobei besonders ein Neugeborenes auf dem Rücken seiner Mutter für Abwechslung und Unterhaltung gesorgt hatte. Irgendwann war dann Petra erschienen und weckte mich in meinem Beobachtungsstuhl. "Na auch ein bisschen Müde gewesen?" grinste sie! Am Nachmittag zog es uns dann wieder hinaus in die Savanne und in Richtung Mara North.

Als die Sonne sich langsam dem Horizont näherte, lachte Petra mich auf einmal an.
"Na, dann gibts gleich wohl einen Gin und keinen Whisky für dich!" und spielte damit auf unsere traditionsreiche Regel an, dass mir ein Whisky nur zustand, wenn ich Katzen aufgespürt hatte.
"Noch habe ich ja ein paar Minuten!" lachte ich zurück und fuhr auf die steinige Rekero Furt zu.
"Muss das jetzt noch sein, es wird doch eh gleich dunkel!" war Petra wenig begeistert von der ruppigen und schaukligen Flussüberquerung.
"Zurück fahre ich durch das sanfte Intrepid Crossing, will mir nur kurz die Löwen auf dieser Seite anschauen!" antwortete ich und verließ das Flussufer.
"Welche Löwen!" fragte Petra erstaunt.
"Die da vorne unter dem Bush!" antwortete ich nun noch breiter grinsend.
"Jetzt sag mir nicht, dass du von der anderen Seite die Löwen unter dem Bush gesehen hast!" empörte sich Petra.
"Ne, nur zwei Land Cruiser die neben dem Bush gestanden haben!" antwortete ich und war erleichtert, als neben dem erwähnten Bush tatsächlich zwei Löwen Männchen und ein Weibchen lagen.
"Whisky!" sagte ich nur kurz machte ein Beweisfoto und fuhr dann gleich weiter um durch das Intrepid Crossing zurück zum Soroi Private Wing Camp zu fahren. Bevor wir jedoch in das Camp fuhren zelebrierten wir noch einen wunderschönen Sundowner im Bush. Es war nicht nur ein sehr entspannter Safari Tag, es war auch nun schon der zweite trockene Tag in Folge den wir erleben durften und so genossen wir am Abend unser Dinner im Freien, ehe wir uns vor unser großes Bushzelt zurück zogen.

Masai Mara am Korgen

Ein voller Tag friedliche, entspannte Masai Mara

Topis am frühen Morgen, Masai Mara

Gnus

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen
Tüpfelhyänen Tüpfelhyänen

Tüpfelhyänen

Elend Antolopen

Thomson Gazellen

Steppenzebra

Masai Mara

Impalas

am Ol Are Orok River
Nilgänse Hagedach Ibis

Flusspferde
Hammerkop; Masai Mara Sumpfschildkröte

Nilkrokodile

Kaffernbüffel

Kaffernbüffel

Petra Reinecke, Masai Mara

Leierantilopen

Warzenschwein

Zwergmanguste
Zwergmanguste Zwergmanguste
Elefanten Bulle in der Masai Mara

Elefanten Bulle in der Masai Mara

Masaigiraffe in der Masai Mara

Impalas in der Masai Mara

Warzenschwein im Erdbau

Zebras und Masaigiraffen in der Dornensavanne

Zebras in der Dornensavanne
Masai Giraffen kurz vor der Paarung Masai Giraffen kurz vor der Paarung

Rekero Crossing

Löwen im Tiefschlaf

Masai Mara

Sundowner

Impalas Sundowner in der Masai Mara



Auch im Privat Wing Camp war die erste Nacht sehr ruhig verlaufen und wir hatten weder Hyänen kichern noch Löwen brüllen gehört. Da wir dieses Mal ein Bushzelt bezogen hatten und nicht direkt am Fluss waren, hörten wir auch von den nahen Flusspferden nur sehr wenig. Gut ausgeschlafen starteten wir also in den neuen Tag. Da wir zum Lunch mit einer Freundin in der Keekorok Lodge verabschiedet waren, hatten wir uns entschieden den Talek Fluss erneut durch das Intrepid Crossing zu passieren und dann durch das Revier der Leopardinen Luluka und Jilimi in Richtung Keekorok Lodge zu fahren. Kaum hatten wir an diesem Morgen aber das Flussufer und die Furt erreicht, mussten wir erkennen, dass die Furt durch mehrere Elefanten Familien blockiert war. Die Dickhäuter nutzten die schmale Piste um bequem zum Wasser und auf die andere Uferseite zu kommen. Bereitwillig fuhren wir langsam zurück und empfingen die Jumbos auf unserer Seite, wobei es eine kleine Herausforderung war, dass sandige Ufer Rückwärts hoch zu fahren. Ohne es zu ahnen hatten wir genau neben ihrem eigentlichen Ziel gestoppt. Wir standen neben einer eher kleinen Sandgrube in dessen sandigem Boden, ganz offensichtlich Salze enthalten waren. Mit lustig schaukelnden Rüsseln kam ein Elefant nach dem anderen auf uns zu, ignorierte unsere Anwesenheit und begann damit, mit seinem Rüssel oder mit Hilfe der großen, aber sanften Füße, die Erde zu lockern. Einige kleinere Jumbos nutzten hierfür ihre noch kurzen Stoßzähne und knieten neben uns. War die Erde erst einmal aufgelockert begannen die Dickhäuter damit sich Erd- bzw. Sandklumpen mit Hilfe des Rüssels in den Schlund zu schieben.

Elefanten in der Intrepid Furt

Elefanten in der Intrepid Furt

Elefanten in der Intrepid Furt

Elefanten bei der Salzaufnahme

Elefanten bei der Salzaufnahme
Elefanten bei der Salzaufnahme Elefanten bei der Salzaufnahme

Elefanten bei der Salzaufnahme

Elefanten bei der Salzaufnahme




In all den Jahren unserer regelmäßigen Safaris in der Masai Mara, hatten wir an dieser Stelle noch nie Elefanten getroffen und waren erstaunt wie beliebt der Platz bei den Jumbos war. Immer mehr Dickhäuter tauchten auf und als eine weitere Matriachin ihre kleine Herde an die Salzlecke führen wollte, wurde es kurzfristig nicht nur laut, sondern auch sehr unruhig und wir hatten einen kleinen Moment Bedenken zwischen die Fronten zu geraten. Laut trompetend kamen die Neuankömmlinge angerannt, die anwesenden erwachsenen Elefanten hatten sofort reagiert und mit drohendem Kopfschütteln und in den Nacken gezogenen Kopf ebenfalls lautstark trompetet. Aber dann beruhigte sich die Situation recht schnell und große und kleine Elefanten buddelten friedlich zusammen im Sand. Wir genossen eine ganze Weile das geschäftige Treiben und als die Furt endlich frei war, wechselten wir auf die andere Seite, wobei wir hierbei beinahe einen Nachzügler übersehen hätten. Die gar nicht mal so kleine Elefantendame stand noch an der Uferkante, als wir schon den Fluss überquert hatten und hatte dann die etwas unglückliche Idee, anstatt der Böschung, ebenfalls die Abfahrt zur Furt zu nutzen. So wurde es kurzfristig etwas eng in der Fahrspur, aber außer, dass ich den Seitenspiegel nach dieser Begegnung wieder richten musste, hatten wir uns gut mit dem Dickhäuter arrangiert. Friedlich streifte die Elefantenkuh an uns vorbei.

Elefanten bei der Salzaufnahme

Elefanten bei der Salzaufnahme



Wenig später entdeckten wir im Rongai River Gebiet einige jüngere Löwen, aber die Raubkatzen lagen auf der anderen Seite des kleinen Flusses. Um zu ihnen zu gelangen musste ich erst eine passierbare Stelle bzw. Furt finden. Während wir also zunächst, begleitet vom Gesang einiger ...... weiter am Rongai fuhren, tauchte plötzlich, etwas abseits vom Fluss eine Gepardin neben uns im hohen Gras auf, von der wir inzwischen wissen, dass es sich um Imani gehandelt hat. Sofort erkannten wir, dass die gefleckte Raubkatze ganz offensichtlich Hunger hatte und versuchten in ihrer Nähe zu bleiben. Nachdem wir der Gepardin gut 20 Minuten gefolgt waren, hatten wir offeneres Gelände erreicht und sahen nun auch zum ersten Mal potentielle Beute. In noch recht großer Entfernung von mehr als ca. 700 Metern graste eine größere Herde Impalas. Da die Gepardin genau in Richtung der Impalas unterwegs war und wir sonst kein anderes jagdbares Wild entdeckten, fuhren wir vor, zu den Impalas und hofften, die Gepardin dort erwarten zu können.

Löwe in der Mara

Vogel

Geparden Weibchen auf der Pirsch

Geparden Weibchen auf der Pirsch

Geparden Weibchen auf der Pirsch



Wieder war etwas Geduld erforderlich, doch nach einer Weile tauchte die Gepardin auf und steuerte wie gehofft genau auf die ahnungslosen, aber aufmerksamen Impalas zu. Aber Imani war hungrig und wenig vorsichtig. Ohne auf Deckung und auf viel zu große Entfernung begann sie ihren Sprint. Als dann der zu erwartende Warnruf der Impalas erklang und die Grasfresser davon sprangen wurde aus ihrer viel zu früh begonnenen Attacke ein Sprint mit langen, gestreckten Sprüngen. Die Auswahl war groß, aber die Wahl der Gepardin war die falsche, ihre anvisierte Beute entkam mit großem Vorsprung und zum Wechsel auf eine andere Impala in ihrer Nähe, fehlte der Gepardin offensichtlich die Kondition. Ergebnislos hatte die hungrige Gepardin aufgeben und sah zu wie die Impalas schnell davon zogen. Wir warteten mit ihr zusammen gut 30 Minuten, bis sie wieder genug Luft in der Lunge hatte um über einen erneuten Jagdversuch nachzudenken. Nur, war dann kein Wild, keine Beutetiere mehr in der Nähe. Die Jägerin zog deshalb weiter durch die weite offene Savanne der Masai Mara und wir mit ihr. Doch so sehr wir uns auch bemühten mit dem Fernglas Beute zu entdecken, außer einigen für diese junge Gepardin als Beute zu großen Elend Antilopen konnte wir keine weiteren Grasfresser entdecken. Als dann keine Piste mehr vorhanden war, die eine weitere Begleitung der Gepardin möglich und sinnvoll machte, brachen wir ab und fuhren zurück in die Richtung wo wir die Gepardin am frühen Morgen zuerst entdeckt hatten.

Geparden Weibchen auf der Pirsch

Geparden Weibchen bei der Jagd auf Impalas

Geparden Weibchen bei der Jagd auf Impalas

Geparden Weibchen auf der Pirsch

Geparden Weibchen auf der Pirsch



Kaum hatten wir aber die dichten Büsche erreicht, die wir gut eine Stunde vorher mit der jungen Gepardin passiert hatten, entdeckten wir eine weitere hungrige Gepardin. Die schlanke Raubkatze hatte gerade eine einzelne Impala ins Visier gefasst, als wir sie entdeckten. Unbeweglich stand sie hinter einem kleineren Bush und starrte die Impala an. Diese schien die Raubkatze ebenfalls schon bemerkt zu haben. Für einen Moment sah es so aus, als würden sich beide tief in die Augen blicken. Die Entfernung zwischen Jäger und Beute betrug kaum 20 Meter. Eine sehr gute Distanz für eine Gepardin, einzig die Sträucher und Büsche zwischen vermeintlichem Opfer und Jäger störten und verhinderten vermutlich den sofortigen Angriff. Dann verlor die Impala die Nerven, stieß, obwohl sie offensichtlich alleine war, einen Warnruf aus, wirbelte herum und floh mit mächtigen, weiten Sprüngen. Kaum hatte die Impala sich bewegt, stürmte auch die Gepardin los. Ich konzentrierte mich auf die flüchtende Impala und wartete darauf, dass die Gepardin mit ins Bild kam, aber die Gepardin kam nicht. Vermutlich hatten die dichten Büsche ihren vollen Sprint behindert und so war sie nach wenigen Metern stehen geblieben und die flinke Impala entkam auch hier.

jagende Gepardin potentielle Geparden Beute

flüchtende Impala

flüchtende Impala

flüchtende Impala

Gepard nach missglücktem Jagdversuch



"Zwei hunts in nicht einmal zwei Stunden!" Auch kein schlechter start in den Morgen, stellte ich zufrieden fest. Minuten später mussten wir allerdings feststellen, dass wir auf die falschen Jäger gesetzt hatten. Die Löwen, von denen wir einige am frühen morgen entdeckt hatten, waren erfolgreicher als die Geparden gewesen. Das Rudel hatte erfolgreich einen großen Warzenschweinkeiler gerissen und bereits verspeist! Wir kamen gerade noch rechtzeitig um eine ältere Löwin zu beobachten, wie sie vom Rest des Kills in Richtung ihrer Artgenossen lief, um sich ebenfalls in den Schatten zurück zu ziehen.
"Ich weiß! Mann kann nicht überall sein!" kam ich Petra zu vor.
"Und wir sind im Bonus Programm!" antwortete sie,
"...und es ist ganz schön viel Bonus!" ergänzte Petra.

sattes Löwenrudel

alte Löwin

Warzenschwein Kadaver, Löwenbeute
Schabrackenschakal Weissrückengeier

großer Warzenschweinhauer, Kadaver, Löwenbeute

Nach dem recht aktionsreichen Morgen, steuerten wir dann die Keekorok Lodge an und entdeckten auf der Pirschfahrt zur Lodge, abgesehen von einer Elend Antilopenmutter mit ihrem sehr jungen Kalb, nur noch wenig anderes Wild im hohen trockenen Gras.
"Hey, good to see you guys again!" empfing uns Jay gewohnt gut gelaunt an ihrem einfachen Haus neben der Keekorok Lodge. Jay war nach ihrer Ausbildung zur Ballon Pilotin aus Kalifornien zurück in die Mara gekehrt, wo sie vor einigen Jahren das Mara Eden Camp mit ihrem damaligen Partner aufgebaut hatte. Das Eden Camp war inzwischen Geschichte für sie und so wohnte sie in dem einfachen, baufälligen Haus neben der Lodge und lebte ihren neuen Traum. Wir hatten im letzten September das Glück mit ihr bzw. von ihr durch die Luft gefahren zu werden, aber kennen gelernt hatten wir uns schon vor vielen Jahren im ersten Mara Eden Camp. Seit dieser Zeit waren wir auch befreundet und so oft es passte trafen wir uns in der Mara.
"Here my dear, your wishes!" kramte ich mehrere Salamis aus unserer Vorratsbox. Jays Augen leuchteten.
"You get them! Oh wow, what a surprise!" dann führte sie Petra und mich in ihr bescheidenes Heim und wir quatschten und quatschten, über alte gemeinsame und neue Erlebnisse, über Pläne und vor allem die Zukunft, die für Jay gar nicht so schlecht aussah. Dann führte Jay uns durch den Bush und irgendwelche versteckten Wege in die Lodge, wo wir zusammen lunchten. Nach dem Lunch bummelten wir noch etwas über das Gelände der Lodge und landeten irgendwann wieder an ihrem Haus.
"The rain comes again!" bemerkte ich und spielte auf unseren letzten Besuch an.
"Are you using the main road?" fragte Jay uns und sah in den Himmel hinauf.
"No, normally we want to cross behind Intrepid!" antwortete ich,
"than better you go now!" nickte Jay.

Kongonis in der Mara

hohes Gras in der Mara

Elend Antilope mit Kalb

Elend Antilope mit Kalb

Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge - Masai Mara
dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge
dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge

dating Jay - Ballon Bush House and Keekorok Lodge



Der Abschied war genauso herzlich wie die Begrüßung und dann brachen wir auf und fuhren dem dunklen Himmel entgegen. Es dauerte nicht lange und wir mussten unsere Pläne überdenken. Der Himmel über uns hatte seine Schleusen geöffnet und es schüttete wie aus Eimern.
"Du willst nicht wirklich durch das Intrepid Crossing oder?" sah Petra mich fragend an und ich schüttelte den Kopf.
"Nee, besser nicht!" Die Antilopen die wir passierten standen regungslos im Regen und ließen das viele Wasser von ihrem Buckel herab fließen. Als der Regenguss langsam weniger wurde beobachteten wir einige Topis, die die nasse lockere Erde nutzten um sich bzw. ihre Hörner von lästigen Parasiten zu befreien, indem sie mit dem Kopf in der Erde wühlten und wenig später entdeckten wir zu unserer großen Freude die beiden Geparden Männchen wieder. Ihre Bäuche waren gut gefüllt, dennoch schienen sie nicht abgeneigt zu sein, dass regnerische Wetter auszunutzen und erneut Beute zu schlagen. Da die aufgeweichten Pisten es aber zu einem kleinen Abenteuer gemacht hätten, ihnen weiter zu folgen und der Tag sich langsam dem Abend näherte, wollten wir kein unnötiges Risiko eingehen und ließen sie nach kurzer Zeit wieder alleine.
"Es ist noch ein kleines Stück, wenn du über Talek fahren musst, vergiss das nicht!" mahnte Petra noch einmal und hatte natürlich wieder Mal recht! Kurz nach 18 Uhr passierten wir dann das Talek Gate und es regnete immer noch. Der ganze Ort Talek stand unter Wasser und die große Wasserlache hinter dem Ort, in Richtung Ol Kiombo hatte bedrohliche Ausmaße angenommen. Genau wie der kleine Bach, den es zu durchqueren galt um das neue Gate in Richtung Ol Kiombo zu erreichen. Aber der Land Cruiser machte einen guten Job und wir kamen überall ohne "matata" (Probleme) durch!

Unwetter in der Masai Mara

Starkregen in der Masai Mara
Grantgazellen im Regen, Masai Mara Regen in der Masai Mara

Grantgazellen im Regen, Masai Mara

Starkregen in der Masai Mara

Topis nach dem Regen

Starkregen in der Masai Mara

Tano Bora Geparden Männchen nach dem Regen

Tano Bora Geparden Männchen nach dem Regen

Tano Bora Geparden Männchen nach dem Regen

Tano Bora Geparden Männchen nach dem Regen



Kurz hinter dem Gate, auf Höhe der Abzweigung zum Julias Camp, erwartete uns eine weitere Überraschung und wir entdeckten völlig unerwartet drei Junge Geparden. Dicht zusammengedrängt lagen sie mit ihrem nassen Fell genau neben der Piste. Sie machten einen etwas verängstigten Eindruck. Vielleicht hatte ihre Mutter, bei der es sich um Kweli handeln sollte, wie wir erst später erfuhren, sie gerade erst an diesem Tag sich selber überlassen. Mit gut 15 Monaten wären sie genau in dem richtigen Alter, ihr Leben nun selber in die Hand bzw. Pfoten zu nehmen. Elena, der ich Standort und ein Bild der jungen Geparden gesendet hatte, hatte mich mit den hier erwähnten Einzelheiten versorgt. Wir hatten weder Kweli noch die drei Jungen vorher je gesehen. Aber ihr Revier war ursprünglich auch das Conservancy Gebiet!
"Vielleicht haben wir Glück und sehen die drei nun öfter!" meinte Petra. Als nach einiger Zeit eine größere Rinderherde und ihre Hirten nur wenige Meter an den Geparden vorbei zogen, musste ich an die Leopardin Kaboso denken, der ihre Nähe zu den Menschen irgendwann zum Verhängnis geworden war. An diesem Abend aber nahmen die Hirten keine Notiz von den Geparden und zogen mit ihren Rindern, ihren illegalen Weg in das Reservat weiter. Wir hingegen versuchten eine möglichst gut und schlammfrei Piste zurück zum Private Wing Camp zu finden.
"Sieben Geparden an einem Tag ist auch gar nicht so schlecht!" lächelte ich, als wir einige Zeit später mit dem letzten Tageslicht das Camp erreicht hatten. Nach einer heißen Dusche, gab es einen kalten Drink und dann wieder ein sehr gutes Dinner. Gerne hätten wir auch noch etwas Zeit am Camp Feuer verbracht, aber es wollte einfach nicht aufhören zu regnen.

Starkregen in der Masai Mara Starkregen in der Masai Mara

Starkregen in der Masai Mara

junge Geparden im Regen, Masai Mara

junge Geparden im Regen, Masai Mara

junge Geparden im Regen, Masai Mara



Als es am nächsten Morgen immer noch regnete, waren wir nicht böse darum, dass es unser vorerst letzter Tag in der Mara war. Wir hatten nach den ohnehin schon mehr als spektakulären Tagen im Laikipia Hochland, ein weiteres Mal viele gute und spannende Katzenbegegnungen gehabt und waren mehr als erwartet auf unsere Kosten gekommen. Und natürlich wussten wir, dass wir um diese Jahreszeit immer mit Regen in der Mara rechnen mussten. Dankbar für den guten zuverlässigen Land Cruiser waren wir also wie immer am frühen Morgen in die Savanne aufgebrochen. Und die Mara wäre nicht die Mara, wenn sie nicht auch noch an diesem Tag Überraschungen für uns parat gehabt hätte. Kaum hatten wir das Camp verlassen entdeckten wir in der Nähe des Talek Rivers im ersten Licht des Tages einen scheuen Erdwolf. Hastig und ohne wirklich stehen zu bleiben trottete die kleine Hyäne, zu dessen Gattung die Erdwölfe trotz ihrer speziellen Nahrung gehören, von Erd- bzw. Termitenhügel zu Termitenhügel. Der kleine Kerl steckte manchmal seine lange, schlanke Schnauze in kleine Büsche, blieb dabei aber immer in Bewegung. Es war nicht leicht ihm zu folgen. Der Regen hatte zwar nachgelassen, aber die Wolkendecke war immer noch dicht und die Pisten matschig. Es war ein ungemütlicher, dunkler Morgen.

Erdwolf in der Masai Mara
Erdwolf in der Masai Mara Erdwolf in der Masai Mara

Erdwolf in der Masai Mara



Nachdem der Erdwolf weitergezogen war, wurden wir auf eine große Gruppe Topis aufmerksam, die Herde hatte vermutlich erst vor wenigen Minuten den Talek River überwunden. Neugierig fuhren wir das Flussufer an um zu sehen ob evtl. noch einige Topis am Wasser standen oder vielleicht sogar die großen Nilkrokodile erfolgreich gejagt hatten. Statt der Krokodile entdeckten wir dann aber eine größere Flusspferdfamilie, die etwas unruhig in der Mitte des Flusses im Wasser stand. Dann erspähte ich auch eine offenbar verletzte Topi Antilope. Entkräftet lag die Antilope am Ufer. Möglicherweise hatte sie sich ein Bein beim Überqueren des Flusses gebrochen.

Topis am Talek Fluss

Flusspferde im Talek River

verletztes Topi am Talek Ufer



Während wir noch sinnierten, was dem Topi zugestoßen war, tauchte plötzlich eine Elefantenfamilie auf und durchquerte den an diesem Tag und an dieser Stelle recht reißenden Talek River. Erst als die Elefanten, die ein sehr kleines Kalb mit sich führten, in den Fluss gingen erkannten wir, wie tief der Fluss an dieser Stelle war. Ohne sich irritieren zu lassen, wateten die größeren Dickhäuter durch den Fluss, von den Jüngeren oder gar dem kleinen Kalb, war zwischendurch nur die Rüsselspitze zu sehen. Aber die größeren Familienmitglieder drängten sich dich um den Minijumbo, so dass alle sicher auf die andere Flussseite gelangten. Wohlgemerkt auf die Flussseite. Den Fluss zu durchqueren war eine Sache, das steile, glitschige Ufer zu erklimmen war dann eine ganz andere Geschichte. Der Regen hatte den Boden nicht nur aufgeweicht, sondern das Ufer auch spiegelglatt gemacht. Schnell erkannte die Matriachin, das es an der zunächst ausgewählten Stelle kein Hochkommen gab. Während die alte Elefantenkuh nach einem Ausweg suchte, begannen die Halbstarken die Situation auszunutzen und zu genießen. Übermütig kletterten sie das Ufer hinauf und rutschten dann auf dem Hintern oder dem Bauch wieder runter in das Wasser. Was anfangs nach einem Zufall aussah, entwickelte sich schnell zu einem Spiel. Immer wieder kletterten die jüngeren Elefanten so hoch sie eben kamen und rutschten dann die Uferböschung wieder hinunter in das Wasser. Im Fluss angekommen, wirbelten sie mit ihrem Rüssel umher und trompeteten vergnügt.

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara

Elefanten im Talek River, Masai Mara


Abgelenkt durch das Treiben der Elefanten, hätten wir beinnahe die offensichtlich verletzte Topi aus den Augen verloren. Gerade rechtzeitig erkannte ich noch das Unglaubliche. Die geschwächte Antilope wurde von einem Flusspferd angegriffen und in den Fluss getrieben. Kaum im Wasser, verfolgte das große Hippo die Antilope und trieb es in die Mitte der anderen Flusspferde. Dann konnten wir einen Moment nicht sehen was geschah, als wir aber wieder Sicht auf die Flusspferde hatten, konnten wir zusehen, wie eines der jüngeren Hippos versuchte das Topi durch die Luft zu schleudern, anschießend packte ein anderes Hippo das Topi mit dem riesigen Maul und schwamm mit ihm davon, um die Antilope Sekunden später Unterwasser zu drücken und zu ertränken. Mit dem toten Topi im Maul entfernte sich das Hippo immer weiter und entschwand so unserer Sicht.

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss

Flusspferde jagen und töten Topi im Talek Fluss



Nur knappe fünf Minuten nach dieser Beobachtung passierte dann das genau Gegenteil von der zuerst beobachteten Flusspferd Aggressivität. Einer der jüngeren Elefanten war beim Spielen immer weiter in die Flussmitte und dann in eine für ihn unkontrollierbare Strömung geraden. Anfangs dachte wir noch der junge Elefant würde absichtlich immer unter- und auftauchen, aber dann erkannten wir, dass der junge Jumbo unbeabsichtigt in das tiefe Wasser geraten war und ganz offensichtlich aus eigener Kraft nicht wieder ans Ufer kam. Es waren dramatische Minuten die sich vor uns abspielten. Immer wieder drückte sich der Elefant aus dem Wasser, dann wurde seine Kraft weniger und selbst von seinem Rüssel war nur noch die Spitze zu sehen. Dann eine Hilfeschrei, ein einzelnes verzweifeltes Trompeten und was dann geschah werden wir so schnell nicht vergessen. Nicht etwa einer seiner Artgenossen kam zu Hilfe, nein, eines der Flusspferde kam angeschwommen und schob den Elefanten von hinten so lange, bis dieser wieder festen Boden unter den sanften Füssen hatte. Immer und immer wieder sah ich mir später am Rechner die Bilder an um sicher zu gehen, dass wir die Situation richtig interpretierten. Aber das Hippo hatte tatsächlich nicht nach dem Elefanten geschnappt. Mit geschlossenem Maul hatte es den Dickhäuter aus dem Wasser geschoben und war so lange hinter ihm geblieben, bis dieser tatsächlich wieder stehen konnte. Sowohl das Ertränken des Topis als auch das Retten des Elefanten waren für uns besondere und interessante Beobachtungen, die wir so noch nicht hatten. Auch wenn wir im September gerade Hippos beim Knabbern an einem toten Artgenossen beobachtet hatten.

junger Elefant gerät in Not im Talek Fluss

junger Elefant gerät in Not im Talek Fluss

junger Elefant gerät in Not im Talek Fluss

junger Elefant gerät in Not im Talek Fluss

Flusspferd rettet jungen Elefanten aus der Strömung des Talek Rivers

Flusspferd rettet jungen Elefanten aus der Strömung des Talek Rivers

Flusspferd rettet jungen Elefanten aus der Strömung des Talek Rivers

Flusspferd rettet jungen Elefanten aus der Strömung des Talek Rivers

Flusspferd rettet jungen Elefanten aus der Strömung des Talek Rivers



"Frühstück?" fragte Petra, als die Elefanten aus unserer Sicht verschunden waren.
"Ja, auf den Felsplatten?" antwortete ich und fuhr dann in Richtung eines unserer Lieblingsplätze für Frühstück, Lunch oder andere entspannte Pausen. Während wir am Flussufer gestanden hatten, hatte ich Elena angeschrieben und nach aktuellen Infos zu den beiden Bora Geparden gefragt und noch bevor wir unseren Frühstücksplatz erreicht hatten, kam eine Antwort:
"Not yet, but there is a single cheetah at Ol Kiombo airstrip!" lass ich meine WhatsApp Nachricht. "Lass mich raten, Frühstück wird verschoben!" sah Petra mich an, als ich grinsend das Handy zur Seite legte.
"Hier vorne am Airstrip muss irgendwo eine Gepardin liegen, vermutlich die von unserer ersten Sichtung!" zeigte ich in Richtung des nahen Ol Kiombo Bushflughafens.
"Gucken, was sie macht und dann Frühstücken!" versprach ich Petra und fuhr weiter.
Als wir auf einer Anhöhe waren konnten wir aus der Entfernung mehrere Land Cruiser auf einem Fleck ausmachen und steuerten die Fahrzeuge an. Nur knapp einen Kilometer von unserem Camp entfernt trafen wir dann bei den Land Cruisern ein und entdeckten unter den Anwesenden auch einen Bekannten.
"Hey Jorg, all ok.?" fragte Moses, der Masai Guide, oben in der Luke seines Cruisers stehend.
"Hey Moses, yes we are good. Not much, but good game!" antwortete ich und fragte dann:
"Where is the cheetah?"
"Which cheetah? We have a leopard male here!" sah Moses mich verwundert an und zeigte in die Büsche.
"Oh, ok. I got the information that somebody saw a cheetah here!" Aber natürlich hatten wir nichts gegen eine weitere Leopardensichtung. Das Problem war nur, das wir den Leoparden in den dichten Büschen nicht sehen konnten. Moses erklärte noch, dass es sich um Lorkorgol handelte, den wir ja bereits mit dem Hippo Kill im Baum gesehen hatten. Er hatte den prächtigen Kater über den kleinen Fluss aus Richtung Ol Are Orok kommen sehen und war ihm bis in diese Büsche gefolgt. Außerdem zeigte uns Moses genau den Bush hinter dem der Leopard lag, was aber wenig nutzte, da wir ihn nicht sehen konnten.
"Let me try from the other side!" erklärte ich Moses und wollte die Büsche auf der vorhandenen Piste umfahren. Kam dann aber nicht weit!
"Da liegt die Gepardin!" Meldete Petra und zeigte auf einen schwarzen Termitenhügel.
"Wie geil ist das denn!" freute ich mich. Keine 100 Meter von dem Leoparden entfernt lag tatsächlich die angekündigte Gepardin. Ich machte zunächst ein Foto um die Gepardin von Elena identifizieren zu lassen und fuhr dann zurück zu Moses um ihm von der Gepardin zu berichten. Während wir dann bei der Gepardin auf eine Antwort von Elena warteten fing es wieder an zu regnen, so dass wir uns für ein Frühstück im Auto entschieden, bei dem wir auch die beiden Raubkatzen im Blick behalten konnten. Die Chance, dass sich Gepard und Leopard über den Weg liefen, war einfach zu groß und wir wollten diese mögliche Begegnung nicht verpassen.

Geparden Weibchen - Nagol - auf Termitenhügel

Buschfrühstück in der Masai Mara

Geparden Weibchen - Nagol, in der Masai Mara

Da die Gepardin im Gegensatz zum Leoparden gut zu sehen war, blieben wir bei ihr und räumten das Frühstück aus der mitgeführten Kühltasche aus.
"Bis du sicher, dass ich Tee einschenken soll?" fragte Petra skeptisch, während über uns einige Weissstorche kreisten.
"Nee, Saft reicht erst mal, wer weiß, was noch passiert!" antwortete ich und baute Brotbox, Saft und Jogurt vor mir auf.
"Katzenwetter!" bemerkte ich dann, während der Regenn auf das Autodach prasselte. Die Gepardin zog sich vor dem Wwetter in ein nahes Gebüsch zurück.
Nach dem wir gefrühstückt hatten versuchten wir erneut den Leoparden zu entdecken und konnten dann zwischen dem dichten Laub der Büsche seinen geleckten Körper ausmachen. Der Kater schien zu schlafen. Stunden lang pendelten wir zwischen den beiden Raubkatzen hin und her, ohne das irgendetwas wesentliches passierte. Einzig eine handvoll Zebramangusten lenkte uns etwas ab.

Leopard Lorkorgol, Männchen

Zebramangusten



Dann entschieden wir uns kurz in das nahe Private Wings Camp zu fahren.
"Du willst jetzt nicht wirklich zum Lunch fahren!" fragte Petra völlig überrascht.
"Nee, nur nen bisschen Nachtisch holen!" antwortete ich und verspürte tatsächlich etwas Hunger.
"Nicht dein ernst!" lachte Petra
"Doch!" freute ich mich über meine Idee und fuhr relativ zügig in das Camp.
"Oh! You are back for lunch!" wurden wir ebenfalls erstaunt im Private Wing empfangen.
"No, just for dessert!" lachte ich und rannte in die Küche.
"I need just some little dessert!" rief ich den Köchen zu und war Minuten später mit einer Brotdose in der Hand wieder am Land Cruiser.
"Hat sich nicht wirklich gelohnt, ist nur Kuchen und Vanille Soße! Aber war nen Versuch wert!" erklärte ich Petra während wir das Camp schon wieder verlassen hatten. Nach nicht einmal 20 Minuten Abwesenheit, standen wir wieder bei dem Leoparden und kamen gerade richtig, als dieser munter wurde. Während die Gepardin, bei der es sich übrigens um Nagol eine weitere uns bekannte Tochter Neemas handelte, ebenfalls aufgestanden war. Der Leopard konnte sich anfangs nicht entscheiden, in welche Richtung er weiter ziehen wollte, die Gepardin hingegen schon und sie entschied sich klug und lief, vermutlich ohne von dem Leoparden zu wissen in die entgegengesetzte Richtung zum Al Ore Orok River. Irgendwann hatte sich dann auch Lorkorgol entschieden in welche Richtung er wollte. Stolz und sich sicher seiner Kraft bewusst, streifte der kräftige Leoparden Kater durch die offene Savanne des Ol Kiombo Gebietes und steuerte den Talek River an, wo er dann auch nach einiger Zeit aus unserer Sicht am Ufer verschwand.

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol

Leopard auf der Pirsch, Lorkorgol


Es war früher Nachmittag geworden und am Horizont zogen wieder dichte, dunkle Wolken auf, als wir den Ol Are Orok überquerten und noch einmal versuchten die Gepardin wieder zu finden, dann aber einsehen mussten, dass das Grassmeer sie verschluckt hatte. Auch der letzte Tag in der Mara hatte uns noch einmal mit außergewöhnlichen Sichtungen verwöhnt, Grund genug für uns an diesem vorerst letzten Abend in der Mara, bereits um 17 Uhr nach einem passenden Baum für den Sundowner zu suchen.
"Ehe es wieder regnet! Und gesehen haben wir eh genug!" bemerkte ich, als wir zunächst mitten im Smelling Crossing stoppten. Kurze Zeit später standen wir neben einer Akazie und ließen den fantastischen Tag mit einem kalten Drink, einer Tüte Wasabi Erdnüssen (Asante Eveli und Peter!) und einem netten Sonnenuntergang ausklingen.

Smelling Crossing - Masai Mara

Jörg Reinecke, Masai Mara
Kronenkranich in der Masai Mara Raubadler in der Masai Mara
Hardlaubtrappe, Hahn Turmfalken Pärchen

matschige Masai Mara

Sundowner in der Masai Mara
Sundowner in der Masai Mara Sundowner in der Masai Mara

Sundowner in der Masai Mara

Sundowner in der Masai Mara



Der erwartete Regen war tatsächlich vorbei gezogen, so dass wir unser letztes Bush Dinner in der Mara noch einmal im Freien einnehmen und genießen konnten. Nachdem Dinner waren wir dann sehr früh in unserem großen Zelt verschunden. Bevor ich jedoch endgültig einschlief hörte ich in dieser Nacht noch ein Flusspferd vor unserer Zeltterrasse grasen, war aber zu müde und zu faul um aufzustehen.

Soroi Private Wing Camp

Soroi Private Wing Camp - Ol Kiombo, Masai Mara

Soroi Private Wing Camp
Soroi Private Wing Camp Soroi Private Wing Camp

Soroi Private Wing Camp Soroi Private Wing Camp


Soroi Private Wing Camp

Soroi Private Wing Camp



Tag 9 in der Masai Mara. Zum ersten Mal seit wir auf Safari waren hatten wir uns nicht wecken lassen.
"Just put the early morning Tee on the table!" hatte ich den Zeltstewart am Vorabend gebeten. Da wir uns angewöhnt hatten die Canvas Wände nicht herunter zu lassen, ließen wir uns an diesem Morgen vom Tageslicht wecken, was natürlich nur bedingt funktionierte. Zu sehr hatte sich der Körper an frühes aufstehen gewöhnt und noch waren wir ja auch im Bush. Entspannt genossen wir einen ersten Tee auf unserer Terrasse und packten dann unsere Sachen zusammen und in die Safarikisten. Anschließend gingen wir zum Frühstück. Nach einem reichhaltigen Frühstück brachen wir wenig später auf in Richtung Talek, von wo es via Sekenani, nach Nairobi weiterging. Die Mara war nicht überall vom Regen verschont geblieben und so pflügten wir auch zum Abschluss noch einmal durch tiefe Pfützen und über matschige Pisten. Das Highlight des Tages war an diesem Morgen die Rinderblockade im kleinen Ort Talek. Die Ranger hatten wieder einmal die Rinder eines Masai im Park erwischt und beschlagnahmt. Der oder die Masai mussten nun diese Rinder wieder auslösen. Nichts ungewöhnliches und auch nichts wirksames gegen die illegalen Herden im Reservat. Ungewöhnlich war nur die Tatsache, dass alle 2000 Rinder einem einzigen Masai gehörten und das dieser aus Protest die Zufahrt zum Gate mit seinen Leuten und den Rindern für fast eine Stunde blockierte. Neben dem ersten unschönen Erlebnis mussten wir auf der Asphalt Strecke vor Narok dann noch einen weiteren Roadkill entdecken. Dieses mal hatte es eine Ginsterkatze nicht lebend über die Straße geschafft.

Soroi Private Wing Camp

Soroi Private Wing Camp

matschig, nasse Masai Mara im März 2023
matschig, nasse Masai Mara im März 2023 matschig, nasse Masai Mara im März 2023

Rinderblockade in Talek, Masai Mara

Rinderblockade in Talek, Masai Mara

Jörg Reinecke, Masai Mara
Road Kill, Ginsterkatze Road Kill, Ginsterkatze

Masai Mara - Nairobi
Masai Mara - Nairobi Masai Mara - Nairobi



Trotz des eher dichten Verkehrs, der sich wie immer vor allem bei der Ausfahrt aus dem Rift Valley auf der B 3 bemerkbar machte, erreichten wir Nairobi nach nur 4,5 Stunden. In der Hauptstadt angekommen, tankten wir zunächst beide Tanks des Land Cruisers wieder voll und fuhren dann auf einen kurzen Kaffee zu Evi und Gerd. Anschließend ging es weiter zu Gaby und Dave, bei denen wir die Nacht verbringen durften und die wie immer an unseren Erfahrungen in ihren Camps interessiert waren. Von Gaby und Dave hatten wir damals unseren Land Cruiser gekauft und seit dieser Zeit auch regelmäßig die Camps der beiden genutzt. Nachdem der Land Cruiser nach 10 Jahren seine Verlässlichkeit aufgegeben hatte und verkauft worden war, nutzten wir Land Cruiser aus dem Pool von Sunworld und im Laufe all dieser Jahre war eine Freundschaft mit Gaby und Dave gewachsen, die wir nicht missen möchten. Während des gemeinsamen Abendessens besprachen wir neben unseren Erlebnissen auch viele Dinge die für unsere zukünftigen Safaris von Bedeutung waren und so wurde es wieder einmal recht spät ehe wir in unser gemütliches Gästebett fielen.

Übernachtung bei Freunden in Nairobi

Übernachtung bei Freunden in Nairobi

Übernachtung bei Freunden in Nairobi



Am nächsten Morgen schafften wir es tatsächlich ein wenig länger zu schlafen, ehe wir uns dann nach dem Frühstück von Gaby und Dave verabschiedeten und zu unserer längsten Etappe aufbrachen. Unser Ziel war das gut 500 Kilometer entfernte Boko Boko an der Nordküste Mombasas.



- Teil VI -
Ein paar entspannte Tage am indischen Ozean

(hier gehts weiter - continue!)



Boko Boko Guesthouse - Kikambala, Mombasa North Coast



Boko Boko - Porini, Farm and Guesthouse