Ein Reisebericht von:
Safari wangu, Reiseberichte und Infos

Text Jörg Reinecke; Fotos Petra und Jörg Reinecke (digital)

Ozonjuitji m`Bari

Namibia - ein Hauch von Afrika
- Auf Safari - mit Land Cruiser und Dachzelt durch Namibia ; September 2017 - Teil VII





Auf der Suche nach den Big Four des Etoscha

Am nächsten morgen waren wir noch früher auf den Beinen als die anderen Safaritage. Während ich das Zelt abbaute, schmierte Petra einige Käse- Salami Sandwich und dann warteten wir gespannt auf die Öffnung des Tores. Bis nach Ozonjuitji m`Bari waren es ca. 60 Kilometer also gut eine Stunde Fahrzeit.
Auch in dieser Nacht hatten wir wieder die Löwen gehört und 6 verschiedene Spitzmaulnashörner an der Wasserstelle beobachtet. Es überraschte uns deshalb nicht sonderlich als wir kurz nach der Ausfahrt aus dem Camp zwei Nashörner in der Ebene grasen sahen. Aber für heute morgen hatten wir ein anderes Ziel und insgesamt noch einige Kilometer vor uns.
Wie bisher alle Pisten, so war auch die Gravelroad in den Westen der Etoscha in einem sehr guten Zustand und wir kamen zügig voran. Abgesehen von den beiden Nashörnern gab es auch kaum anderes Wild unterwegs, aber es gab jetzt in der Trockenzeit auch keine andere Wasserführende Wasserstelle.
19 Kilometer vor Ozonjuitji m`Bari nutzten wir die Gelegenheit für einen kurzen "Pinkelstopp!" Anschließen hielten uns noch kurz einige Elefantenbullen auf, ehe es weiter in Richtung Westen ging. Als wir den Charl Maraisdam überquert hatten konnten wir schon von weiten erste Gnus auf der Piste sehen. Fahrzeuge hatten wir heute bisher auf der Strecke noch gar nicht getroffen.

Etoscha

Auf dem Weg zur Ozonjuitji m`Bari Wasserstelle

Etoscha

Etoscha
Etoscha Etoscha

Etoscha

Etoscha

Etoscha



Wenig später hatten wir die Wasserstelle vor uns und konnten kaum glauben, was wir sahen.
Hunderte von Springböcken und Gnus drängten zum Wasser, dazwischen Steppenzebras, Oryx, Elend, Kudus, Kuhantilopen, Giraffen und Strauße und als Krönung 4 Löwen. 3 kräftige Männchen und ein Weibchen. Das ganze umringt und umflattert von tausenden von Tauben und Flughühnern. Und fast das Beste an der Situation, wir waren ganz alleine vor Ort, kein anderes Fahrzeug weit und breit. Ein solches artenreiches Gedränge, gab es tatsächlich nicht einmal bei der Migration in Ostafrika! Die karge Landschaft gab dem ganzen Spektakel fast etwas unwirkliches! Über den Köpfen der Säugetiere schwirrten hunderte von Tauben und Flüghühnern und immer wieder wirbelte Staub auf wenn einzelne Gruppen scheinbar grundlos zu galoppieren anfingen!

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Eine halbe Stunde nach unserer Ankunft entschieden sich zwei der Löwenmännchen ihre Position zu wechseln und wurden dabei argwöhnisch von Antilopen und Zebras beobachtet. Wir nutzten die Gelegenheit und fuhren etwas näher an die Wasserstelle. Nach und nach erschienen auch weitere Fahrzeuge. Die Tiere störten sich nicht an den Auto. Am Wasserloch unten war immer noch ein reger Wechsel, der in der Regel friedlich ablief. Nur die Zebras stritten sich wie gewohnt laut, heißer und mit kräftigen Huftritten um die besten Plätze am Wasser.

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari Ozonjuitji m`Bari


Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari



"Wie viele Tierarten wolltest du auf einem Foto!" grinste Petra fragend.
"sieben!" antwortete ich mehr als zufrieden mit diesem Morgen und ohne zu Ahnen, was noch kommen sollte.
"Löwen!" zeigte ich mit ausgestrecktem Arm in Richtung Süden.
"Da kommen noch zwei Löwenmännchen!" Wie auf ein geheimes Zeichen öffneten sich die Reihen der Tiere und galoppierten auseinander. Staub lag in der Luft und erschwerte die Sicht. Trotzdem sah alles sehr geordnet aus, Springböcke links, Zebras, Strauße und Gnus rechts. Mitten durch den Spalier spazierten die beiden Löwenmännchen direkt auf die Wasserstelle zu.
Während das größere und vorne laufende Löwenmännchen zielstrebig in Richtung Wasserstelle lief, duckte das jüngere Tier plötzlich ab und visierte eine Gruppe von Springböcken an. Den Kopf weit vorgestreckt und jeden Muskel sichtbar angespannt suchte die helle, jüngere Katze sich ihre Beute aus. Gespannt erwarteten wir den Angriff.

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari



Dann ein lautes Brüllen, ein aggressives Brüllen und dann sahen wir den großen Pascha, der mit dem Weibchen zusammen gelegen hatte auf das ankommende Männchen zugehen. Aus dem Gang wurde Trab und dann schneller Lauf mit weiten Sprüngen! Zebras, Gnus und Antilopen stürmten auseinander. Der gewaltige Löwenkörper wurde mit mächtigen Sätzen immer schneller. Das war nicht der Empfang von lieben Verwandten, hier ging es um Leben und Tod.

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari



In einer dichten Staubwolke jagte der große kräftige Löwe den deutlich schwächeren Kater gut 200 Meter vor sich her. Dann stellte dieser sich zum Kampf. Die gejagte Katze wirbelte mit offenem Maul herum. Lautstark brüllend richtete sich der Verfolger auf, beide schlugen mit den gewaltigen Tatzen aufeinander ein, mit weit aufgerissenem Maul versuchte man sich gegenseitig nieder zu brüllen. Aber der Eindringling hatte keine Chance, wollte er überleben, musste er aufgeben und sich unterwerfen. Getroffen oder Eingeschüchtert ging der Verlierer zu Boden und rührte sich nicht mehr. Dann stand er auf und flüchtete durch das Dornengestrüpp.

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari

Auf Leben und Tod - Ozonjuitji m`Bari



Wir hatten geahnt was passieren würde und das Gebiet umfahren. Inzwischen waren alle drei Männchen von der Wasserstelle dem Eindringling auf die Pelle gerückt. Der Verlierer ging noch einmal demütig zu Boden und es wurde ihm demonstrativ durch Brüllen und Urinieren deutlich gemacht, dass er hier im falschen Revier war. Die Gebietsansprüche waren geklärt, die Sieger kehrten erhobenen Hauptes zurück an "ihre" Wasserstelle. Das Anwesende Wild empfing die Könige ehrfürchtig und bildete eine Gasse oder eher einen Spalier! Anschließend empfing der König seine Königin am Wasserloch und beide ließen sich genau neben der Wasserstelle nieder. Hier war nun vorerst alles geklärt!

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari

Ozonjuitji m`Bari



Leider hatten wir an diesem Tag noch rund 130 Kilometer bis nach Halali vor uns und da wir nicht wussten, was uns in der Region erwartete, verließen wir gegen 11:00 Uhr schweren Herzens den aktionsreichen Ort.
Wir stoppten noch einmal in Okaukueju, wo wir am Vorabend auch den Land Cruiser noch einmal vollgetankt hatten. Inwischen waren wir uns auch sicher, dass wir einen 220 Liter Tank und nicht wie angegeben einen 130 Liter Tank hatte. Im Shop füllten wir kurz unsere Getränke Vorräte etwas auf und dann ging es über die Hauptpiste entlang der Salzpfanne in Richtung Halali.
Natürlich fuhren wir jede an der der Strecke liegende Wasserstelle an und hatten in Homob ein weiteres Mal recht gute Elefantensichtungen, als zwei Bullen das Wasser nicht nur zum Trinken, sondern einer von ihnen auch für ein ausgiebiges Bad nutzte.

Springböcke Homob

Homob

Homob

Homob

Homob

Homob



An den Wasserstellen von Sueda und Charitsaub trafen wir dann interessanter Weise jeweils ein großes kräftiges und satt wirkendes Löwenmännchen an. Unterwegs entdeckten wir in der immer Baumreicher werdenden Landschaft verschiedene Greifvögel verbrachten aber auch viel Zeit damit durch öde tierlose Gegend zu fahren!

Sueda

Sueda

Schlangenadler (Circaetus gallicus)
Schlangenadler (Circaetus gallicus)

Steppenfalke (Falco rupicoloides)
Steppenfalke (Falco rupicoloides)

Charitsaub

Charitsaub

Charitsaub

Früher als erwartet erreichten wir Halali, nicht ganz so groß wie Okaukuejo, nicht ganz so sauber wie Okaukuejo (Duschen und Toiletten) und viel chaotischer als Okaukuejo. Wir sahen uns zunächst nur kurz unseren zugewiesenen Stellplatz an und fuhren dann weiter zum Goas Wasserloch. Die Landschaft hatte sich inzwischen total verändert, es gab Hügel und anstatt flachen Gestrüppes und steiniger offener Geröll Savanne, kleine dichte Wäldchen, wenn auch mit meist laublosen Bäumen allerdings auch offene Grassavanne. Die Wilddichte war bei weitem nicht so hoch wie in dem Gebiet in dem wir uns die vergangenen Tage aufgehalten hatten, ganz zu schweigen von heute Morgen.

Etoscha Pfanne

Halali

Halali

Halali

Halali

Halali
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)

Halali

Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)
Smith-Buschhörnchen (Paraxerus cepapi)


Nachdem wir uns kurz in Halali aufgehalten und ein kurzes kaltes Lunch zu uns genommen hatten, sahen wir uns verschieden Wasserstellen in der Umgebung an. Das ergiebigste Wasserloch schien uns aktuell in diesem Gebiet Goas zu sein, an dessen Ufern wir an diesem Nachmittag einige Giraffen, Elefanten und Zebras antrafen.

Goas

Goas

Goas
Goas Goas

Goas

Goas

Goas

Goas

Goas


In der Hoffnung, dass es in Halali etwas entspannter an der Wasserstelle zuging, fuhren wir noch vor Einbruch der Dämmerung zurück zum Camp. Ausgerüstet mit zwei Dosen kühlen Castle Bier gingen wir hoch zur kleinen Wasserstelle und ließen den ereignisreichen Tag im Sonnenuntergang und mit Blick auuf die Moringa Wasserstelle ausklingen. Vor uns am Wasser tummelte sich eine kleine Gruppe Zebramangusten, ein Steinböckchen und ein Schlangenadler, der hartnäckig von zwei Waffenkiebitzen attackiert wurde.

Zebramangusten (Mungos mungo)
Zebramangusten (Mungos mungo)

Moringa - Halali

Zebramangusten (Mungos mungo)

Moringa - Halali

Steinböckchen (Raphicerus campestris)
Steinböckchen (Raphicerus campestris)



Nach dem die Sonne untergegangen war begaben wir uns zurück zum Zeltplatz. Bevor wir allerdings unser Zelt aufklappen konnten mussten wir erst einmal klären lassen ob man uns überhaupt den richtigen Platz zugeteilt hatte, zumindest standen wir plötzlich mit zwei Fahrzeugen da. Grundsätzlich hätte der Platz auch für zwei Fahrzeuge ausgereicht, da sich das junge Paar auf unserem Platz aber nicht ganz sicher war welche Nummer sie nun tatsächlich hatten suchten wir doch nach einer getrennten Lösung. Unter dem Strich blieben wir und richteten so dann unser Nachtlager ein. Anschließen unternahmen wir noch einen kleinen Abstecher zur Wasserstelle des Camps, wo gefühlte hundert Menschen sich über drei Spitzmaulnashörner freuten. Wir hatten nicht damit gerechnet so viele Schwarze Nashörner im Park zu sehen. Aber auch gehofft nicht so viele Menschen anzutreffen. Neben den Nashörnern tauchten noch einige Tüpfelhyänen am Wasser auf und verschwanden genauso schnell und lautlos, wie sie gekommen waren. Wir hielten es wie die Hyänen und zogen uns zurück vor unser Auto. Erstaunlicherweise, war es auf dieser Safari Petra, die keine Lust auf Menschenansammlungen hatte.
Als wir später im Dachzelt lagen lauschten wir wieder den Geräuschen und dem Sound der afrikansichen Nacht. Dieses Mal waren es die Typfelhyänen, die uns in den wohl verdienten Schlaf sangen und kicherten.

Halali



- Teil VIII -
Big Four -Leoparden im Etoscha

(hier gehts weiter / continue!)





Leopard




Kiwara private Safaris