- Ein paar entspannte Tage am indischen Ozean -
Nairobi überraschte an jenem Morgen mit einem strahlend blauen Himmel und hohen Temperaturen. Während uns der blaue, fast
wolkelose Himmel bis zur Küste begleitete, stiegen die Temperaturen gefühlt von Kilometer zu Kilometer an. Wir hatten die
vorherrschende Dürre, die das Land immer noch fest im Griff hatte, in der Mara schon fast verdrängt. Aber nun auf der Strecke,
runter bis an die Küste wurden wir immer und überall an die teilweise katastrophale Situation erinnert. Graslose Weiden,
verdörrte Büsche und Bäume, soweit das Auge reichte. Am Straßenrand halb verhungerte Rinder und überall begegneten uns wieder
Wassertanklastwagen und Pick Ups oder Trucks die Stroh und Heu in die Dörfer fuhren.
Der Anblick der Landschaft hatte durchaus seinen Reiz, aber diese Trockenzeit war einfach zu lang und verlangte dem Land zu
viel ab. Jahrelange Dürre, Heuschreckenplagen und eine Corona Pandemie würden nicht spurlos an Kenya vor rüber gehen, waren
wir uns sicher.
Leider fanden wir auch auf dieser Strecke ein Opfer des dichten Verkehrs und mussten den Anblick eines überfahrenen Servals
ertragen. Die Trockenheit wurde dann im Tsavo Gebiet noch einmal um einiges deutlicher, hier war auf der roten Erde kein
einziger grüner Halm mehr zu entdecken. Am Tsavo Gate gönnten wir uns eine kurze Pause und einen Toilettengang, ehe es ohne
weitere Pausen bis an die Küste weiterging.


In Mariakani verließen wir wieder die Hauptraße in Richtung Mombasa und wählten die Route über Kaloleni. Hatten wir schon
während des Anfluges auf Lamu vor zweieinhalb Wochen aus der Luft, die ausgetrocknete Landschaft gesehen, so konnten wir sie
nun durchfahren. Viele der sonst so grünen Kokospalmen hatten ihre Blätter verloren und standen abgestorben in der braun-roten
Landschaft. So viele sterbende Palmen hatten wir in all den Jahren noch nie gesehen. Kaum hatten wir die Küstenstraße erreicht,
überraschte uns der neue Mombasa - Malindi Higway mit weiteren Fortschritten. Hatten wir die ersten Bauabschnitte im Oktober
doch schon bei Malindi und Watamu gesehen, hatten wir nicht erwartet, dass die neue Straße schon so weit vorangetrieben worden
war. Zunächst fuhren wir zwar noch auf Sandpisten neben der neuen Straße, konnten uns aber schon gut Vorstellen wie alles mal
werden würde. Wobei es ganz danach aussah, dass anstatt der befürchteten Schnellstraße, tatsächlich nur eine breite neue
Landstraße gebaut werden wurde. Aber noch war sie ja auch nicht fertig. Unterwegs registrierten wir zufrieden, dass der
Abschnitt zwischen Vipingo und Boko Boko bis auf zwei kleinere Baustellen noch gut zu befahren war, unseren Strandbesuchen am
Kuruvitu Beach also nichts im Wege stand.






Als wir dann endlich gegen Abend das Boko Boko erreichten, waren auch hier deutliche Spuren der Trockenheit im Garten zu
erkennen, obwohl im Vergleich zum Rest des Landes natürlich immer noch das Grün überwog. Bevor wir uns aber einen Überblick
verschaffen wollten, mussten wir erst einmal richtig ankommen. Freunde und Helfer
begrüßen, den Land Cruiser ausladen und unseren kleinen Bungalow beziehen. Rechtzeitig und mit Sonnenuntergang war alles
nötigste erledigt und wir genossen den ersten Abend und einen ersten Gin & Tonic auf unserer Terrasse. Vor uns quackten einige
Frösche im Teich und in den Büschen um uns herum zirpten Heuschrecken und Zikaden. Wie immer brauchten wir nur Minuten um "zu Hause" anzukommen.

Insgesamt blieben wir 11 sehr entspannte Nächte an der Küste. Verbrachten viel Zeit mit Freunden im Boko Boko, sortierten,
reparierten und reinigten unsere Ausrüstung und genossen die
Ruhe am Kuruvitu Beach. Auch die langsam einsetzende Regenzeit konnte die schöne Zeit an der Küste nicht wirklich
beeinflussen, die kleinen Regenschauer waren warm und kurz.
Da wir neben dem Boko Boko, für den August noch eine Unterkunft für uns und unsere Kinder und
Enkelkinder direkt am Indischen Ozean suchten,
testeten wir zwischendurch das Eleven Pearls, welches unmittelbar am schneeweißen Strand von Diani Beach liegt. Wir sind keine
Freunde von großen
Hotelanlagen, weshalb das Eleven Pearls mit kleinen Abstrichen unsere Vorstellungen und Erwartungen voll und ganz erfüllte.
Die Beach Front Zimmer hatten alle einen schönen Meerblick und waren nett eingerichtet, vom Zimmer bis an den Strand bzw. an
den Indischen Ozean waren es nur wenige Schritte und durch die überschaubare Anzahl an Zimmern, war es sehr ruhig in der
Anlage. Vor allem bot das Eleven Pearls uns mal wieder die Möglichkeit zu morgendlichen- und abendlichen Strandspaziergängen
am traumhaften Diani Beach.

Boko Boko Bungalows and Guesthouse - Kikambala,Mombasa North Coast

















***** ***** *****



***** ***** *****


Kururvitu Beach - Vipingo, Mombasa North Coast









***** ***** *****

Eleven Pearls Boutique Hotel - Diani Beach, Kenya














Aber weder die Ruhe am Kuruvitu, noch die weißen Strände am Diani Beach konnten uns die Wildnis ersetzen und so
verabschiedeten wir uns nach insgesamt 11 Nächten von Yolanda, ihren Kindern und Enkelkindern im Boko Boko und fuhren
wieder ins Landsinnere. Unser Ziel war das Lumo Conservancy, wo wir weitere 6 Nächte in den Soroi Leopards Lair Cottages verbringen
wollten. Seitdem die Leopards Lair Cottages auf- bzw. von Sunworld Safaris umgebaut wurden, haben wir das Lumo / Taita Hills
Reservat in jede unserer Safaris mit eingebunden. Das kleine Wildschutzgebiet bot uns ganz besondere Möglichkeiten. Nicht nur,
dass wir uns in den Bandas des, aus nur vier Bandas bestehenden Camps selber Versorgen konnten, es bestand auch die
Möglichkeit für Night Game Drives und somit die Chance auf verschiedene nachtaktive Tierarten. Außerdem hatte das Reservat,
durch seine naht- und grenzenlose Anbindung an den Tsavo West
National Park, jede Menge interessantes Wild zu bieten. Neben der Freiheit, die wir im Park erlebten, begeisterte uns vor allem
die Möglichkeit ein wenig "private research" zu betreiben und so versuchten wir mit Hilfe unserer Beobachtungen und zweier
eigens auf Facebook angelegten Webseiten heraus zu bekommen, wie stark die Löwenpopulation im Reservat war und wie viele
Geparden in dem Gebiet jagten oder es durchstreiften. Die beiden Seiten "Lions in Lumo and Taita Hill Consercancy" und
"Cheetahs of Lumo and Taita Hills Conservancy" lieferten inzwischen gute Hinweise und halfen uns das Ökosystem besser zu
verstehen. Insgeheim hofften wir natürlich irgendwann auch auf Leoparden zu stoßen, aber trotz unserer vielen Besuche der
letzten Jahre, blieben diese Raubkatzen aktuell noch ein Phantom im Lumo Reservat für uns. Zwar gab es hin und wieder Hinweise
und angebliche Sichtungen, aber es gab aus der Region keine belegten Beobachtungen bzw. Bilder, die nicht älter als 10 Jahre
waren. Alles in allem also Grund genug für uns gleich eine Woche durch das kleine Reservat zu pirschen.

|